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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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weder Sie noch die Katzen haben etwas gesehen oder gehört?«
    »Ich habe nie behauptet, die Katzen hätten nichts bemerkt, sondern nur, dass ich nichts bemerkt habe. Aber Marilyn hat früh am Samstagmorgen ein Auto gesehen. Sie saß auf der Fensterbank in der Küche und fauchte wie eine Verrückte.«
    »Marilyn hat ein Auto gesehen? Was denn für eins?« Martin scherte sich nicht darum, wie seltsam die Frage klang.
    Grip sah ihn mitleidig an. »Glauben Sie etwa, Katzen können Automarken unterscheiden? Sie haben wohl nicht alle Tassen im Schrank.« Er tippte sich an die Stirn und schüttelte lachend den Kopf. Dann machte er hinter Martin die Tür zu und hakte die Sicherheitskette wieder ein.
    »Ist Erling da?« Vorsichtig klopfte Gösta an den ersten Türrahmen im Korridor. Er und Paula waren gerade im Tanumer Rathaus angekommen.
    Gunilla, die mit dem Rücken zur Tür saß, fuhr vor Schreck in die Höhe.
    »Huch, haben Sie mich erschreckt!« Sie wedelte nervös mit den Händen.
    »Das war keine Absicht«, sagte Gösta. »Wir suchen Erling.«
    »Geht es um Mats?« Sofort begann ihre Unterlippe zu zittern. »Es ist so schrecklich.« Sie griff nach einem Päckchen Taschentücher und wischte sich einige Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Ja«, antwortete Gösta. »Später möchten wir uns mit allen hier unterhalten, aber im Moment würden wir gern mit Erling sprechen. Falls er da ist.«
    »Doch, er ist in seinem Zimmer. Ich bringe Sie hin.«
    Sie stand auf und begleitete sie, nachdem sie sich kräftig geschnäuzt hatte, zu einem Raum am Ende des Flurs.
    »Du hast Besuch, Erling.« Sie trat zur Seite.
    »Oh, guten Tag! Schön, dass Sie mal wieder vorbeikommen.« Erling kam auf sie zu und begrüßte Gösta herzlich.
    Dann sah er Paula an und schien fieberhaft sein Gedächtnis zu durchforsten.
    »Petra, nicht wahr? Dieses Gehirn arbeitet wie eine gut geölte Maschine, ich vergesse nie etwas.«
    »Paula.« Paula gab ihm die Hand.
    Erling wirkte für einen Moment verdutzt, doch dann zuckte er die Achseln.
    »Wir sind gekommen, um Ihnen ein paar Fragen zu Mats Sverin zu stellen«, sagte Gösta rasch. Er ließ sich auf einem der Besuchersessel vor Erlings Schreibtisch nieder und zwang Erling und Paula auf diese Weise, sich ebenfalls zu setzen.
    »Ja, es ist fürchterlich.« Erling verzog sein Gesicht zu einer seltsamen Grimasse. »Hier im Büro sind wir alle wahnsinnig traurig und fragen uns selbstverständlich auch, was passiert ist. Können Sie uns Näheres sagen?«
    »Im Moment kaum.« Gösta schüttelte den Kopf. »Ich kann lediglich bestätigen, was Sie gestern bereits am Telefon erfahren haben. Sverin wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden, und wir ermitteln in dem Fall.«
    »Ist er ermordet worden?«
    »Das können wir weder ausschließen noch bestätigen.«
    Gösta merkte selbst, wie förmlich er sich anhörte, aber er wusste, dass er es mit Patrik Hedström zu tun bekommen hätte, wenn er aus dem Nähkästchen geplaudert und so ihre Arbeit behindert hätte.
    »Aber wir benötigen Ihre Hilfe«, fuhr er fort. »Wenn ich das richtig verstanden habe, ist Sverin weder am Montag noch am Dienstag zur Arbeit gekommen. Da haben Sie Kontakt zu seinen Eltern aufgenommen. Ist Sverin häufig zu Hause geblieben?«
    »Im Gegenteil. Ich glaube, er war kein einziges Mal krank, seit er hier angefangen hat. Soweit ich mich erinnern kann, war er immer da. Nicht einmal einen Zahnarzttermin hatte er. Er war pünktlich, pflichtbewusst und äußerst gewissenhaft. Deshalb waren wir so besorgt, als er sich nicht einmal gemeldet hat.«
    »Wie lange arbeitet er hier schon?«, fragte Paula.
    »Zwei Monate. Es war wirklich ein Glück, dass wir jemanden wie Mats bekommen haben. Wir hatten die Stelle bereits fünf Wochen zuvor ausgeschrieben und auch einige Interessenten zum Bewerbungsgespräch eingeladen, doch keiner von ihnen war annähernd so qualifiziert wie Mats. Als Mats sich um die Stelle bewarb, befürchteten wir eher, er wäre überqualifiziert, aber in dem Punkt beruhigte er uns, genau so eine Stelle habe er gesucht. In erster Linie schien er so schnell wie möglich wieder nach Fjällbacka ziehen zu wollen. Wer kann ihm das verübeln? Die Perle der Westküste.« Erling breitete die Arme aus.
    »Hat er erzählt, ob es ihn aus einem bestimmten Grund wieder nach Hause zog?« Paula beugte sich vor.
    »Er wollte der Hektik der Großstadt entfliehen und wünschte sich mehr Lebensqualität. Und genau das hat unsere Gemeinde zu bieten. Ruhe und

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