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Der letzte Vorhang

Der letzte Vorhang

Titel: Der letzte Vorhang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Meyers
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hat Medora so
hervorgehoben, daß Rog als erster starb? Wenn Rog nicht der erste gewesen wäre?
Wenn es Terri war? Es ist nicht möglich, Terris Todestag genau festzulegen.
Falls Terri als erste starb...«
    »Ich meine, du treibst das zu weit«, sagte
Carlos. »Sei vorsichtig.«
    »Pah.« Wetzon warf ihm eine Kußhand zu. »Bis
dann.«
    Sie hörte Carlos zu Mort sagen: »Hast du dir in
letzter Zeit einmal Hotshot angesehen?«
    »Nein. Ich blicke nie zurück.«
    »Ich kann nicht so unbekümmert sein, und du
solltest es auch nicht«, sagte Carlos. »Wir haben eine Verpflichtung gegenüber
unserem Publikum und sollten darauf achten, daß die Show noch genauso gut ist
wie seinerzeit bei der Premiere. Ich war gestern abend drin und habe mir eine
Menge Notizen gemacht.« Er bezog sich auf all das, was die Darsteller ihren Rollen
an Gesten und ähnlichem während der Laufzeit einer Show hinzufügen — ein echtes
Problem, wenn sie lange lief.
    Morts Stimme wurde ein wenig lauter. »Ich
scheiß’ auf das Publikum«, sagte er.
     
    Medora war stehengeblieben, um mit Foxy zu
plaudern, was Wetzon Gelegenheit gab, einigermaßen ungestört mit Smith zu
sprechen, die auf sie wartete. »Bring sie soweit, dir zu verraten, woran Rog
gestorben ist«, sagte sie zu ihr.
    »Ich werde nichts dergleichen tun.«
    »Dann willst du wohl keinen Anteil an Peter
Koenigs Pauschalhonorar haben?«
    »Ach, meinetwegen«, sagte Smith, als Medora sich
zu ihr gesellte. Wetzon ließ sie zum Aufzug vorausgehen.
    Als sie die beiden einholte, sagte Medora gerade
zu Smith: »Er war bei einer Besprechung gewesen und kam aufgeregt über irgend
etwas nach Hause. Den Grund wollte er mir nicht verraten, sondern ging früh zu
Bett. Im Schlaf bekam er einen schweren Herzinfarkt. Ich habe ihn gefunden. Die
Kinder waren noch so klein. Für mich war das wirklich eine schlimme Zeit. Wäre
Edward nicht gewesen — er war immer für mich da — , hätte ich es wahrscheinlich
nicht durchgestanden.« Sie lächelte Smith gequält an, dann schaute sie sich um.
»Wo bleibt Edward? Er kommt doch mit?«
    »Ich glaube, er ist auf dem Weg. Jemand hat mir
erzählt, daß du Terri als Babysitter hattest«, sagte Wetzon.
    »Ab und zu hat sie ausgeholfen.« Der Aufzug
zeigte AB an, und die Türen gingen auf. »Ich denke, wir sollten auf Ed warten.«
    »Der hier fährt sowieso nach unten. Ich dachte,
du wolltest zum Penthouse hoch.«
    »Stimmt.« Medora lächelte. Smith drückte auf den
AUF-Knopf.
    »In letzter Zeit habe ich so widersprüchliche
Dinge über Terri gehört. Hat sie dir nach Rogs Tod tatsächlich geholfen?«
    »O ja, natürlich«, sagte Medora allzu schnell.
»Ich bin sicher, daß sie das getan hat. Ob ich nicht lieber Edward holen
sollte?«
    »Geht ihr zwei nur vor«, warf Wetzon ein. »Ich
sage Ed, wo ihr seid. Ich habe vergessen, Carlos an etwas zu erinnern.« Der Pfeil
leuchtete grün auf AUF, und Wetzon ging zurück zu Morts Büro.
    Im Vorzimmer nahm Ed Venderose von Nancy eine
Liste mit Kartenbestellungen entgegen. »Medora läßt dir sagen, daß sie dich
oben bei der Gilde treffen will«, richtete Wetzon ihm aus.
    »Okay, das war’s«, sagte Ed zu Nancy. »Ich gehe
nach der Party oben zur Kasse rüber, wir sprechen uns also später.«
    »Sag mir eines, Ed«, fuhr Wetzon fort. »Weißt du
noch, ob Terri nach Rogs Tod Medora mit den Kindern geholfen hat?«
    »Terri Matthews? Mann, du bist ja auf einem
richtigen Trip mit dieser Geschichte, Leslie.«
    Wetzon seufzte. »Gib mir einfach eine direkte
Antwort, Ed.« Er schien entschlossen, sie um alles, was sie wissen wollte,
kämpfen zu lassen. Als ob er jemanden beschützte...
    »Na gut. Ganz direkt. Kein Gedanke daran.
Irgendwie war es komisch, wie sich damals alle aus dem Staub machten, aber bei
Terri hat es mich nicht überrascht. Sie war ein egoistisches Miststück. Die
einzige Person, für die sie sich interessiert hat, war sie selbst. Und Rog.«

MEMORANDUM
    An: Medora,
Foxy, Carlos, Wetzon u. a.
    Von: Ed Venderose,
Generalintendant
    Datum: 24. November 1994
    Betr.: Combinations in concert
     
    Ich denke, es wird Euch
alle sehr freuen, zu hören, daß der Kartenverkauf am ersten Vorverkaufstag sehr
lebhaft war. Bei diesem Tempo ist es sehr gut möglich, daß wir rasch
ausverkauft sind.
     
     

39. Kapitel
     
    »Ah«, sagte Wetzon, »das ist mal ein
erfreuliches Vorzeichen im Hinblick auf die Dinge, die da kommen, meinst du
nicht auch, Carlos?«
    »Ja, vielleicht können wir sogar ein Honorar für
die Kasse

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