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Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers

Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers

Titel: Der Liebespaar-Mörder - auf der Spur eines Serienkillers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Harbot
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Hände. »Herr Kommissar«, flehte er jetzt, »glauben Sie mir, ich habe mit der Sache nichts zu tun.«
    Köhler erkannte, dass dem Verdächtigen so nicht beizukommen war. Er musste die Strategie wechseln. »Gut. Dann gehen wir die Sache noch mal durch«, begann er mit verständnisvoller Stimme. »Am besten ist es, wenn Sie mir die Geschichte von vorn an erzählen. Also: Wann und wo haben Sie Helga Kortmann kennengelernt?«
    Stahlschmidt riss sich zusammen. »Vor ungefähr zwei Wochen war das, im ›Musikdorf‹. Das Tanzlokal in der Altstadt. Kennen Sie doch bestimmt.«
    Köhler nickte.
    »Ich war sofort scharf auf sie. Sie hatte so etwas …«
    »War es schwer für Sie, an das Mädchen heranzukommen?«
    »Nein.« Stahlschmidt lächelte verlegen. »Ich habe da so meine Methoden, Herr Kommissar. Wenn ich mich erst mal an so ein junges Ding heranmache …«
    Köhler machte eine Handbewegung, ermunterte den Verdächtigen, weiter zu erzählen.
    »Ich wusste nur, dass sie Helga hieß. Sie hat mir auch eine Menge über ihre Mutter und ihren Bruder erzählt. Ihren Familiennamen hat sie mir aber nicht gesagt.«
    »Den haben Sie dann aus der Zeitung erfahren …«
    »Ja, aber …« Stahlschmidt versuchte abzuwehren.
    »Erzählen Sie einfach weiter!«
    »Wir sind ein paar Mal zusammen ausgegangen.«
    »Auch rausgefahren mit Ihrem Wagen?«
    »Ja.« Stahlschmidt vergrub die Hände in den Hosentaschen.
    »Auf Ihren Vorschlag natürlich.«
    »Was ist denn daran so merkwürdig? Dafür habe ich doch all die Bekanntschaften angefangen.«
    »Merkwürdig ist«, erwiderte Köhler, »dass Sie sich an Frauen herangemacht und ihnen nicht Ihren Namen gesagt haben. Offensichtlich wollten Sie etwas verbergen und inkognito bleiben. Und jetzt erklären Sie mir mal freundlicherweise, warum!«
    Stahlschmidt wurde unruhig, presste die Lippen zusammen, wippte mit dem Oberkörper hin und her. Köhler beobachtete den Mann sehr genau und spürte, dass er etwas preisgeben wollte, dass er jetzt der Wahrheit sehr nahe war. Deshalb überließ er Stahlschmidt zunächst sich selbst.
    »Haben Sie mal eine Zigarette für mich?«
    Köhler wusste, dass der Mann sonst nicht rauchte. Und er wusste aus Erfahrung, dass sich nun etwas anbahnte, dass Menschen in außergewöhnlichen Situationen ungewöhnliche Dinge taten. Schon oft war eine schlichte Zigarette zum Bindeglied zwischen Jäger und Gejagtem geworden – eine stille Übereinkunft, die schließlich in die Kapitulation des Verdächtigen gemündet hatte. Köhler selbst rauchte zwar nicht, aber für solche Momente hatte er als gewiefter Kriminalist immer eine Schachtel bereitliegen. Der Kommissar griff in die Schublade seines Schreibtischs, zog eine Packung »HB« hervor, legte sie auf den Tisch und ein paar Streichhölzer dazu. »Bedienen Sie sich.«
    »Danke, Herr Kommissar.« Stahlschmidt zündete sich eine Zigarette an und machte ein paar hastige Züge. Dann sagte er: »Ist ja auch egal. Also, ich habe hin und wieder auch noch andere Namen benutzt. Ich wollte nicht, dass die mich wieder drankriegen. Sie wissen schon!«
    Köhler gab sich unwissend.
    »Ist gerade mal ein Jahr her, die Sache mit der Uschi. Hat alles prima angefangen, dann wollte sie auf einmal nicht mehr. Ein Wort gab das andere. Habe sie aber nicht angerührt. Ehrenwort! Angezeigt hat sie mich auch noch. Und meine Frau hat alles mitgekriegt. Deshalb habe ich auch immer einen anderen Namen benutzt. Marianne sollte doch nichts davon erfahren. Ich liebe meine Frau. Ich liebe meine Frau wirklich! Aber wenn ich diese jungen hübschen Dinger sehe, dann kann ich einfach nicht anders. Ich muss dann eine haben.«
    »Es sind also viele gewesen?«
    Stahlschmidt nickte.
    »Und Helga Kortmann war eine von denen.«
    »Ja.«
    »Wann haben Sie Helga das letzte Mal gesehen?«
    Stahlschmidt dachte nach. »Es war Montag«, antwortete er schließlich.
    »Hatten Sie Streit?«
    »Wir haben uns nie gestritten. Ehrlich gesagt hatte ich am Montag die feste Absicht, sie zum letzten Mal zu sehen.«
    »Montag war der Tag vor dem Mord.« Köhler wurde wieder energischer. »Haben Sie an diesem Abend auch Peter Seiffert gesehen? Haben Sie vielleicht beobachtet, wie er Helga nach Hause brachte?«
    »Sie irren sich, Herr Kommissar.« Stahlschmidts Stimme klang jetzt weinerlich. »Ich habe mit der Geschichte nichts zu tun. Ich gebe ja zu, es sprechen einige Dinge gegen mich, und ich habe mich auch selbst verdächtig gemacht. Ich hätte viel früher zur Polizei gehen und

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