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Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition)

Titel: Der Lichtritter: 1 (Oleipheas Schicksal) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Felix T. Richter
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gewesen, was Schmiedekunst anging. Sie waren eitel! Diese
Klinge für einen Menschen schon perfekt, aber ein winziges Detail fehlt.“ Er
hob die Klinge auf und deutete auf den Knauf. „Hier, schau! Knauf ist komplett
glatt. Unsere Schwertmeister haben jedoch in jeden Knauf Initialen des
jeweiligen Schmiedes hineingeritzt. Sind nur kleine Linien gewesen, aber man
konnte sie erkennen, wenn man Schwert in richtiges Licht gehalten hat. Außerdem
ist dies Schwert ein wenig zu groß für einen Gnomen. Einhänder der Menschen
sind, wie dieses Schwert auch, ungefähr fünf menschliche Fuß lang. Nun sind
Gnome kleiner, somit auch unsere Füße. Unsere Schwerter sind also ungefähr vier
menschliche Fuß lang.“ „Dieses Schwert ist also eine Fälschung“, sprach Kardios
das Offensichtliche laut aus. Mit einem Mal wurde ihm warm. Er fühlte, dass
alles, was geschah, eine Falle gewesen sein musste. „Bei Oleiphea! Wir wurden
hereingelegt!“, rief er aus und stand auf. „Es tut mir unendlich Leid, dass wir
in Euer Reich eingedrungen sind und ich bedanke mich untertänigst für Eure
Hilfe! Meine Männer und ich müssen sofort aufbrechen!“, rief er. Der Gnom hielt
ihn jedoch zurück. „Bevor du gehst, lasst mich etwas sagen! Ich sehe, dass du
guter Mensch bist und ich schätze, nun ist Zeit, dass wir Menschen verzeihen.
Ich sehe, Menschenrasse hat sich verändert. Als du zu mir gebracht warst, glaubte
ich daran, dass Menschen noch so wie früher, aber jetzt weiß ich, dass ihr
anders geworden, auch wenn ich nicht glauben wollte“, sagte er mit warmherziger
Stimme. Kardios konnte nicht glauben, was er gehört hatte. Alle Zeit hatte man
die Gnome als mürrische und rachsüchtige Kreaturen angesehen, dabei haben auch
sie scheinbar darauf gewartet, endlich verzeihen zu können, wenn sich die
Gelegenheit bot. „Ich danke Euch von ganzem Herzen und im Namen des Großkönigs
von Oleiphea. Es beschämt mich, was unsere Vorfahren Euch angetan haben und ich
möchte Euer Vertrauen in mich nicht enttäuschen. Sobald die Gefahr, die uns
bedroht, unter Kontrolle ist, werde ich mich dafür einsetzen, dass man die
Gnome wieder in die Gesellschaft der Menschen aufnimmt, wenn sie das möchten“,
versprach Kardios und verbeugte sich vor dem Gnom. „Ich danke, Kardios von
Arkan. Nun geh und beende Aufgabe. Meine Männer führen dich und Begleiter
hinaus.“
    Sie waren nicht alleine, das war sicher. Doch
wer oder was schlich durch die dunklen Hallen der spärlich beleuchteten
Bibliothek? Das Schwert lag fest in seiner rechten Hand, die Fackel in der
anderen. Immer näher kam er der Stelle, die er als Ursprung des Geräusches
wahrgenommen hatte. Auf dem Boden war überall Staub und Thalon fragte sich bereits,
ob irgendjemand ständig neuen Staub auf den Boden schüttete, da ihre Fußspuren,
nur noch schwach zu erkennen waren, und musste bei dem Gedanken daran
schmunzeln. Tatsächlich war die Situation aber nicht zum Schmunzeln, denn an
einer Stelle lagen mehrere Bücher auf dem Boden und direkt daneben war ein
unmenschlicher Abdruck auf dem staubigen Boden zu erkennen. „Der ist noch
frisch! Das sieht aus wie die Kralle eines Vogels oder etwas Ähnliches“,
wunderte sich Thalon, tief über den Abdruck im Staub gebeugt. In diesem
Augenblick sauste etwas mit einem leisen Zischen über seinen Kopf hinweg. Es
klang fast so, als ob jemand mit einem Schwert versucht hätte, Luft zu
schneiden. Sofort streckte Thalon die Fackel in die Höhe und versuchte, die
oberen Regale zu erhellen. Doch dort war nichts zu erkennen, was von Belang
wäre. Da ertönte wieder das Zischen. Thalon kniff die Augen zusammen. Bildete
er sich das nur ein oder hatte er eben die Silhouette eines riesigen Vogels
gesehen? Das konnte doch nicht sein! In der Vermutung, seine Augen hätten ihm
einen Streich gespielt, schüttelte er den Kopf und rieb sich die Augen. Für
eine kurze Zeit herrschte wieder Grabesstille. Urplötzlich stürzte ein
schwarzer Schemen auf ihn zu. Er erkannte nicht, was es war, aber die Wucht
dessen, was auf ihn zugekommen war, hatte ihn dazu gebracht, das Gleichgewicht
zu verlieren und nach hinten zu stolpern, sodass er nun auf dem staubigen Boden
lag und sich langsam wieder erhob. Er schlug einige Male instinktiv mit dem
Schwert, doch was auch immer ihn gerade angegriffen hatte, war wieder
verschwunden. Schnell rannte er wieder zurück zu Emilia, weckte sie und machte
ihr deutlich zu verstehen, dass sie unverzüglich verschwinden müssten. Noch

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