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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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jemand seine Zeit allein im Billard-Zimmer verbringen.«
    Eine heiße Röte stieg in Gerrards Wangen. Er warf Vane einen schnellen Blick zu. »Ich habe nur ein paar Bälle gespielt.«
    Der schnelle Blick reichte Vane. Gerrard hatte geübt und gewartet, dass er, Vane, nach unten kam. Das Billard-Zimmer war genau der Ort, wo ein Gentleman wie er gern eine Stunde verbringen würde, ehe er sich in sein Zimmer zurückzog. In der Tat, wenn die Dinge nicht so gelaufen wären, wäre er wahrscheinlich wirklich dorthin gegangen.
    Vane mochte die anklagenden Blicke nicht, die sich auf Gerrard richteten. Genauso wenig wie Patience, Minnie oder Timms. Doch noch ehe diese etwas sagen konnten, sprach er schon. »Das wäre also erledigt. Wo waren all die anderen?«
    Er ließ sich von allen den Ort nennen, an dem sie sich aufgehalten hatten. Außer ihm selbst und Minnie, Angela, Mrs. Chadwick, Patience und Timms waren alle anderen allein gewesen. Whitticombe war in die Bibliothek zurückgekehrt, Edgar hatte sich einen Band aus der Bibliothek geholt und sich damit in das hintere Wohnzimmer zurückgezogen. Edmond, der sich um nichts anderes mehr kümmerte, wenn ihn seine Mutter in ihren Fängen hatte, war im Salon geblieben. Der General, den Edmonds spontane Äußerungen gestört hatten, war zurück in den Speisesaal gegangen. Sein gerötetes Gesicht ließ Vane vermuten, dass er es auf die Karaffe mit dem Brandy abgesehen hatte. Henry Chadwick war in sein Zimmer gegangen.
    Als Vane Alice Colby fragte, wo sie gewesen war, starrte diese ihn wütend an. »Ich war auf meinem Zimmer, und das liegt eine Etage tiefer.«
    Vane nickte nur. »Sehr gut. Ich würde vorschlagen, dass wir uns jetzt, nachdem der Dieb verschwunden ist, alle zurückziehen sollten.«
    Angesichts dieses Vorschlages, der die Aufregung der meisten dämpfte, taten sie das murrend. Gerrard blieb zurück, doch als Patience ihm einen leichten Stoß versetzte, warf er Vane einen entschuldigenden Blick zu und verschwand. Wie es vorherzusehen war, blieben Patience, Minnie und Timms bei ihm stehen.
    Vane blickte in ihre ernste Gesichter, dann seufzte er und machte mit der Hand eine Geste. »In Minnies Zimmer.« Er nahm Minnies Arm, und als er fühlte, wie schwer sie sich auf ihn stützte, machte er sich Sorgen. Er war versucht, sie zu tragen, doch er kannte ihren Stolz. Deshalb passte er seine Schritte den ihren an. Als sie ihr Zimmer schließlich erreichten, hatte Timms das Feuer angefacht, und Patience hatte die Kissen in Minnies Sessel aufgeschüttelt. Vane half ihr zu ihrem Sessel, und mit einem erschöpften Seufzer sank sie hinein.
    »Es war nicht Gerrard.«
    Die beißende Bemerkung kam von Timms. »Ich kann es nicht ertragen, zu sehen, wie sie ihn alle so misstrauisch betrachten. Sie machen ihn zum Sündenbock.«
    Minnie nickte. Patience sah Vane nur an. Sie stand neben Minnies Sessel, mit hoch erhobenem Kopf, die Hände hatte sie viel zu fest verschränkt und wartete darauf, dass er ihren Bruder anklagen würde.
    Vanes Mund verzog sich ein wenig. »Er hat auf mich gewartet.« Er machte ein paar Schritte nach vorn und nahm seine übliche Stellung ein, lehnte mit der Schulter am Kaminsims. »Und das ist kein Verbrechen, wenigstens nicht, soweit ich das sehe.«
    Timms schnaufte. »Genau. Das war doch offensichtlich.«
    »Wenn wir uns darüber einig sind, dann würde ich vorschlagen, dass wir diesen Vorfall vergessen. Ich sehe keinerlei Möglichkeit, irgendjemanden damit in Verbindung zu bringen.«
    »Masters konnte keinem der anderen widersprechen.« Patience hob das Kinn, als Vane zu ihr blickte. »Ich habe ihn danach gefragt.«
    Vane betrachtete sie einen Augenblick lang, dann nickte er. »Also hat der heutige Abend nichts enthüllt – wir können nichts anderes tun, als ins Bett zu gehen.«
    Er ließ den Blick nicht von Patience' Gesicht, und nach einem Augenblick senkte sie den Kopf. »Wie Sie meinen.« Sie beugte sich zu Minnie. »Wenn du mich nicht mehr brauchst, Ma'am?«
    Minnie zwang sich zu einem müden Lächeln. »Nein, mein Liebling.« Sie griff nach Patience' Hand. »Timms wird sich um mich kümmern.«
    Patience gab Minnie einen Kuss auf die Wange. Als sie sich wieder aufrichtete, tauschte sie einen verschwörerischen Blick mit Timms, dann ging sie zur Tür. Vane folgte ihr und griff um sie herum, als sie vor der Tür stehen blieb und die Hand nach dem Türgriff ausstrecken wollte. Es war die gleiche Situation wie an diesem Nachmittag, als er sie absichtlich aus

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