Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers
Helga nicht gesagt, wie Sie wirklich heißen?«
Stahlschmidt überlegte einen Moment. Dann sagte er leise: »Ich gebe es auf …«
Gerade als Köhler nachsetzen wollte, klingelte das Telefon. Der Kommissar griff unwillig nach dem Hörer. »Fritz, bitte unterbrich die Vernehmung«, hörte er seinen Chef sagen, »komm sofort in den Besprechungsraum. Du wirst staunen, mein Lieber!« Köhler legte auf und verließ sofort das Dienstzimmer, während sein Assistent den Verdächtigen in der Zwischenzeit nicht aus den Augen ließ.
Auf einem Tisch im Besprechungsraum der Mordkommission lagen ausgebreitet einige Kleidungsstücke: ein dunkelblaues Oberhemd, eine graue Anzughose, ein dunkelgraues Jackett.
»Schau dir die Klamotten doch mal etwas genauer an.« Horst Lemper setzte ein breites Grinsen auf. »Ich glaube, unser Freund hat keine großen Chancen mehr. Sieht nicht gut für ihn aus.«
Friedhelm Köhler trat näher an den Tisch heran und inspizierte die Kleidung. Auch er sah die rostbraunen Flecken und Spritzer an beiden Hosenbeinen, auf dem Hemd, am rechten Ärmel des Jacketts. »Müsste Blut sein«, grummelte er.
»Der muss sich ziemlich sicher gefühlt haben«, sagte Lemper. »Lässt die Klamotten einfach so herumliegen.«
Köhler betrachtete das Oberhemd genauer. »Wo habt ihr die Sachen gefunden?«
»Lag alles im Kofferraum seines Wagens. Der ist wahrscheinlich noch nicht dazu gekommen, die Sachen in die Reinigung zu geben oder zu entsorgen. Vielleicht hat er es aber auch einfach vergessen.«
Köhler schmunzelte.
Lemper fuhr fort: »Und? Wie macht er sich so?«
»Kann ich noch nicht genau sagen«, antwortete Köhler. »Streitet bisher alles ab. Es gab da aber einen Moment, da dachte ich, er würde jetzt zusammenklappen. Scheint aber ein hartnäckiger Bursche zu sein. Aber jetzt haben wir etwas!«
Nachdem Köhler sich mit seinem Assistenten kurz abgesprochen hatte, wurde das Verhör fortgesetzt.
»Sieht nicht gut aus für Sie, Stahlschmidt. Sieht überhaupt nicht gut aus für Sie!« Köhler setzte ein strenges Gesicht auf – und schwieg.
Stahlschmidt sah den Kommissar mit fragenden Augen an. Sekunden später erwiderte er: »Darf man auch erfahren, warum?«
»Noch einmal, Stahlschmidt: Ich stelle hier die Fragen. Kapiert?«
»Jawohl, Herr Kommissar.« Stahlschmidt schlug die Hacken zusammen – und lächelte süffisant.
»Sie hatten noch eine letzte Aussprache mit Helga«, begann Köhler erneut zu attackieren. »Und dabei haben Sie erfahren, dass sie sich zu einem anderen Mann hingezogen fühlte. Dann haben Sie spitzbekommen, dass Helga sich mit dem Mann treffen würde. Und Sie wussten auch, wo. Sie brauchten also nur noch zu warten. Und Sie haben gewartet. Als sie dann herausgekommen sind …«
»Schwachsinn!« Stahlschmidt ruderte mit den Armen.
»Halten Sie den Mund, mein Lieber! Sie hören sich jetzt an, was ich Ihnen zu sagen habe!« Köhler fixierte den Verdächtigen entschlossen und grimmig. Er wartete noch einen Moment. Stahlschmidt hatte offenbar verstanden. Köhler erhob wieder die Stimme: »Als die beiden herausgekommen sind, Arm in Arm, schmusend, sich küssend, da haben Sie eine richtige Hasskappe geschoben. Das konnten Sie nicht ertragen! Und dann sind Sie einfach hinterhergefahren. Und als der Wagen gehalten hat und Ihnen die Gelegenheit günstig erschien, haben Sie den beiden einen Besuch abgestattet. Sie haben nicht lange gefackelt!«
»Das ist doch nicht wahr«, begann Stahlschmidt sich wieder zu wehren, »Helga bedeutete mir doch gar nicht so viel. Sie war doch nur eines von den Mädchen, die ich hier und da aufgegabelt habe.« Der Mann sprach hastig. »Und noch eins, Herr Kommissar«, ereiferte er sich, » Sie haben nicht einen einzigen Beweis!«
»Das warten wir mal in Ruhe ab.« Köhler gab nicht nach. »Als Sie die dunkle Stelle erreicht hatten, wo Helga und Peter ihr Schäferstündchen abhalten wollten, da haben Sie sich an den Wagen von hinten herangeschlichen. Kein Problem, bei der Dunkelheit. Und dann haben Sie die Wagentür aufgerissen. Und dann haben Sie die beiden erschlagen wie räudige Hunde!«
Köhler wartete einen Augenblick. Er hatte den auf Peter Seiffert abgegebenen Schuss absichtlich nicht erwähnt, sich eine verräterische Reaktion des Verdächtigen erhofft. Doch der blieb stumm. »Dann haben Sie die Leichen zur Strohmiete gefahren und dort entsorgt. Der Rest war doch ein Kinderspiel. Schluss jetzt, raus mit der Sprache!«
Stahlschmidt hob bittend die
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