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Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der Leuchtturmwärter: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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verschlechtert. Seit dem Unfall hielten sie so fest zusammen wie noch nie. Sie wussten, dass nichts sie auseinanderbringen konnte. Trotzdem, die Nähe fehlte ihr. Jene Nähe, für die zwischen dem Wickeln, Füttern und Hin-und Herkutschieren keine Zeit blieb.
    Sie schmiegte sich ganz eng an Patrik, der mit dem Rücken zu ihr lag. Es war äußerst selten, dass sie von allein wach wurde und nicht von Geschrei geweckt wurde. Sie drückte sich noch näher an ihn und schob ihre Hand in seinen Slip. Als sie ihn sanft liebkoste, spürte sie seine Reaktion. Er bewegte sich noch immer nicht, aber an seinem veränderten Atemrhythmus merkte sie, dass er wach war. Er atmete schwerer. Sie genoss die Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete. Patrik drehte sich zu ihr um. Es kribbelte in ihrem Bauch, weil sie sich so fest ansahen. Zärtlich küsste Patrik ihren Hals, sie stöhnte leicht und streckte sich, damit er an die empfindliche Stelle hinter ihrem Ohr kam.
    Ihre Hände begannen zu wandern, und er zog sich den Slip aus. Hastig riss sie sich das T-Shirt, in dem sie schlief, über den Kopf, und streifte kichernd ihr Unterhöschen herunter.
    »Fast ein bisschen ungewohnt«, murmelte Patrik, der so an ihrem Nacken knabberte, dass es sie ganz verrückt machte.
    »Wir müssen wohl öfter üben.« Sie strich ihm mit den Fingern über den Rücken. Patrik wollte sich gerade auf sie legen, als aus dem Zimmer gegenüber ein vertrautes Geräusch ertönte.
    In den schrillen Schrei stimmte kurz darauf ein zweiter ein, und wenige Sekunde später hörten sie ein Tapsen im Flur. Maja stand mit dem Daumen im Mund und ihrer Lieblingspuppe unterm Arm in der Tür.
    »Die Babys weinen.« Zwischen ihren Augenbrauen lag eine tiefe Furche. »Aufstehen, Mama, aufstehen, Papa!«
    »Wir kommen ja, du kleine Nervensäge.« Mit einem tiefen Seufzer wälzte sich Patrik aus dem Bett. Rasch schlüpfte er in Jeans und T-Shirt und machte sich, nachdem er Erica einen bedauernden Blick zugeworfen hatte, auf den Weg ins Kinderzimmer.
    Mit den Freuden der Liebe war es für heute vorbei. Erica zog sich die gemütlichen Freizeitklamotten an, die neben dem Bett lagen, und ging mit Maja in die Küche, um das Frühstück und die Fläschchen für die Zwillinge zuzubereiten. Ihr Körper war zwar noch warm, aber das Kribbeln verflüchtigte sich schnell.
    Als sie Patrik jedoch mit einem verschlafenen Baby auf dem Arm die Treppe herunterkommen sah, kribbelte es wieder. Himmel, war sie verliebt in ihren Mann.
    »Viele handfeste Fakten sind bei dem Ausflug nicht herausgekommen«, sagte Patrik, als sich alle zusammengesetzt hatten. »Dafür haben wir neue Fragezeichen entdeckt, die wir zum Ausgangspunkt für die weitere Arbeit nehmen können.«
    »Also nichts Neues über die Misshandlung?« Martin wirkte enttäuscht.
    »Nein, laut Polizei gab es keine Zeugen. Außer Mats Sverins eigener Aussage, eine ihm unbekannte Jugendgang habe sich auf ihn gestürzt, hatten die Göteborger keine Hinweise in der Hand.«
    »Höre ich da ein Aber heraus?«, fragte Martin.
    »Darüber haben wir schon auf dem Rückweg gesprochen«, sagte Paula. »Irgendwie haben wir beide den Eindruck, dass mehr hinter der Geschichte steckt, und würden gern noch ein bisschen weiterbohren.«
    »Seid ihr sicher, dass das keine Zeitverschwendung ist?«, fragte Mellberg.
    »Das kann ich natürlich nicht garantieren, aber wir glauben, dass es sich lohnt, das Ganze etwas genauer unter die Lupe zu nehmen«, sagte Patrik.
    »Und Sverins Arbeitsstelle?«, fragte Gösta.
    »Genau das Gleiche. Nichts von unmittelbarem Interesse. Aber auch da möchten wir dranbleiben. Wir haben uns mit der Leiterin von Freistatt unterhalten, sie schien von der Todesnachricht erschüttert zu sein, aber nicht ganz … wie soll ich sagen?«
    »Sie wirkte nicht vollkommen überrascht«, kam Paula ihm zu Hilfe.
    »Wieder bloß ein Gefühl.« Mellberg seufzte tief. »Vergesst nicht, dass die Ressourcen der Dienststelle begrenzt sind, wir können nicht ständig durch die Weltgeschichte rasen und tun, was uns gefällt. Ich persönlich halte es für Zeitverschwendung, in der Göteborger Vergangenheit des Opfers herumzuwühlen. Mein reicher Erfahrungsschatz sagt mir, dass die Lösung oft im engeren Umkreis zu finden ist. Haben wir zum Beispiel den Eltern auf den Zahn gefühlt? Ihr wisst ja, dass laut Statistik die meisten Morde von den nächsten Angehörigen verübt werden.«
    »Nun, in dieser Hinsicht erscheinen mir Gunnar und Signe Sverin

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