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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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nachzugehen. Ich weiß, dass das jetzt
vielleicht für dich merkwürdig klingen mag, aber ich hab so ein Gefühl, dass
wir nur gemeinsam die Vorkommnisse aufklären können.“ Selbst nicht wirklich von
seinen eigenen Worten überzeugt, blickte er erwartungsvoll zu Lewia hinüber. Er
konnte nicht fassen, dass er sie gefragt hatte, wollte er doch noch vor wenigen
Augenblicken diese Person los werden. Jetzt jedoch schien sie die Leere füllen
zu können, die sich in ihm auftat. Mit jeder Sekunde die Lewia schwieg, stieg
in ihm die Furcht, es vermasselt zu haben, das nun das eintreffen würde, was er
sich eben noch gewünscht hatte, nämlich alleine zu sein. Schließlich stand
Lewia Schweigend auf und ging hinein, woraufhin Thalon innerlich zusammen sank.
Nicht lange danach kam sie seltsamerweise wieder zurück und meinte: „Nun gut,
ich bin einverstanden! Ich hab das Gefühl, dass es das Richtige ist. Wann
brechen wir auf?“ Sie zwinkerte ihm zu. „So schnell wie möglich! Morgen
verabschieden wir uns von Kardios und ziehen dann los“, entfuhr es Thalon.
Nachdem das geregelt war, legten sich beide wieder in ihre Betten und nun
konnte Thalon auch beruhigt einschlafen. In dieser Nacht quälten ihn keine
Albträume mehr.

 
    Als Thalon aufwachte, war es schon fast Mittag.
Die Sonnenstrahlen, die durch das Fenster schienen, kitzelten ihn sanft wach.
Er hörte das Zwitschern der kleinen Vögelchen und für einen kurzen Moment
vergaß er die gestrigen Ereignisse. Umso schlagartiger kamen die Erkenntnisse
zurück. Kathleen war nicht da, um ihn zu ermahnen, er solle zum Frühstücken
kommen. Sie würden sich auch niemals mehr im Gang antreffen oder sich auch nur
ein einziges Mal in das Gesicht blicken können. Mit den schlimmen Erinnerungen
kamen allerdings auch die Erinnerungen an die Unterhaltung mit Lewia in der
vergangenen Nacht. Er warf sich schnell seine Kleidung über und ging nach unten.
„Bei Oleiphea, ich muss total verschlafen haben“, dachte Thalon. Unten
angekommen traf er auf Lewia, die ihn verschmitzt ansah. „So früh wie möglich
aufbrechen? Der halbe Tag ist bereits überstanden. Kardios ist schon in der
Frühe zurück zum König geritten, um bei der Sitzung teilzunehmen, von der er
gestern gesprochen hatte“, klärte ihn Lewia mit spitzer Stimme auf. Es war
nicht zu überhören, dass Lewia versuchte, sich über Thalon lustig zu machen.
Dieser fuhr sich verlegen durch seine schwarzen struppigen Haare, blickte
betreten an Lewia vorbei und   gab dann
schlagkräftig zurück: „Immerhin habe ich bis jetzt geschlafen, also ist das für
mich so früh wie nur möglich. Ich schlage vor, wenn Kardios wiederkommt, werde
ich ihm erzählen, was wir vorhaben, sodass wir uns dann sofort auf den Weg
machen können.“ Lewia grinste ihn immer noch frech an: „Guter Plan! Hast du
schon gepackt?“ Unvermittelt spurtete Thalon wieder nach oben, um sein Zeug in
dem kleinen Quersack zu verstauen. Während er die wenigen Sachen hineinstopfte,
die er brauchen würde, dachte er an das Kommende. Es war irgendwie auch
aufregend, schließlich würden sie einer mysteriösen Spur hinterher jagen,
Geheimnisse aufdecken und vielleicht sogar als Helden zurückkehren. In den Gedanken
eine schöne Vorstellung, jedoch machte er sich Sorgen darüber, wie die Reise
ablaufen würde, schließlich hatten sie keine Ahnung, mit was sie es zu tun
haben würden, geschweige denn, wohin sie gehen sollten. Beirren und von dem
Vorhaben abbringen ließ er sich dadurch allerdings nicht. Als er schließlich
mit Packen fertig war, eilte er sofort zurück zu Lewia, die unten auf ihn
gewartet hatte. Kardios war noch immer fort, sodass er schweren Herzens
beschloss, nicht auf ihn zu warten. Also schrieb er einen kurzen Brief, der
seinem Meister mitteilen sollte, weshalb sie fort gegangen sind, und verließen
anschließend das Haus. Mit einem melancholischen Gefühl im Bauch, schaute
Thalon noch einmal auf die Residenz, die sein sicheres Zuhause darstelle. Vielleicht
sah er sie ja zum letzten Mal. Alsbald trennte er sich von dem Anblick und die
beiden berieten, wohin es nun gehen sollte. Auf Thalons   Vorschlag hin, machten sie aus, ihre Reise
ins Blaue an der Lichtung vom Vortag beginnen zu lassen, um dort nach eventuellen
Spuren zu suchen, die ihnen bei ihrer Suche weiterhelfen könnten. Lewia
stimmte   ohne Widerrede ein.

 
    Ohne große Probleme fanden sie zu der Lichtung
zurück, die nach wie vor wie eine karge Wüstenlandschaft wirkte. Kaum

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