Der Letzte Tag Der Schoepfung
sind, ist jedes , aber auch jedes Problem lösbar.«
»Ihr Wort in Gottes Ohr«, sagte Fleissiger trocken.
»Oh, ich bin da sehr, sehr zuversichtlich, Professor«, versicherte Francis.
»Mr. Francis«, sagte Fleissiger sehr ernst. Der Admiral runzelte ärgerlich die Stirn. Er war es nicht gewohnt, mit Mister angeredet zu werden und konnte es auf den Tod nicht ausstehen. »Sie kommen mir vor wie jener Optimist, der ohne einen Cent in der Tasche in einem Feinschmeckerrestaurant sitzt, sich eine Portion Muscheln nach der anderen bestellt und fest daran glaubt, dass er ja irgendwann in irgendeinem von den Dingern eine Perle finden muss , mit der er dann das Ganze bezahlen kann. Dieser Mann ist auch sehr , sehr zuversichtlich, nicht wahr, Sir? Sind Sie sich im Klaren darüber, mit welcher Hypothek auf die Zukunft Sie an diese Sache herangehen? Welchen Vorschuss Sie da beanspruchen?«
Fleissiger war immer lauter geworden und hatte die Fragen dem Admiral geradezu ins Gesicht geschrieen. Als er geendet hatte, entstand eine unerquickliche Pause. Schließlich räusperte sich Francis und sagte: »Sie werden mir wohl nie verzeihen, Mr. Fleissiger, dass ich Ihnen … äh … davon abgeraten habe, Ihre Forschungsergebnisse zu publizieren.«
»Pah!«, fauchte Fleissiger.
»Sie und Professor Kafu hätten mit Sicherheit den Nobelpreis für Ihre Entdeckung bekommen.«
»Sir, wir wurden überaus großzügig entschädigt, wenn Sie das meinen«, sagte Fleissiger sarkastisch und verbeugte sich. »Ich könnte mich auf der Stelle in den Ruhestand versetzen lassen und meine Memoiren schreiben - nur würde ich keine Druckerlaubnis kriegen. Ich sehe einem gesicherten Lebensabend entgegen - unter den schützenden Fittichen der CIA, versteht sich.«
»Sie werden doch hoffentlich verstehen, dass wir ein Sicherheitsrisiko …«
»Aber gewiss, Admiral. Ich verstehe.«
»Ich nehme an, dass die Versuche mit ›Käfig Vier‹ nicht auf dem Territorium der Vereinigten Staaten, sondern auf dem Ozean durchgeführt werden sollen«, sagte Kafu, um das Gespräch wieder in sachliche Bahnen zu lenken.
»Wieso nehmen Sie das an?«, fragte Francis misstrauisch.
»Nun«, sagte der Japaner mit undurchdringlichem Lächeln. »Wohin ich blicke, sehe ich die Navy mit dem Projekt verbunden. Was also liegt näher?«
Francis musterte ihn einige Sekunden lang stirnrunzelnd, dann hellte sich sein Gesicht auf. »Sie haben Recht, Professor. Es wird einige Käfige des Typs 4 geben, und sie werden an verschiedenen Orten in internationalen Gewässern zum Einsatz gebracht werden.«
»Und wie lösen Sie das Energieproblem?«
»Noch diesen Monat werden zwei als Versorgungsschiffe getarnte Reaktorschiffe vom Stapel laufen. Acht weitere sind auf Kiel gelegt und werden bis Mitte, beziehungsweise Ende nächsten Jahres zur Verfügung stehen. Jedes von ihnen wird einen Käfig vom Typ 4 tragen.«
»Und das Einsatzgebiet?«, fragte Kafu.
»Werden Sie rechtzeitig erfahren, meine Herren«, sagte der Admiral gönnerhaft. »Wir können und wollen auf Ihre Mitarbeit nicht verzichten.«
»Die armen Hunde«, sagte Fleissiger leise.
»Es sind ausnahmslos Freiwillige«, sagte der Admiral. »Lassen Sie den Einsatz von Menschen und Material meine Sorge sein, Professor. Im Übrigen verstehe ich Ihre Bedenken nicht. Wir werden keine Mühe und Kosten scheuen, unsere Jungs, wo und wann auch immer sie sich in der Vergangenheit befinden mögen, nach getaner Arbeit wieder zurückzuholen. Und Sie werden uns dabei helfen, meine Herren. Ich bitte Sie darum. Die Navy ist dabei, im Rahmen des Projekts eine Großanlage zu errichten. Sie wird in vierzig Metern Wassertiefe in der Nähe unseres Stützpunkts auf den nordöstlichen Bermudas entstehen. Sie ist dort weit genug vom Festland entfernt, damit auch größere Gravitationsanomalien keine Erdbeben auslösen können. Die Anlage wird ausschließlich dem Zweck dienen, die Wirkung des Fleissiger-Generators umzudrehen, um ein negatives Kafu-Feld herzustellen, damit wir Massen aus der Vergangenheit in die Gegenwart transportieren können.«
»Wissen Sie überhaupt, was ein Kafu-Feld ist?«, fragte Fleissiger entgeistert.
»Das fällt doch wohl nicht in meinen Zuständigkeitsbereich«, sagte Francis entrüstet und blickte Hollister und Berger Hilfe suchend an.
»Ein Kafu-Feld ist eine künstlich hergestellte Gravitationsanomalie, die eine Masse, die sich in ihrem Zentrum befindet, aus unserem Universum ausstößt und durch die Zeit bewegt, wenn
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