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Der letzte Wille: Thriller (German Edition)

Der letzte Wille: Thriller (German Edition)

Titel: Der letzte Wille: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Mina
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leichten Sensoren auf Bauch und Rücken, die die Strahlen der unhandlichen Laserpistolen aufnahmen. Wenn man jemanden erschoss, sprang dreißig Sekunden lang die Lichtorgel an und der Schütze bekam Punkte. Ihre Aufgabe bestand darin, möglichst höher zu verlieren, als Pete und es locker zu nehmen, damit er begriff, dass es darauf gar nicht so sehr ankam. Nach Terrys Anblick hatte sie befürchtet, mit überdrehten Kindern, die sich gegenseitig abknallten, nicht fertigzuwerden, aber eigentlich war es wie Fangen spielen, nur elektronisch.
    Pete war irgendwo da unten, jagte andere Kinder oder versteckte sich, schlich sich mit der Sensorenweste, die ihm eigentlich viel zu groß war, an der Mauer entlang oder kletterte Leitern hoch.
    Sie kamen andauernd her, und Pete spielte immer dasselbe Spiel. Er liebte es, so viel wie möglich herumzulaufen, war für die älteren Kinder, die gut platziert auf der Lauer lagen, das reinste Kanonenfutter. Sie fand es toll, dass er so unerschrocken war, doch hätte er vorsichtig gespielt, hätte sie das vermutlich genauso toll gefunden.
    Ihre Sensoren vibrierten und eine kurze, absteigende Melodie ertönte. Sie drehte sich um und sah einen selbstzufriedenen Jungen in BCs Alter hinter sich. »Verloooooren«, sagte er extra langgezogen.
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf und stand auf. Sie wusste, dass sie jetzt, nachdem ihre Sensoren angesprungen waren, eine Weile nicht mehr erschossen werden konnte. »Ach du liebe Zeit«, sagte sie und nahm es betont gut gelaunt auf. »Ich hab einfach kein Talent.«
    Doch ihr Attentäter hörte gar nicht zu. Er war längst an ihr vorbei auf ein anderes in der Dunkelheit blinkendes Licht zu marschiert, hatte mit seinem Lasergewehr gezielt und erneut die Todesmelodie ertönen lassen. Sie meinte Pete zu erkennen, der in der Dunkelheit stöhnte.
    »Verlooooren.«
    »Bist du das, Pete?«
    Er kam zu ihr. »Ich werde die ganze Zeit erschossen«, jammerte er.
    »Jeder hat mal einen schlechten Tag.«
    Vor Enttäuschung ließ er Kopf und Schultern hängen. Zusammen sahen sie über den Rand des Gerüsts auf die umherhuschenden Gestalten unten. Irgendwo in der Dunkelheit erklang wieder das traurige Lied. »Verlooooren.«
    »Ich glaube, der Junge ist nicht besonders nett«, sagte sie, aber Pete beobachtete, was unten vor sich ging, und antwortete nicht.
    Schweiß stand ihm im Gesicht. Er strich sich das Haar von der Stirn, und weil er so schwitzte, stand sein Pony nun ab wie ein stachliges Diadem.
    »Das macht Spaß, oder?«
    »Ja.«
    Sie wollte ihn packen und ihm einen Kuss geben, aber sie begnügte sich damit, ihn mit den Fingerspitzen an der Schulter zu berühren.
    Paddy hatte während ihrer gesamten Schwangerschaft an sich gezweifelt. Sie war unsicher, ob sie sich überhaupt als Mutter eignete, ob sie das Baby würde lieben können oder ob sie nicht besser hätte abtreiben und auf den Richtigen warten sollen. Aber sie glaubte nicht an den Richtigen, dachte nicht, dass sie jemals heiraten würde, und ahnte, dass Pete vielleicht ihre einzige Chance war, ein Kind zu bekommen.
    Von der Minute an, als er auf die Welt kam, wusste sie, dass sie das Richtige getan hatte. Seine Finger, seine Zehen, seine winzigen verschrumpelten Hoden, jede Einzelheit an ihm war faszinierend. Es war, als würde sie mit einem Popstar zusammenleben, in den sie verknallt war. Im ersten Jahr litt sie unter dem zwanghaften Drang, ihn abzuknutschen. Wenn sie sich im angrenzenden Zimmer aufhielt, ja selbst wenn sie mit brennenden Augen mitten in der Nacht von seinen Schreien geweckt wurde, beschleunigte sich ihr Herzschlag bei dem Gedanken daran, ihn zu sehen. Ihr restliches Leben empfand sie nur noch als bedeutungslose Unterbrechung ihrer gemeinsam verbrachten Zeit.
    Die Intensität ihrer Mutterliebe machte ihr manchmal Sorgen. Sie konnte sich vorstellen, wie schwer es Pete einmal fallen würde, ihre schützende Hand abzuschütteln. Sie würde ihm dabei helfen müssen, aber sie wusste nicht, wie.
    Jetzt stand er neben ihr, stellte sich auf die Zehenspitzen, sah über die Brüstung und drehte sich lächelnd zu ihr um. »Hey, Mum, weißt du was?«
    »Was?«
    Grinsend hob er den Lauf seines Lasergewehrs und schoss ihr in die Brust. »Du bist schon wieder tot.« Die Sensoren waren wieder empfangsbereit, und sie hatte es nicht gemerkt.
    »Du kleiner Räuber!«
    Er lachte und rannte weg.
    »Hey«, rief sie ihm durch die Dunkelheit hinterher, »du kriegst zwei Tage nichts zu essen.«
    »Dann geh ich

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