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Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a

Titel: Der letzte Walzer in Paris - Ein Fall fuer Kommissar LaBr a Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Grote
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Catteau außerhalb des Stellwerks auf dem Bahngelände erschlagen wurde, ist das heute nicht mehr nachzuweisen. Ganz abgesehen davon, dass Catteau zur Tatzeit mit dreizehn oder vierzehn noch strafunmündig war.«
    Jean-Marc atmete tief durch.
    »Ein Junge ermordet seine eigene Mutter. Was muss passiert sein, damit ein Kind so etwas tut?«
    »Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Kind eine Mutter, die ihre Freier mit nach Hause bringt, ablehnt, ja sogar hasst. Insbesondere auf Jungen trifft das zu. Und auf einen Heranwachsenden allemal. Hier könnte das Motiv für den Mord an der eigenen Mutter liegen.«
    »Und warum hat Catteau seine späteren Opfer, die alten Frauen, in dem Musettewalzerschuppen gesucht?«, wollte Franck wissen.
    »Auch das kann mit Erfahrungen in seiner Kindheit und Jugend zusammenhängen. Inwiefern, werden wir herausfinden.« LaBréa verschränkte die Arme hinter dem Kopf und streckte sich. Er fühlte sich steif, und sein Rücken schmerzte. »Und Patrice Montana musste vermutlich deshalb sterben, weil er zu viel wusste.«
    »Sie meinen, er wusste von dem Mord an Griseldis Géminard?«, fragte Franck.

    »Vielleicht wusste er sogar von Catteaus Mord an seiner Mutter. Und als wir Montana mit den beiden Mordfällen Geminard und Normand konfrontierten, hat er eins und eins zusammengezählt. Er wusste doch, dass Catteau in seinem Lokal verkehrte. Er war ja einer der drei Typen, die am letzten Sonntagabend im Paradis auf Pirsch waren. Deshalb war Montana in unserem ersten Gespräch heute Morgen wahrscheinlich auch so erleichtert, dass ich ihn nicht weiter nach diesen Männern gefragt habe.«
    »Hm.« Franck fuhr sich übers unrasierte Kinn. »Catteau hat drei Menschen umgebracht. Mit seiner eigenen Mutter und der Krankenschwester von 2006 vielleicht sogar fünf. Wir hätten den Kerl vielleicht nie gekriegt. Aber er hat einen entscheidenden Fehler gemacht, als er die Telefonnummer des Autohauses Frolet in Montanas Wohnung verlor. Es gibt ihn also doch nicht, den perfekten Mord.«
    »Doch, Franck, es gibt ihn. Aber diese Fälle landen nicht in unserer Abteilung. Weil sie gar nicht erst als solche erkannt und untersucht werden. Wie viele sogenannte ›natürliche Tode‹ werden bei der Leichenschau festgestellt, denen in Wirklichkeit ein Gewaltverbrechen zugrunde liegt? Von den jungen, unerfahrenen Ärzten, die bei den Leuten die Totenscheine ausstellen, nehmen die wenigsten eine gründliche Untersuchung der Leiche vor. Dr. Foucart kann da einiges erzählen. Aber das steht auf einem anderen Blatt.«

19. KAPITEL
    I n der Nacht war das Wetter erneut umgeschlagen. Ein heftiger Wind und starke Schauer hatten die Stadt fest im Griff. Der Regen trommelte auf das Glas der Oberlichter, ein gleichmäßiges Geräusch, dessen Eintönigkeit die Menschen aufwachen, aber auch wieder einschlafen ließ.
    Nach einem unruhigen Schlaf und wirren Traumfetzen erwachte LaBréa am Morgen wie gewöhnlich um sieben Uhr. Wenig später klingelte Celine an der Haustür. Sie kam zum Frühstück und hatte warme Croissants vom Bäcker an der Ecke geholt. Während Jenny, schlaftrunken und einsilbig wie meistens am Morgen, sich ihr Müsli mischte - es war LaBréa immer noch ein Rätsel, wie ihr Magen diese Masse aus Haferflocken, Schokoflakes, Nüssen, Rosinen und einer guten Portion Milch vertrug -, kümmerte Celine sich um den Kaffee. Die ganze Wohnung duftete danach, und LaBréa empfand ein Gefühl von Geborgenheit und familiärer Vertrautheit. Es war beinahe wie früher, als seine Frau noch lebte. Und doch ganz anders. Ein neuer Anfang.
    Als LaBréa sich frisch rasiert und angezogen an den
Frühstückstisch setzte, verzog Jenny das Gesicht und hielt sich eine Hand vor die Nase.
    »Oh, Papa, dein neues Rasierwasser ist echt penetrant.«
    »Wieso?«, fragte LaBréa unschuldig. »Das hat Céline mir zum Geburtstag geschenkt.«
    »Und wenn schon«, erwiderte Jenny unbekümmert. »Ich finde es trotzdem irgendwie...« Sie suchte nach den passenden Worten, fand sie aber nicht. »’tschuldigung, Celine, ist nicht böse gemeint.«
    Celine lachte.
    »Ich nehme so was überhaupt nicht persönlich. Geschmäcker sind eben verschieden. Mir gefällt es. Und deinem Papa auch.« Sie tauschte einen Blick mit LaBrea, der sich ein Schmunzeln nicht verkneifen konnte.
    Kater Obelix, der bereits gefressen hatte, lag auf seinem Stammplatz im Sessel und schlief. Jenny aß ihr Müsli fertig, stand auf und knuddelte das Tier ausgiebig, bevor sie in ihr

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