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Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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sechs bis sieben Jahren in der Nähe des stillgelegten Stellwerks unter Schottersteinen verscharrt worden war, in dem Gebäude gewohnt hatte? Hatte die Frau als Prostituierte gearbeitet und ihre Freier dorthin mitgenommen?
    LaBréa griff zum Telefonhörer und rief Franck auf seinem Handy an.
    »Wo sind Sie jetzt, Franck?«
    »Ich klappere gerade mit Dupont ein paar einschlägige Etablissements am Boulevard Diderot ab.« Dupont war der Kollege von der Sitte, den Franck um Hilfe gebeten hatte. »Bisher Fehlanzeige, Chef. Niemand erinnert sich an eine Nutte mit einem Kind.«

    LaBréa teilte ihm die Ergebnisse der Spurensicherung mit.
    »Eine Nutte, die ihre Freier in dem alten Stellwerk bedient hat?« Franck lachte. »Tolles Ambiente. Mit der Dauergeräuschkulisse der Züge musste das was von Fernweh und Abenteuer gehabt haben.«
    LaBréa war nicht nach Scherzen zumute. »Grenzen Sie Ihren Radius ein, Franck. Konzentrieren Sie sich auf die Bordelle im direkten Umkreis der Gare de Lyon und auch der Gare d’Austerlitz.«
    »Dupont meint, im Umkreis der Bahnhöfe gab es früher hauptsächlich Straßenstrich.«
    »Dann fragen Sie in den Kneipen nach, den Cafes. Irgendjemand erinnert sich vielleicht. So lange ist das ja noch nicht her.«
    »Mach ich, Chef.«
     
    Es war kurz nach zwölf. LaBréa rief Jenny auf ihrem Handy an. Die Mailbox sprang an. Er hinterließ eine Nachricht. »Ruf mich zurück, wenn du Mittagspause hast. Bis dann, Cherie.«
    Anschließend wählte er Célines Nummer. Während er auf die Verbindung wartete, schüttelte er den Kopf. Er dachte daran, wie töricht er sich benommen hatte, als ihr Exfreund Adrien am Wochenende bei ihr übernachtet hatte. Eine Welle von Zärtlichkeit durchflutete ihn. Nie hätte er geglaubt, dass er sich nach dem gewaltsamen Tod seiner Frau Anne vor fast einem Jahr
wieder verlieben könnte. Und doch war es geschehen. Er hatte es nicht darauf abgesehen und nicht danach gesucht. Vorsichtig hatten er und Celine sich angenähert, gewartet, bis sie genügend Vertrauen zueinander entwickeln konnten. Und Jenny - letzten Endes hatte sie auf die neue Liebe ihres Vaters positiver reagiert, als er gedacht hätte. Mit ihren anfänglichen kleinen Eifersüchteleien war Celine souverän umgegangen. Durch ihre charmante, zugewandte und unkomplizierte Art hatte sie auch das Herz seiner Tochter erobert.
    »Ja, Maurice?« Celines Stimme klang dunkel und warm. LaBréa lehnte sich entspannt in seinem Schreibtischsessel zurück.
    »Ich würde gern heute Mittag irgendwo mit dir essen gehen. Wie sieht es mit deinem Zeitplan aus?«
    »Mit dir immer«, erwiderte Celine. »Was schlägst du vor?«
    »Treffen wir uns irgendwo auf halbem Weg. Im Rouge Gorge in der Rue St. Paul?«
    »Einverstanden.«
     
    LaBréa schnappte seine Jacke und verließ das Büro. Auf dem Flur begegnete er Claudine, die gerade aus der Damentoilette kam.
    »Irgendwas Neues, Claudine?«
    »Bisher nicht. Die SNCF hat uns die komplette Liste der Angestellten und Arbeiter rübergemailt, die zwischen 2000 und 2003 in irgendeiner Funktion auf dem
Bahngelände der Gare de Lyon gearbeitet haben. Schalterbeamte, Zugpersonal, das dort eingesetzt wurde. Gleisarbeiter und so weiter. Das sind etwa fünfhundert Leute. Ist ’ne Heidenarbeit, das alles durchzugehen, Chef.«
    »Ich weiß.« Er unterrichtete Claudine kurz über das Ergebnis der Spurensuche im alten Stellwerk.
    »Wenn die Frau als Prostituierte gearbeitet hat, ist doch eher anzunehmen, dass einer ihrer Freier sie erschlagen hat«, meinte Claudine.
    »Alles ist möglich. Wir dürfen nichts außer Acht lassen. Es kann genauso gut ein Mitarbeiter der Bahngesellschaft gewesen sein, der gewusst hat, dass sie dort lebte, oder sogar einer ihrer Freier war.«
    Claudine seufzte.
    »Okay, Chef. Aber das wird eine Weile dauern.«
    »Holen Sie sich Verstärkung aus der Abteilung II.«
     
    Es war ein strahlend schöner Tag. Beschwingten Schrittes ging LaBréa über den Quai du Marche Neuf, vorbei an Notre-Dame. Vor der Kirche hatten sich die üblichen Touristenschlangen gebildet. Fotos wurden geschossen, ein Sprachengewirr aus aller Herren Länder erfüllte den Platz mit einem geschäftigen Summen. Auf den Seinebrücken und an den Quais rollte der Mittagsverkehr.
    Jenny rief ihren Vater aus der Schulkantine an. »Was gibt’s denn heute?«, wollte LaBréa wissen.

    »Gemüseauflauf mit Reis. Schmeckt total langweilig. Wann kommst du nach Hause, Papa?«
    »Das weiß ich noch nicht,

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