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Der Liebessalat

Der Liebessalat

Titel: Der Liebessalat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph von Westphalen
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hatte von ihm und dem Nichtwissen, und wie ihr der Schmelz der jungen Nasenring-Tina plötzlich bewußt werden und sie nicht einsehen würde, warum sie eine lesbische Aufwallung unterdrücken sollte. Er sah, wie sich Ellen über die bereitwillig sich ergebende Bettina hermachte und nach dem Abebben der Orgasmen zärtlich mit dem Nasenring der neuen Geliebten spielen würde, die er doch für sich aufgetan und zu seiner Gespielin erkoren hatte, nun aber in seiner Großzügigkeit Ellen bereitwillig überlassen würde.
    Viktor ging zurück in die Küche, umarmte Sabine und ließ sie seine Erektion spüren. »Bitte, bleib noch eine Nacht!«, sagte er.
    »Hausfrauensex«, sagte Sabine, »ich hätte nicht gedacht, daß du auf Frauen bei der Küchenarbeit stehst, du bist enttäuschend gewöhnlich.«
    Sie aßen abends zu dritt. Ellen lobte das Lamm, duzte nun auch Sabine und bot ihr lebenslange Zuflucht im Gästezimmer an. Sie lobte auch Sabines Hose, obwohl sie doch sonst Viktors Vorliebe für derart gewagte Beinkleider befremdlich fand, und wieder wußte Viktor nicht, ob sie ihn damit verwirren oder verhöhnen oder sich mit Sabine gegen ihn verbünden wollte. Er überließ es Sabine, ob sie gestehen wollte, daß diese Hose eine Geschichte hatte und nach einem Text aus einem seiner Bücher angefertigt worden war – sie sagte es nicht, und es gefiel ihm, daß sie das Geheimnis nicht preisgab.
    Abends im Bett fragte Ellen, ob Viktor auch heute Nacht einen Termin bei Sabine habe, wenn nicht, könne er eigentlich mal wieder mit ihr schlafen. Die Bemerkung klang weder bitter noch dringend noch überzeugend und hatte daher auch keine animierende Wirkung, aber Viktor wollte Ellen jetzt doch beim Wort nehmen. Da keine reale Erregung vorhanden war, schuf er ersatzweise eine künstliche, indem er die Doppelvision von heute Nachmittag fortsetzte: Auf der linken Seite seiner inneren Leinwand ein schönes lesbisches Gerangel von Ellen mit der Nasenring-Tina, während er es mit Sabine simultan auf der rechten Seite trieb – und die Tscherkessin Rebecca lodernd zwischen beiden Szenen hin und her ging und als stimulierende Universaldreingabe mit kleinen spitzen orientalischen Tricks den Sex hier wie dort in die Höhe jagte.
    Diese Bilder genügten, um in Fahrt zu kommen, aber nicht, um bei der Sache zu bleiben. Ellen wurde nicht sonderlich aktiv, der verheißungsvolle Anfang schien ihr diesmal als eine Art sexueller Existenzbeweis zu genügen. Auch Viktor hätte es mit dieser Geste des guten sexuellen Willens bewenden lassen können, aber der alte Wunsch nach dem erlösenden Sichausschlenkern gewann dann doch die Überhand und brach sich seine Bahn.
    Da Ellen, die mit ihrer Bemerkung die Sache doch angefacht hatte, es ohne große Leidenschaft geschehen ließ, mehr zufrieden als ekstatisch stöhnend, mußte sich Viktor die nötigen Kicks weiter aus seiner Phantasie besorgen, was ihm bei dem ohnehin schon angelaufenen Szenario nicht schwer fiel: Er schnappte sich die von Ellen lesbisch erhitzte Nasenring-Tina, verfügte, daß sich Ira und die Tscherkessin sofort innigst zugetan waren, und ließ sich von den beiden frisch ineinander verliebten Freundinnen beobachten, beraten und anfeuern, die, wie könnte es anders sein, alsbald nicht länger nur Beobachterinnen sein, sondern ins Geschehen eingreifen wollten, verständlicherweise, denn die Initiation einer beringten helvetischen Elevin ging auch im Goldmannschen Harem nicht alle Tage über die Bühne. Alsbald herrschte das übliche heftige Pressen und Drücken, Bohren und Stoßen, Beugen und Grätschen, Öffnen und Schließen, Fingern und Züngeln. Das große Gurgeln und Orgeln und Ächzen und Stöhnen und Strömen lockte Ellen und Sabine herbei, zwillingshaft in Lila jetzt beide, nicht auszumachen welche die laszivere von ihnen sein wollte, so beobachteten sie, unverhohlen animiert, das laszive Geschlinge… alles in allem eine attraktive Vorstellung die nicht zuletzt dadurch einen besonderen Reiz erhielt, daß Ellen, die Frau, mit der Viktor wirklich zugange war, in der Imagination zu den Zuschauerinnen zählte.
    Die Lust ließ sich bequem durch Veränderungen der Konstellationen steuern und ausdehnen. Als Viktor merkte, daß seitens der realen Ellen die uferlose Nummer heute nicht gefragt war, steuerte er dem Ende zu und gönnte sich zum Abschluß die Vision, sich zwischen den fünf Frauen in ein durch und durch lesbisches Weib verwandelt zu haben, eine Vorstellung, deren Wonnen ihn rasch

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