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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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natürlich seltener, aber in den ersten Jahren war er so gut wie jedes Wochenende da.« Gunnar nickte.
    »Und das Studium lief gut?« Patrik beschloss, weiter über Themen zu sprechen, die Signe und Gunnar angenehm waren.
    »Auch auf der Handelshochschule bekam er gute Noten«, sagte Gunnar. »Ich habe nie begriffen, woher er das helle Köpfchen hatte. Von mir jedenfalls nicht.« Er lächelte versonnen und schien für einen Augenblick zu vergessen, warum sie hier zusammensaßen und über Mats sprachen. Dann schien es ihm jedoch wieder einzufallen, und sein Lächeln verflüchtigte sich.
    »Was hat er nach dem Studium gemacht?«
    »Seine erste Stelle hatte er doch bei dieser Revisionsfirma.« Signe wandte sich an Gunnar, der die Stirn runzelte.
    »Ja, ich glaube, aber ich kann mich beim besten Willen nicht erinnern, wie sie hieß. Sie hatte irgendeinen amerikanischen Namen. Er ist aber auch nicht lange geblieben, richtig wohl hat er sich da nie gefühlt. Zu viele Zahlen und zu wenige Menschen, hat er gesagt.«
    »Was kam danach?« Patrik trank seinen Kaffee, obwohl er inzwischen kalt geworden war.
    »Er hatte verschiedene Stellen. Wenn Sie es genauer wissen möchten, kann ich bestimmt herausfinden, bei welchen Organisationen, aber in den letzten vier Jahren war er bei einer gemeinnützigen Institution für die Finanzen zuständig. Sie heißt Freistatt .«
    »Was für eine Einrichtung ist das?«
    »Sie helfen Frauen, die vor gewalttätigen Männern geflohen sind, sich ein neues Leben aufzubauen und auf eigenen Füßen zu stehen. Matte liebte die Arbeit. Er hat von fast nichts anderem gesprochen.«
    »Wie kam es, dass er dort aufgehört hat?«
    Gunnar und Signe sahen sich an, und Patrik begriff, dass sie sich das auch schon gefragt hatten.
    »Wir haben es wohl im Zusammenhang mit der Sache gesehen, die ihm zugestoßen ist. Vielleicht hat er sich in der Stadt nicht mehr sicher gefühlt«, überlegte Gunnar.
    »Hier war er ja auch nicht mehr sicher«, sagte Signe.
    Nein, dachte Patrik, das war er offensichtlich nicht gewesen. Egal, aus welchem Grund Mats Sverin aus Göteborg weggezogen war, die Gewalt hatte ihn eingeholt.
    »Wie lange lag er nach der Misshandlung im Krankenhaus?«
    »Drei Wochen, glaube ich«, erwiderte Gunnar. »Es war ein Schock, als wir ihn im Sahlgrenska zu sehen bekamen.«
    »Zeig ihm die Bilder«, murmelte Signe.
    Gunnar stand auf. Als er aus dem Wohnzimmer zurückkam, hatte er eine Schachtel in den Händen.
    »Eigentlich weiß ich gar nicht, warum wir die Fotos aufbewahrt haben. Es ist wirklich kein erfreulicher Anblick.« Vorsichtig nahm er mit seinen schwieligen Fingern die obersten Bilder aus dem Karton.
    »Darf ich mal sehen?« Patrik streckte die Hand aus und Gunnar reichte ihm den dünnen Stapel. »Oje.« Als er Mats Sverin in dem Krankenbett sah, konnte er diese Reaktion nicht unterdrücken. Der Mats von den gerahmten Bildern im Wohnzimmer war nicht wiederzuerkennen. Das ganze Gesicht, der Kopf – alles war verschwollen. Die Haut changierte in diversen Rot-und Blautönen.
    »Ja.« Gunnar wandte sich ab.
    »Sie sagten, es hätte übel ausgehen können, aber er hatte Glück im Unglück.« Signe blinzelte ein paar Tränen fort.
    »Und der Täter wurde nie gefasst, wenn ich das richtig verstanden habe.«
    »Stimmt. Glauben Sie, dieser Vorfall könnte etwas mit dem zu tun haben, was Matte hier zugestoßen ist? Damals ist er auf der Straße von vollkommen Fremden misshandelt worden. Von einer Gang. Zu einem der Jungs hatte Mats gesagt, er solle nicht vor seine Haustür pinkeln. Er hatte die Typen noch nie gesehen, sagte er. Warum sollten sie …?« Ihre Stimme wurde schrill.
    Gunnar strich ihr besänftigend über den Arm.
    »Bis jetzt weiß das niemand. Die Polizei will einfach so viel wie möglich wissen.«
    »Da haben Sie recht«, sagte Patrik. »Noch ziehen wir keine Schlüsse. Wir möchten lediglich mehr über Mats und sein Leben herausfinden.« Er wandte sich an Signe. »Ihr Mann sagte, Mats habe noch keine ernsthafte Beziehung gehabt.«
    »Was das anbetrifft, war er ein Einzelgänger. Ich hatte die Hoffnung auf Enkelkinder schon aufgegeben.« Als Signe klarwurde, was sie gerade gesagt hatte und dass sie nun definitiv keine Enkelkinder bekommen würde, flossen die Tränen.
    Gunnar drückte ihre Hand.
    »Ich glaube, in Göteborg hatte er jemanden«, sagte Signe mit dick belegter Stimme. »Er hat nichts davon gesagt, aber ich hatte es im Gefühl. Und manchmal, wenn er zu Besuch kam, roch seine

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