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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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sind, und da sind wir machtlos. Diese Frauen können wir nur schützen, indem wir ihnen zur Flucht verhelfen. Ins Ausland.«
    »Und in was für einem Verhältnis standen Mats und Madeleine zueinander?«
    »Damals wusste ich nichts davon, aber im Nachhinein habe ich erfahren, dass sie eine Liebesbeziehung hatten. Wir haben lange versucht, eine Lösung für Madeleine und ihre Kinder zu finden. Während dieser Zeit müssen sie sich ineinander verliebt haben, und das ist natürlich streng verboten. Ich wusste jedoch wie gesagt nichts davon …« Sie breitete die Arme aus. »Als ich davon erfuhr, war ich unheimlich enttäuscht. Matte wusste, wie sehr mir daran gelegen war zu zeigen, dass Männer in Einrichtungen wie dieser gebraucht werden. Er wusste auch, dass Freistatt unter Beobachtung stand und viele Leute gern gesehen hätten, dass ich scheitere. Ich habe nicht verstanden, wie er Freistatt das antun konnte.«
    »Was ist dann passiert?«, fragte Gösta und nahm Patrik die Mappe aus der Hand.
    Leila schien die Luft ausgegangen zu sein. »Es wurde immer schlimmer. Madeleines Mann fand sie und die Kinder überall. Die Polizei wurde eingeschaltet, aber das nützte nichts. Zum Schluss konnte Madeleine nicht mehr, und wir mussten ebenfalls einsehen, dass die Situation untragbar geworden war. Wenn sie und die Kinder am Leben bleiben wollten, mussten sie Schweden verlassen. Ihr Zuhause, ihre Freunde, die Familie, alles.«
    »Wann haben Sie diese Entscheidung getroffen?«, fragte Patrik.
    »Kurz nachdem Mats zusammengeschlagen worden war, kam Madeleine zu mir und bat mich um Hilfe. Wir hatten inzwischen mehr oder weniger die gleiche Schlussfolgerung aus der Situation gezogen.«
    »Was sagte Mats dazu?«
    Leila senkte den Blick. »Wir haben ihn nicht gefragt. Das Ganze wurde während seines Krankenhausaufenthalts abgewickelt. Als er zurückkam, war sie weg.«
    »Haben Sie zu dem Zeitpunkt erfahren, dass die beiden ein Paar waren?« Gösta legte den Hefter wieder auf den Schreibtisch.
    »Ja. Matte war untröstlich. Er flehte und bettelte mich um Madeleines Adresse an, aber ich konnte und durfte sie ihm nicht geben. Es hätte sie und die Kinder in Gefahr gebracht, wenn irgendjemand ihren Aufenthaltsort erfahren hätte.«
    »Hatten Sie nicht den Verdacht, dass zwischen dieser Sache und der schweren Misshandlung von Mats ein Zusammenhang bestand?« Patrik schlug die Mappe auf und zeigte auf einen Namen.
    Leila fummelte an einer Büroklammer herum.
    »Natürlich habe ich daran gedacht. Alles andere wäre ja auch seltsam. Aber Matte behauptete steif und fest, es wäre nicht so. Da konnten wir nicht viel machen.«
    »Wir müssen mit ihr reden.«
    »Auf keinen Fall.« Leila schüttelte heftig den Kopf. »Das wäre viel zu gefährlich.«
    »Wir treffen gern alle nötigen Sicherheitsmaßnahmen, aber wir müssen unbedingt mit ihr reden.«
    »Ich sage doch, dass es nicht möglich ist.«
    »Sie wollen Madeleine schützen, das verstehe ich, aber ich verspreche Ihnen, dass wir nichts tun, was sie in Gefahr bringt. Ich hatte gehofft, wir könnten uns so ohne weiteres einigen, dass das hier«, er deutete auf die Akte auf dem Schreibtisch, »unter uns bleibt. Falls nicht, müssen wir es wohl weiterleiten.«
    Leila presste die Kiefer zusammen, aber sie wusste, dass sie keine Wahl hatte. Patrik und Gösta konnten die Arbeit von Freistatt mit einem einzigen Anruf zunichtemachen.
    »Ich will sehen, was ich tun kann. Es dauert jedoch eine Weile. Vielleicht bis morgen.«
    »Das spielt keine Rolle. Melden Sie sich, sobald Sie etwas wissen.«
    »Einverstanden. Unter der Bedingung, dass wir die Angelegenheit auf meine Art regeln. Es stehen viele Schicksale auf dem Spiel, nicht nur das von Madeleine und den Kindern.«
    »Das verstehen wir«, sagte Patrik. Sie standen auf und gingen zum Auto, um wieder einmal nach Fjällbacka zurückzufahren.
    »Herzlich willkommen!« Strahlend stand Erling in der Tür. Er freute sich, dass Bertil Mellberg und seine Lebensgefährtin Rita kommen konnten, um mit ihnen zu feiern, er mochte Mellberg. Dessen pragmatische Einstellung zum Leben hatte viel Ähnlichkeit mit seiner eigenen, und er kam einfach gut mit ihm zurecht.
    Begeistert schüttelte er Mellberg die Hand und küsste Rita sicherheitshalber auf beide Wangen. Er war sich zwar nicht ganz sicher, wie dieser Brauch in südlichen Ländern gehandhabt wurde, aber doppelt hielt in jedem Fall besser. Auch Vivianne kam in den Flur, begrüßte die Gäste und zeigte ihnen, wo

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