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Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
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Anruf. »Entschuldigen Sie bitte. Sagen Sie Dan, dass ich in Amerika bin, um diese Sache zu stoppen. Sagen Sie ihm, ich bin mit
Max hier. Ich kann das jetzt nicht weiter erklären. Oh, und sagen Sie ihm noch, er soll zu Finger Mouse gehen. Wenn er aus dem Krankenhaus kommt. Ja, ja. Finger Mouse. Er weiß schon, wer das ist.« Kyle senkte die Stimme und flüsterte: »Es ist ganz wichtig, dass er zu Finger Mouse geht.« Dann legte er auf und machte die Badezimmertür auf.
    Max und Jed standen draußen. Max sah ihn fragend an. Jed grinste finster, in der Hand hielt er eine Pistole.

San Diego
26. Juni 2011, 8.30 Uhr
     
    »Max. Da sind überall Kameras.«
    »Aber wer soll sich die Aufnahmen denn ansehen? Sehen Sie trotzdem nach unten. Wie ich gesagt habe. Auf die Füße. Können Sie denn nicht mal die einfachsten Anweisungen befolgen?«
    Zu spät, sein Gesicht war mindestens von drei Kameras aufgenommen worden, als er direkt in die Objektive gestarrt hatte, während sie über den Bürgersteig zum Eingangstor gelaufen waren. »Die Vorderseite, Max? Wir gehen einfach durch den Haupteingang?« Max war tief versunken in Gedanken, die Kyle nur erraten konnte, auch wenn sie sich wahrscheinlich nicht wesentlich von seinen eigenen unterschieden. Aber seine Fragen schienen den Mann, der nicht nur als Produzent für den schlimmsten Tag seines Lebens verantwortlich war, zu irritieren. Sehr gut .
    Sie blieben vor dem Tor stehen, dessen schmiedeeiserne Flügel  im Art-déco-Stil mit dem Muster eines Pfauenschwanzes verziert waren. Im Zentrum, von dem die Federn ausgingen, waren die Initialen R. F. angebracht. Rechts und links wurde das Tor von Steinpfosten eingefasst, deren Kronen an das Chrysler-Gebäude in New York erinnerten. Aus den Pfosten ragten hohe Fahnenstangen in den wolkenlosen blauen Himmel. Auf beiden Seiten des Tors erstreckten sich weiße Mauern, die von
Efeu überwuchert waren und das gesamte Grundstück umgaben.
    Von der Vorderseite konnte man das Haus überhaupt nicht sehen. Durch die eisernen Pfauenfedern hindurch konnte man einen Weg aus rosafarbenen Kieselsteinen erkennen, der von verwilderten Blumenbeeten und wuchernden Hecken gesäumt wurde. Die kleinen schwarzen Kameras, die auf der Mauer befestigt waren, drehten sich, spähten durch den Efeu hindurch und suchten ununterbrochen die Straße und den Platz vor dem Tor ab.
    Max hielt eine Werkzeugtasche aus Leinen in der Hand. Sie trugen beide blaue Overalls und Baseballkappen mit dem Aufdruck »Four Horsemen Pest Control«. Kyles Kamera und die Reservebatterien befanden sich in seinem Rucksack. Eine Waffe hatte Jed ihm nicht gegeben. Bevor sie das Motel verließen, hatte er danach gefragt, aber Jed hatte nur laut gelacht und gesagt: »Ja, klar.« Eine Meile entfernt von dem Anwesen wechselten sie in einem staubigen Tal die Fahrzeuge. Sie tauschten Jeds schwarzen Transit gegen einen Lieferwagen mit Firmenaufdruck aus. Die Farbe des Lieferwagens und der Schriftzug darauf passten zu ihrer Kammerjägeruniform.
    Kyle musste auf der Ladefläche sitzen und wurde zwischen weißen Plastikkanistern, Rohren und Sprühpatronen hin und her geworfen. Max und Jed hatten die Kabine für sich. Sie hatten ihm untersagt zu filmen. »Erst wenn Max dir grünes Licht gibt, Spielberg.« Alle paar Minuten warf Jed ihm im Rückspiegel einen prüfenden Blick zu, um sicherzugehen, dass er auch spurte. Jedes Mal, wenn ihre Augen sich begegneten, zwinkerte Jed ihm zu.
    Als sie vor dem Tor ankamen, zitterten Max’ Hände so stark, dass Kyle sich vornahm, auf jeden Fall hinter ihn zu treten, wenn er eine Waffe zog. Und als Max anfing zu sprechen, fragte Kyle sich beunruhigt, ob der alte Mann sich im Moment mehr in seiner morbiden Fantasiewelt oder in der Wirklichkeit befand. »Das
hier ist nicht unser Fachgebiet. Jed kennt sich da besser aus. Sie müssen ihm vertrauen, Kyle. Hören Sie auf ihn. Dies hier ist kein dummer Scherz. Unser weiteres Schicksal hängt von ihm ab.«
    »Da kann ich ja nur lachen, Max. Ich glaube kaum, dass man ihm vertrauen kann. Er ist ein Psychopath. Noch so eine von diesen grandiosen Überraschungen, die Sie für mich bereitgehalten haben. Ich bin hier, um Ihr Überleben zu sichern, Max. Das kann man ja mal deutlich sagen. Und Ihr Gorilla da hat eine Waffe und wird mich abknallen, wenn ich nicht bei der Verwirklichung Ihres Plans mithelfe. Ich bin nur ein Spielball Ihrer eigensüchtigen Interessen. Bin ich von Anfang an gewesen. So sieht es aus. Deshalb können

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