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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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glücklichen Lächeln und wusste tief in ihrem Herzen, dass Minnie sie verstand.
    Aber Minnie schüttelte beinahe unmerklich den Kopf und runzelte die Stirn. Patience rief sich wieder ins Gedächtnis, dass sie die verzweifelte Schwester eines jungen Kerls war, den man mitgenommen hatte, damit er sich dem Gericht stellte, daher versuchte sie pflichtschuldigst, ihr Strahlen zu unterdrücken.
    »Haben Sie schon etwas gehört?« Mit dem Kopf deutete Henry auf Gerrards leeren Stuhl.
    Patience versteckte ihr Gesicht hinter der Teetasse. »Ich habe noch nicht gehört, ob er angeklagt wird.«
    »Ich denke, das werden wir wahrscheinlich heute Nachmittag erfahren.« Whitticombe griff mit ernstem Gesicht nach der Kaffeekanne. »Ich wage zu behaupten, dass der Magistrat wahrscheinlich gestern nicht mehr zu erreichen war. Diebstahl, fürchte ich, ist ein häufiges Verbrechen.«
    Edgar rutschte nervös auf seinem Platz hin und her. Agatha Chadwick sah schockiert aus. Aber niemand sagte etwas.
    Henry räusperte sich und sah dann Edmond an. »Wohin sollen wir heute gehen?«
    Edmond stieß ein unwilliges Geräusch aus. »Ich bin nicht wirklich in der Stimmung, mir die Stadt anzusehen. Ich denke, ich werde mein Drehbuch hervorholen.«
    Henry nickte düster.
    Schweigen senkte sich über alle, dann schob Whitticombe seinen Stuhl zurück und wandte sich an Minnie. »Wenn es dir recht ist, Cousine, so glaube ich, dass Alice und ich nach Bellamy Hall zurückkehren sollten.« Er tupfte seinen schmalen Mund mit der Serviette ab, dann legte er sie auf den Tisch. »Wir sind, wie du wohl weißt, ein wenig streng in unserer Einstellung. Altmodisch, würden manche vielleicht behaupten. Aber weder meine liebe Schwester noch ich können eine enge Bindung an die Menschen haben, die daran glauben, die angemessenen moralischen Grenzen überschreiten zu können.« Er hielt lange genug inne, bis die Bedeutung seiner Worte jedem klar war, dann lächelte er Minnie mit gnädiger Herablassung an. »Natürlich wissen wir deine Stellung zu schätzen, wir stimmen sogar mit deiner Hingabe überein, auch wenn sie leider traurigerweise unangebracht ist. Jedoch möchten Alice und ich deine Erlaubnis haben, uns nach Bellamy Hall zurückzuziehen, um dort auf deine Rückkehr zu warten.«
    Er schloss seine Worte mit einem unterwürfigen Kopfnicken.
    Alle sahen Minnie an. Doch aus ihrem verschlossenen Gesicht konnte man nichts über ihre Gefühlen entnehmen. Sie betrachtete Whitticombe eine volle Minute lang, dann nickte sie ernst. »Wenn du das wünscht, dann kannst du nach Bellamy Hall zurückkehren. Doch ich warne dich, ich habe nicht vor, schon so bald zurückzureisen.«
    Whitticombe hob die Hand in einer anmutigen Geste. »Du brauchst dir um uns keine Sorgen zu machen, Cousine. Alice und ich können uns auch sehr gut allein unterhalten.« Er warf Alice, die ganz in Schwarz gekleidet war, einen Blick zu. Seit sie den Raum betreten hatte, hatte sie nur auf ihren Teller geschaut. »Wenn du erlaubst«, sprach Whitticombe weiter, »werden wir sofort zurückfahren. Das Wetter sieht so aus, als würde es sich bald ändern, und wir haben keinen Grund, noch länger hier zu bleiben.« Er warf Minnie einen Blick zu, dann sah er zu Masters, der hinter ihrem Stuhl stand. »Unser Gepäck kann nachgeschickt werden.«
    Minnie nickte. Mit zusammengepressten Lippen sah sie zu Masters auf, der sich vor ihr verbeugte. »Ich werde mich darum kümmern, Ma'am.«
    Whitticombe schenkte Minnie noch ein letztes, salbungsvolles Lächeln, dann stand er auf. »Komm, Alice. Du musst packen.«
    Ohne ein Wort, ohne einen Blick stand Alice auf und folgte Whitticombe aus dem Zimmer.
    In dem Augenblick, als sich die Tür hinter ihnen schloss, sah Patience Minnie an. Die winkte ihr zu zu schweigen. Diskret zu sein.
    Patience presste die Lippen zusammen, biss in ihren Toast und wartete.
    Ein paar Minuten später seufzte Minnie auf und schob ihren Stuhl zurück. »Ach je. Ich werde mich den Rest des Morgens ausruhen. All diese unerwarteten Vorfälle.« Sie schüttelte den Kopf, dann stand sie auf und warf einen Blick über den Tisch. »Patience?«
    Sie brauchte sie nicht zweimal zu bitten. Patience warf ihre Serviette auf den Teller und beeilte sich, Timms dabei zu helfen, Minnie aus dem Zimmer zu führen. Sie gingen sofort zu Minnies Schlafzimmer und unterwegs riefen sie nach Sligo.
    Er betrat das Zimmer, gerade als Minnie in ihren Sessel sank.
    »Whitticombe will so schnell wie möglich nach Bellamy

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