Der Liebe eine Stimme geben
mitteilen können – alles in entspannten, alltäglichen Momenten. Aber nichts davon ist je passiert. Sie wissen nicht, wie sie kommunizieren sollen.
Und selbst wenn sie es wüssten, selbst wenn sie daran arbeiten und die Werkzeuge erlernen würden, gibt es einen Punkt auf ihrer Liste, ein nicht verhandelbares Bedürfnis, das so unerlässlich ist wie die Luft, die sie atmet, und das Jimmy ihr nicht geben kann.
Sie blickt auf, und Jimmy ist fertig mit Lesen, wartet und grinst sie an, und eine große, hohle Grube macht sich mitten in ihrem Magen breit.
»Das ist toll, Beth. Das kann ich machen, alles. Und ich will es auch. Ich will, dass wir wieder zusammenkommen, und ich will dir diese Dinge geben. Ich habe dich so vermisst.«
Er lächelt noch immer, bereit zu feiern, hoch oben am anderen Ende ihrer Wippe.
»Wir können nicht.«
»Was? Ich kann, Beth, wirklich. Das wird nicht schwer sein.«
»Warum konnten wir es dann nicht gleich?«
»Ich weiß nicht, aber jetzt werden wir es können, wir werden –«
»Ich kann nicht, Jimmy.«
Sein Lächeln schwindet, und die Grube in ihrem Magen wird größer. Er starrt sie blinzelnd an.
»Was sagst du da?«
Sie schluckt und versucht einmal tief Luft zu holen, aber die Grube in ihrem Magen fühlt sich jetzt an, als würde sie den ganzen Raum in ihr einnehmen, in den sonst die Luft geht. Sie sieht Jimmy an, sein Gesicht, das sie noch immer anhimmelt, voller Angst vor dem, was sie zu sagen im Begriff ist. Aber es ist die Wahrheit, und sie weiß es. Sie beugt sich vor und sackt zusammen.
»Ich will mich scheiden lassen.«
»Nein, Beth, bitte. Wir können das schaffen.«
»Ich kann nicht.«
»Doch. Welchen Teil davon kannst du nicht machen?« Er deutet auf das Blatt Papier in ihrer Hand.
»Es geht nicht um deine Liste, Jimmy. Es geht um meine. Ich kann nicht vergessen, dass du mich betrogen hast. Ich muss glauben, dass du es nie wieder tun würdest, und das kann ich nicht. Die Art Mann, für die ich dich gehalten habe, die Art Ehemann, die ich brauche, würde seine Frau niemals betrügen.«
»Es war ein Fehler.«
»Zu denken, es ist Mittwoch, wenn es erst Montag ist, ist ein Fehler. Einmal mit ihr zu schlafen, in der Hitze des Augenblicks, selbst das könnte ich einen Fehler nennen. Aber –«
»Es tut mir leid. Es war dumm und falsch, und ich schwöre, es wird nie, nie wieder vorkommen.«
»Ich kann dir nicht glauben. Ich vertraue dir nicht mehr.«
»Lass uns noch einmal von vorn anfangen, und du wirst mir wieder vertrauen, weil ich dir keinen Grund geben werde, es nicht zu tun. Lass es mich wieder verdienen.«
Sie schüttelt den Kopf. Vertrauen sollte nichts sein, was er sich verdienen muss. Es sollte selbstverständlich sein. Und er sollte keine Anweisungen auf einem Blatt Hausaufgabenpapier brauchen, die ihn erinnern: DU SOLLST DEINE FRAU NICHT BETRÜGEN .
»Ich habe etwas für dich.« Er zieht eine kleine, weiße Pappschachtel aus der Vordertasche seiner Jeans.
»Was ist das?«, fragt Beth. Sie will es nicht, egal, was es ist.
»Es ist ein Geschenk.«
»Jimmy –«
»Hier, mach es auf.« Er reicht es ihr.
Beth starrt ihn einen unbehaglich langen Moment an. Sie hebt den Deckel und das quadratische Stück Seidenpapier hoch, und eine Halskette kommt zum Vorschein. Ein einzelner großer, runder Mondstein, der an einem silbernen Kettchen hängt. Sie hält den Edelstein in der Hand, einen glänzenden, glatten, fast durchsichtigen bläulich weißen Stein. Er ist wunderschön.
»Jimmy –«
»Als ich dich in der Bar mit der anderen Halskette gesehen habe, habe ich angefangen, darüber nachzudenken, wann ich sie dir geschenkt hatte. Es war in dem Jahr, in dem wir geheiratet haben. Dieses Medaillon erinnert mich an unsere erste Zeit und die gegenseitige Verpflichtung, die wir eingegangen sind. Es erinnert mich daran, wie sehr wir einander geliebt haben. Ich weiß, dass ich das ruiniert habe. Es tut mir so unendlich leid, was ich getan habe, Beth. Ich will mit dir noch einmal von vorn anfangen, und ich fand, du solltest eine neue Halskette bekommen, etwas, das einen Neuanfang und eine neue Verpflichtung symbolisiert.«
Sie beißt die Zähne zusammen, schluckt den Drang zu weinen hinunter. Nicht jetzt.
»Jimmy, sie ist wunderschön.«
»Mir ist der Ring aufgefallen, den du getragen hast, und ich dachte, die beiden würden zusammen gut aussehen.«
»Das ist ein schöner Gedanke. Aber ich kann sie nicht annehmen.«
Sie legt die Kette zurück in die
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