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Der Letzte Tag Der Schoepfung

Der Letzte Tag Der Schoepfung

Titel: Der Letzte Tag Der Schoepfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Jeschke
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zurechtgehobelten hölzernen Armlehnen seines Stuhls umklammert hielt, als säße er in einem Schleudersitz, der im nächsten Sekundenbruchteil hinauskatapultiert würde. Behutsam ausatmend ließ er sich zurücksinken.
    »Kehren wir in unsere gemeinsame Gegenwart zurück«, sagte der Kommandant. »Wir haben heute den 26. Juli. Das Datum haben unsere Amateurastronomen errechnet. Es ist jetzt …« - er blickte auf seine Armbanduhr - »sechzehn Uhr zwölf. Wenn Sie bitte Ihre Uhren danach richten. Dies nur der Ordnung halber, auf die wir hier weder verzichten können, noch verzichten möchten.« Jerome und Steve stellten gehorsam ihre Armbanduhren. »Sie müssen sie übrigens jede Nacht um elf Uhr achtundfünfzig auf Mitternacht stellen. Der Tag ist etwa zwei Minuten kürzer als bei unserer gewohnten Zeitrechnung. Die Erde dreht sich noch etwas schneller. Gezeitenreibung, Sie verstehen.«
    Irgendwo tuckerte ein Dieselmotor, und sein metallener Herzschlag durchpulste die nachmittägliche Stille, die nur dann und wann von einem Prasseln und einem rauen, krächzenden Ruf im Funkgerät unterbrochen wurde.
    »Da wir beim besten Willen keine militärische Organisation mehr darstellen, möchte ich Ihnen keine Befehle erteilen. Wir sind etwa dreißig Leute hier, dazu kommen noch etwa fünfzig Eingeborene, die von ihren beiden Stammeshäuptlingen kommandiert werden. Goodluck haben Sie kennen gelernt, Blizzard werden Sie noch kennen lernen. Einige der Leute, wie Murchinson und Ruiz, sollten dringend vom Außendienst abgelöst werden. Sie tun beide schon mehr als sechs Jahre Dienst auf dem Horchposten, das heißt, sie müssen ständig auf dem Sprung sein, auch wenn es Monate dauert, bis die nächste Gruppe eintrifft. Wenn ein Materialisationsknall zu hören ist, müssen sie mit den Neuankömmlingen sofort Kontakt aufnehmen, sie warnen und aus dem Landegebiet herauslotsen, bevor die Scheichs sie erwischen. Sie sind beide strahlenkrank, weil sie sich zu viel in heißen Bereichen aufgehalten haben. Wir haben nur unzureichende Schutzmittel. Sie beide haben sich für fünf Jahre verpflichtet. Von dieser Verpflichtung sind Sie in Anbetracht der veränderten Umstände selbstverständlich entbunden. Ich möchte Sie aber bitten uns zu unterstützen, die armen Teufel, die ahnungslos vom Himmel fallen, dort unten rauszuholen und hierher zu bringen. Das läuft nicht immer so glimpflich ab wie in Ihrem Fall, das möchte ich gleich jetzt betonen. Oft benötigen sie dringend medizinische Hilfe, um die es bei uns ohnehin schlecht bestellt ist. Sie werden auch manchmal zu spät kommen und sich vergeblich der Gefahr ausgesetzt haben. Überlegen Sie es sich. Im Spätsommer, bevor die Herbststürme einsetzen, kommt alljährlich ein Schiff über den Atlantik. Es steht Ihnen frei, es zu benutzen und beim Aufbau von Atlantis mitzuhelfen. Das Leben dort ist mit Sicherheit leichter und erheblich vergnüglicher als hier.«
    »Ich bleibe«, sagte Jerome.
    »Sie brauchen sich nicht Hals über Kopf zu entscheiden«, sagte Harness.
    »Da gibt es nichts zu entscheiden«, sagte Steve.
    »Ihren Jeep, Treibstoffvorräte, Waffen und Munition muss ich beschlagnahmen. Die Nahrungsmittel stiften Sie freiwillig. Wir veranstalten, wenn jemand heil und glücklich angelangt ist, eine Art … äh … Heimatabend, an dem es Konserven zu essen gibt. Erinnerungen an die Zukunft sozusagen. Nicht dass unsere Kost hier schlecht wäre, ganz im Gegenteil, aber es hat sich nun mal so eingebürgert.
    Ihre Kleidung und Ihre persönlichen Dinge dürfen Sie natürlich behalten. Ihre Stiefel sind Gold wert. Lassen Sie sich nicht übers Ohr hauen. Legen Sie sich bequemere Kleidung zu, wie sie das Klima hier erfordert. Die meisten tragen Shorts wie ich oder einen Burnus. Es gibt ein paar Leute hier, die mit atlantidischem Tuch handeln. Es ist inzwischen von bemerkenswerter Qualität.
    Geld haben wir nicht. Wir tauschen. Diese Art des Handels bewegt die Menschen dazu, sich auf handwerkliche Fähigkeiten zu besinnen und sie zu entwickeln, sich den Kopf zu zerbrechen und allerlei nützliche Dinge auszudenken. Sie können auch mit den Händlersöldnern feilschen und Navy-Güter erwerben, die sie aus unseren Nachschub-Containern gestohlen haben. Nur Waffen und Munition an sie zu verkaufen, ist bei Todesstrafe verboten. Am besten, Sie machen …«
    »He!«, schrie eine Stimme von der Tür her. »Glaubt dem alten Howard kein Wort. Er geht mit geborgten Zukünften hausieren und hört sich gern

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