Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
denken. Aber es war verdammt knapp gewesen. Fast wäre er selbst ums Leben gekommen, beinahe hätte er Erica und die Zwillinge verloren. Um ein Haar wäre seine Familie ausgelöscht worden.
    Er hielt sich an der Schreibtischplatte fest und zwang sich, ruhig zu atmen. Hin und wieder überkam ihn Panik, vielleicht musste er damit leben. Aber dann würde er es schon schaffen, denn er hatte ja trotz allem seine Familie behalten dürfen.
    »Wie geht es dir?« Plötzlich stand Paula in der Tür.
    Patrik holte noch einmal tief Luft.
    »Einigermaßen. Ich bin nur ein bisschen müde. Nächtliche Fütterungen, du weißt schon.« Er versuchte sich an einem Lächeln.
    Paula kam herein und setzte sich.
    »Hör auf.« Sie sah ihm direkt ins Gesicht. Ihr Blick sagte deutlich, dass sie ihm seine Ausflüchte und das falsche Grinsen nicht abkaufte. »Ich habe dich gefragt, wie es dir geht?«
    »Mal besser und mal schlechter«, gab Patrik widerwillig zu. »Die Umstellung braucht etwas Zeit. Obwohl jetzt alle wieder auf dem Damm sind. Außer Ericas Schwester.«
    »Wie geht es ihr?«
    »Nicht besonders.«
    »Das dauert.«
    »Ja, wahrscheinlich. Aber sie kapselt sich ab. Nicht einmal Erica kommt an sie ran.«
    »Ist das ein Wunder?«, fragte Paula leise.
    Patrik wusste, dass seine Kollegin die Fähigkeit besaß, ins Schwarze zu treffen. Oft sagte sie genau das, was man brauchte, obwohl man es vielleicht nicht hören wollte. Nicht selten hatte sie recht.
    »Eure zwei Kinder haben überlebt. Anna hat ihrs verloren. Da ist es doch nicht verwunderlich, dass sie sich vor Erica verschließt.«
    »Genau davor hat Erica Angst. Aber was sollen wir tun?«
    »Nichts. Im Moment gar nichts. Anna hat eine Familie, sie hat ihren Mann, den Vater des Kindes. Bevor Erica zu ihr durchdringen kann, müssen Anna und ihr Mann wieder zueinanderfinden. Es mag hart klingen, doch Erica muss sich jetzt zurücknehmen. Das bedeutet nicht, dass sie Anna im Stich lässt. Sie ist ja da.«
    »Ich verstehe das, aber wie soll ich es Erica erklären?« Patrik atmete noch einmal tief. Das Gespräch mit Paula hatte ein wenig Druck von seiner Brust genommen.
    »Ich glaube, dass es …« Paula wurde von einem Klopfen unterbrochen.
    »Entschuldigung.« Annika war puterrot im Gesicht. »Wir haben gerade einen Anruf aus Fjällbacka bekommen. Ein Mann ist erschossen in seiner Wohnung aufgefunden worden.«
    Im ersten Moment wurde es mucksmäuschenstill. Dann brach fieberhafte Geschäftigkeit aus. Innerhalb von einer Minute waren Paula und Patrik auf dem Weg zur Garage. Mit einem Ohr hörten sie noch, wie Annika bei Gösta und Martin anklopfte. Sie mussten den zweiten Wagen nehmen und später nachkommen.
    »Das sieht ja prächtig aus!« Erling sah sich zufrieden im Badis um, bevor er sich zu Vivianne umdrehte. »Es war zwar nicht billig, aber jede Krone von der Gemeinde hat sich gelohnt. Ich glaube, es wird ein Erfolg. Und wenn man bedenkt, wie viel Geld du investiert hast, werden wir wohl ein hübsches Sümmchen einnehmen, wenn die Kosten erst gedeckt sind. Ihr zahlt doch nicht etwa zu hohe Gehälter?« Argwöhnisch blickte er hinter einer jungen Frau in weißer Kleidung her.
    Vivianne hakte sich bei ihm unter und führte ihn zu einem Tisch.
    »Mach dir keine Sorgen, wir arbeiten äußerst kostenbewusst. Anders hält immer die Kröten zusammen. Ihm haben wir es zu verdanken, dass wir auf Hof Licht Gewinne gemacht haben, die wir hier investieren können.«
    »Ja, zum Glück hast du Anders.« Erling ließ sich an einem Tisch im Speisesaal nieder, wo für Kaffee und Kuchen gedeckt war. »Hat Matte dich eigentlich erreicht? Letzte Woche erwähnte er, es gebe da ein paar Dinge, die er mit dir und Anders besprechen wolle.«
    Er griff nach einem Teilchen, doch nachdem er einmal davon abgebissen hatte, legte er es zurück auf seinen Teller.
    »Was ist das denn?«
    »Eine Dinkelschnecke.«
    »Lecker«, brummte Erling und nippte am Kaffee.
    »Nein, er hat sich nicht gemeldet. Es wird wohl nicht so wichtig gewesen sein. Bei Gelegenheit wird er sicher vorbeikommen oder kurz anrufen.«
    »Die Sache ist etwas seltsam. Er ist gestern nicht zur Arbeit erschienen, hat sich aber nicht krankgemeldet. Heute Morgen, bevor ich hierherkam, habe ich ihn auch nicht gesehen.«
    »Sicher nichts Schlimmes.« Vivianne nahm sich eine Schnecke.
    »Darf man sich dazusetzen, oder wollen die Turteltäubchen unter sich bleiben?« Anders war unbemerkt an den Tisch getreten. Erling und Vivianne zuckten erschrocken

Weitere Kostenlose Bücher