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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Lebensqualität.« Erling betonte jede Silbe.
    »Sie wollen damit sagen, dass er keine persönlichen Gründe für den Umzug genannt hat.« Gösta wurde langsam ungeduldig.
    »In der Hinsicht ist er sehr verschwiegen. Ich weiß, er stammt von hier und seine Eltern leben hier, aber ansonsten kann ich mich nicht entsinnen, dass er sich über sein Leben außerhalb des Büros geäußert hätte.«
    »Kurz bevor er aus Göteborg wegzog, ist ihm etwas extrem Unangenehmes zugestoßen. Er wurde körperlich so schwer misshandelt, dass er ins Krankenhaus musste. Hat er das nicht erwähnt?«, fragte Paula.
    »Mit keiner Silbe«, erwiderte Erling verblüfft. »Er hatte einige Narben im Gesicht, aber die hatte er sich angeblich zugezogen, als er sich die Hose in den Speichen einklemmte und mit dem Fahrrad gestürzt ist.«
    Gösta und Paula sahen sich verwundert an.
    »Wer hat ihn denn misshandelt? Derselbe, der …?« Erling flüsterte fast.
    »Seine Eltern sagten, es habe sich um einen Fall von spontaner Gewalt gehandelt. Wir gehen nicht davon aus, dass da ein Zusammenhang besteht, aber ausschließen können wir es selbstverständlich nicht«, sagte Gösta.
    »Hat er wirklich nichts aus seiner Zeit in Göteborg erzählt?«, bohrte Paula weiter.
    Erling schüttelte den Kopf. »Ich habe es wirklich so gemeint. Mats hat nie von sich gesprochen. Er schien gar nicht existiert zu haben, bevor er bei uns anfing.«
    »Fanden Sie das nicht merkwürdig?«
    »Nun, darüber hat sich wahrscheinlich niemand Gedanken gemacht. Er war absolut nicht ungesellig. Man konnte mit ihm scherzen, lachen und über die Sendung plaudern, die am Vorabend im Fernsehen gelaufen war. Worüber man sich in der Kaffeepause eben unterhält. Man hat gar nicht gemerkt, dass er nie etwas aus seinem Privatleben erzählte. Mir wird es jetzt erst bewusst.«
    »Hat er seine Arbeit gut gemacht?«, fragte Gösta.
    »Mats war ein hervorragender Finanzbeauftragter. Er arbeitete, wie gesagt, sorgfältig, ordentlich und gewissenhaft, und diese Eigenschaften sind bei jemanden, der für die Finanzen zuständig ist, zweifellos willkommen. Vor allem bei einer politisch so kniffligen Tätigkeit wie unserer.«
    »Es gab also keine Beschwerden?«, wollte Paula wissen.
    »Nein, auf seinem Gebiet war Mats ungeheuer tüchtig. Und beim Projekt Badis war er uns eine Riesenhilfe. Er kam ja spät dazu und musste sich in kürzester Zeit einarbeiten, aber er hat uns wirklich vorangebracht.«
    Gösta sah Paula an, doch die schüttelte den Kopf. Im Moment hatten sie keine weiteren Fragen, obwohl Gösta den Eindruck hatte, dass Mats Sverin noch genauso unpersönlich und gesichtslos war wie vor dem Gespräch mit seinem Chef. Gösta fragte sich unwillkürlich, was geschehen würde, wenn sie an der Oberfläche kratzten.
    Das Häuschen des Ehepaars Sverin lag idyllisch am Wasser in Mörhult. Es war ein schöner Frühsommertag, wärmer als am Tag zuvor, und Patrik ließ die Jacke im Auto. Er hatte seinen Besuch telefonisch angekündigt, und als Gunnar ihm die Tür aufmachte, sah er sofort, dass die beiden den Kaffeetisch gedeckt hatten. So war das hier an der Küste. Kaffee und Kuchen wurden bei freudigen und bei traurigen Ereignissen serviert. Während seiner Laufbahn als Polizist hatte er bei den Einwohnern der Gemeinde schon eimerweise Kaffee getrunken.
    »Kommen Sie rein. Ich werde mal sehen, ob ich Signe …« Ohne den Satz zu beenden, ging Gunnar die Treppe ins Obergeschoss hinauf.
    Patrik wartete im Flur. Da Gunnar nicht zurückkam, beschloss er, in die Küche zu gehen. Das Haus war völlig still. Patrik nahm sich heraus, auch ins Wohnzimmer zu gehen. Hier war alles ordentlich und sauber, und auf den schönen alten Möbeln lagen, wie es bei älteren Leuten üblich war, hübsche Deckchen. Überall standen gerahmte Fotos von Mats, dessen gesamtes Leben Patrik auf diese Weise vom Säugling bis zum erwachsenen Mann verfolgen konnte. Mats hatte freundlich und sympathisch gewirkt. Fröhlich, sogar glücklich hatte er ausgesehen. Den Bildern nach zu urteilen, hatte er eine schöne Kindheit gehabt.
    »Signe kommt gleich.«
    Patrik war so in Gedanken versunken, dass ihm beinahe der Bilderrahmen aus der Hand fiel, als er Gunnars Stimme hörte.
    »Sie haben viele schöne Bilder.« Behutsam stellte er das Foto wieder auf die Kommode und folgte Gunnar in die Küche.
    »Da mir das Fotografieren immer Spaß gemacht hat, ist mit den Jahren einiges zusammengekommen. Jetzt ist man natürlich dankbar dafür. Dass

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