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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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seine Brust zu drücken, so dass seine diamantene Krawattennadel auf Augenhöhe des Babys war.
    Sebastian gurgelte, dann umklammerte er glücklich mit seiner kleinen Faust die blitzende Nadel – und machte sich daran, das, was im Stil der Trone d'Amour eine perfekt gebundene Krawatte gewesen war, zu zerstören. Patience sah erstaunt hoch, doch weder Devil noch Vane oder Honoria schienen an dem Anblick etwas Besonderes zu finden.
    Eine Stunde später, als sie London hinter sich gelassen hatten und Vane seine Pferde antrieb, dachte Patience noch immer über Devil, seine Frau und seinen Sohn nach. Und über die herzliche, warme Atmosphäre, die sie in dem eleganten Haus gefühlt hatte. Familie, die Gefühle der Familie, die Zuneigung der Familie, so wie die Cynsters es als selbstverständlich anzunehmen schienen, so etwas hatte sie nie gekannt.
    Eine solche Familie zu haben war ihr tiefster, dringendster Wunsch.
    Sie warf Vane, der neben ihr saß und den Blick auf die Straße vor ihnen gerichtet hatte, einen schnellen Blick zu. Sein Gesicht war konzentriert, während er seine Pferde in die Nacht lenkte. Patience lächelte leicht. Mit ihm würde ihr Traum Wahrheit werden. Sie hatte sich entschieden – und sie wusste, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. Ihn mit ihrem Sohn zu sehen, wie er vor dem Kamin lag, genau wie Devil, wie er sich um ihn kümmerte, ohne groß darüber nachzudenken, das war ihr neues Ziel.
    Es war auch sein Ziel, das wusste sie, ohne ihn danach gefragt zu haben. Er war ein Cynster, und das war deren Art. Familie! Das Wichtigste in ihrem Leben.
    Vane blickte auf sie hinunter. »Ist dir auch warm genug?«
    Sie saß zwischen ihm und Gerrard, und auf seinen Wunsch hin hatte sie zwei Decken fest um sich gewickelt. Es bestand also keine Gefahr, dass ihr kalt werden würde. »Mir geht es gut.« Sie lächelte und schmiegte sich an ihn. »Fahr du nur weiter.«
    Er brummte und tat genau das.
    Um sie herum herrschte ein unheimliches Zwielicht, dicke, wirbelnde Wolken, blassgrau, hingen tief am Himmel. Der Wind war kalt und eisig.
    Vanes kräftige Graue zogen den Zweispänner, die Räder rollten ruhig über die Straße. Sie fuhren durch den Abend in die Nacht.
    Weiter nach Bellamy Hall, dem letzten Akt in dem langen Drama entgegen, dem letzten Auftritt des Gespensts und dem geheimnisvollen Dieb. Damit sie den Vorhang fallen lassen, die Spieler wegschicken und dann ihr Leben weiterleben konnten.
    Um ihren Traum Wahrheit werden zu lassen.

22
    Es war bereits vollkommen dunkel, als Vane seine Pferde von der Straße lenkte und den hinteren Eingang zu den Ställen von Bellamy Hall einschlug. Die Nacht war kalt, der Atem der Pferde dampfte vor ihren Nüstern.
    »Der Nebel wird heute Nacht sehr dicht werden«, flüsterte Vane.
    Patience nickte und schmiegte sich eng an ihn.
    Der hintere Schuppen, der zweite der beiden Schuppen, tauchte vor ihnen auf. Vane stieß ein stilles Gebet aus, doch es blieb unbeantwortet. Als er den Zweispänner in das Innere des Schuppens lenkte, entdeckte er die Mitglieder von Minnies Haushalt, die sich an dem anderen Eingang versammelt hatten und zu dem Hauptschuppen starrten, zu den Ställen und dem Haus dahinter. Sie waren alle da, sogar Myst. Er sprang aus dem Wagen und hob dann Patience herunter. Die anderen kamen auf sie zugelaufen, Myst allen voran.
    Vane überließ es Patience, mit den anderen zu reden, und half Duggan und Gerrard dabei, die Grauen in den Stall zu bringen. Dann kehrte er zurück zu der Gruppe der Bewohner, die miteinander flüsterten.
    »Wenn du vorhast, uns zu befehlen, hier in diesem zugigen Schuppen zu warten, dann kannst du dir deine Worte sparen«, ging Minnie sofort auf ihn los.
    Ihre Streitlust zeigte sich auch in ihrer Körperhaltung, und auch die sonst so praktische Timms, die zustimmend nickte, ließ keinen Zweifel an ihrer Absicht. Alle Mitglieder von Minnies bunt zusammengewürfeltem Haushalt waren gleichermaßen entschlossen.
    Der General drückte ihre Stimmung aus: »Der Kerl hat uns alle hinters Licht geführt – wir müssen dafür sorgen, dass er entlarvt wird.«
    Vane sah in ihre entschlossenen Gesichter. »Also gut«, brachte er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Aber wenn einer von euch auch nur das kleinste Geräusch macht oder so geistlos ist, Colby oder Alice auf unsere Anwesenheit aufmerksam zu machen, ehe wir genügend Einzelheiten erfahren haben, um ohne Zweifel sagen zu können, wer das Gespenst oder der Dieb

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