Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Der letzte Tag: Roman (German Edition)

Titel: Der letzte Tag: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Adam Nevill
Vom Netzwerk:
Nebel über dem Tal hier. Gelblichen Nebel. Und er hörte das Bellen der Hunde. Die ganze Horde hier unten war total aus dem Häuschen. Und er sagte, er würde noch andere Geräusche hören, nicht nur die der Hunde. In diesem Moment klang das völlig idiotisch, aber als ich hier ankam und genau da stand, wo Sie jetzt stehen, konnte ich es auch hören.«
    Conway ging ein paar Schritte auf das große weiße, bungalowartige Gebäude zu, und Dan folgte ihm mit der Kamera. Der alte Polizist seufzte und stemmte die Hände in die Hüften. Dan sah Kyle an und hob fragend eine Augenbraue. Kyle nickte, um ihm zu bedeuten, dass er einfach weiterdrehen sollte.
    Eine Minute verging.
    »Der Einsatzbefehl wurde an mich weitergegeben. Wagen 27. Kurz nach elf hab ich mich dann mit meinem Kollegen Jimenez auf den Weg hierher gemacht. Als wir den Highway verließen, begegneten wir auf der ganzen Strecke keinem einzigen Fahrzeug. Niemand war hier draußen, bis auf Aguilar auf seiner
Ranch und diesen Hippies hier in der Mine. Als wir auf diesen Feldweg abbogen, konnten wir den Rauch auch sehen. Sah aus wie Nebel mit schmutzigen gelben Flecken drin. Jedenfalls das, was noch davon übrig war. Schien gerade abzuklingen. Ich dachte, es brennt da irgendwo, ein Schwelbrand oder so. Aber überall war es ganz ruhig, bis auf die Hunde. Die Frösche da in dem Tümpel waren nicht zu hören. Auch kein Elfenkäuzchen. Nichts. In der Nacht ist es in der Wüste ziemlich laut. Aber hier nicht. Bis auf das Bellen der Hunde, das aus einiger Entfernung zu kommen schien. Von weit her, als wären sie irgendwo über uns, weiter im Norden. Aber im Norden gibt es keine Berge oder Hügel. Ich weiß bis heute nicht, wo diese Hunde waren. Aguilar sagte, die Hippies hätten jede Menge Hunde bei sich gehabt, die immer frei rumgestromert sind. Aber nach dieser Nacht hat er keinen Einzigen davon wiedergesehen. Wenn Sie mich fragen, ich hatte das deutliche Gefühl, dass sie irgendwo über mir waren, über unseren Köpfen. Es klang, als wären sie oben im Himmel und würden sich irgendwie entfernen.« Conway hielt inne, schüttelte ungläubig den Kopf und schien seine Schilderung selbst nicht glauben zu wollen. »Die Wüste kann einem die verrücktesten Sachen vorgaukeln.«
    »Wie auch immer«, fuhr er fort, »wir fahren hier vor, und alles ist total dunkel. Kein einziges Licht, alle Gebäude waren dunkel. Kein Feuer, nichts. Normalerweise zündeten sie hier Petroleumlampen und Feuer an, um in der Nacht Licht zu haben. Das hat Aguilar mir erzählt. Es gibt keinen Strom hier. Und man kann immer noch die große Grube sehen, die sie als Feuerstelle benutzt haben. Aber als wir in dieser Nacht hier ankamen, waren alle Lampen und Feuer aus. Die Feuerstelle war kalt.
    Also, Jimenez geht dann ganz vorsichtig auf das Gebäude hier zu. Es ist das, was uns am nächsten steht und außerdem das größte. Die Tür sperrangelweit auf. Ich seh ihn noch vor mir, wie er mit der Taschenlampe in der Hand durch diesen Nebel geht.
Direkt auf die Tür zu. Und leuchtete mit der Lampe rein. Und dann dreht er sich um und kommt zurück zum Wagen gerannt. Im Scheinwerferlicht seh ich sein Gesicht und weiß sofort, dass wir hier richtigen Ärger haben.
    Und er sagt zu mir: ›Gib durch, dass wir Krankenwagen brauchen und Verstärkung, da drin sind Verletzte, vielleicht sogar Tote.‹ Also ruf ich in der Zentrale an. Und dann hol ich das Gewehr, das wir immer hintendrin hatten, Jimenez nimmt die Flinte, und wir gehen wieder zu dem Haus. Bis Verstärkung kommt, wird es mindestens eine halbe Stunde dauern, also gehen wir ganz langsam vor, damit wir nicht in einen Hinterhalt geraten. Ganz vorsichtig nähern wir uns von beiden Seiten der Veranda.«
    Conway hörte auf zu sprechen und stieg auf die Veranda des langen weißen Gebäudes. Er hockte sich neben das jetzt leere Fenster auf der linken Seite und tat, als würde er eine Taschenlampe halten. »Jimenez ist mir gegenüber. Auf der anderen Seite des Fensters.« Conway deutete mit dem Kopf auf das Fenster rechts von der Türöffnung. »Und ich rufe laut: ›Polizei!‹ Aber es kommt keine Antwort. Kein Ton zu hören. Wir können nicht außen um das Gebäude herumgehen, um die Rückseite zu kontrollieren, weil wir dann aus den anderen Häusern beobachtet werden könnten. Wir müssen erst dieses Gebäude hier durchsuchen. Und uns dann eins nach dem anderen vornehmen. Also leuchte ich mit meiner Taschenlampe durchs Fenster. Ungefähr so. Leicht nach unten

Weitere Kostenlose Bücher