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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Art von Dingen, mit denen man ein dummes Mädchen beeindrucken könnte.« Sein durchdringender Blick richtete sich auf Gerrard.
    Eine heiße Röte stieg in Gerrards Wangen.
    »Nicht schuldig! Bei meiner Ehre schwöre ich das!«
    Diese Worte kamen mit leiser Stimme von der Tür. Sie alle sahen sich um – auf der Schwelle stand Edmond, in der Pose eines Bittstellers, der den Richter um Gnade anfleht. Er richtete sich wieder auf, grinste, verbeugte sich und ging dann zu der Anrichte. »Es tut mir Leid, Sie zu enttäuschen, aber ich habe das Gefühl, dass ich verpflichtet bin, diese Fantasie zu durchbrechen. Keine der Dienstmägde hier würde solche Geschenke annehmen – alle Dienstboten sind von den Diebstählen informiert worden. Und was die umgebenden Dörfer angeht« – er hielt dramatisch inne und sah Vane gequält an – , » glauben Sie mir, es gibt innerhalb eines ganzen Tagesrittes nicht ein Mädchen, das in Frage käme!«
    Vane verbarg sein Lächeln hinter seiner Kaffeetasse, über deren Rand er in Gerrards Augen sah, die belustigt aufblitzten.
    Das Geräusch schwingender Röcke ließ alle zur Tür sehen. Patience betrat das Zimmer. Stühle rückten, als alle aufstanden. Sie winkte ab. An der Schwelle blieb sie stehen und blickte schnell von einem zum anderen, schließlich blieb ihr Blick an Gerrard hängen. Er lächelte sie liebevoll an.
    Vane bemerkte, wie Patience' Brüste sich hoben und senkten, er bemerkte die leichte Röte in ihrem Gesicht. Sie hatte sich beeilt.
    Sie blinzelte, nickte allen zu und ging dann zur Anrichte.
    Vane lenkte die Unterhaltung auf ein Thema, das nicht so verfänglich war.
    »Die Jagd der Northants ist am nächsten«, antwortete Henry auf seine Frage.
    An der Anrichte zwang sich Patience, ruhig zu atmen, während sie ihren Teller füllte. Sie hatte die Absicht gehabt, schon früh aufzuwachen und zeitig im Frühstückszimmer zu sein, um Gerrard zu beschützen. Stattdessen hatte sie verschlafen, weil die Sorgen sie erschöpft hatten, und dann hatte sie auch noch beunruhigende Träume gehabt. Die anderen Damen nahmen das Frühstück normalerweise in ihren Zimmern ein, eine Gewohnheit, die ihr nicht gefiel. Sie richtete die Aufmerksamkeit auf die Unterhaltung hinter sich, hörte Vanes lässige Bemerkungen und fühlte, wie ihre Haut prickelte. Sie runzelte die Stirn.
    Sie kannte die männlichen Mitglieder dieses Haushaltes nur zu gut – auf keinen Fall würden sie es versäumen, sich über den Zwischenfall von gestern Abend zu unterhalten, und sie war auch sicher, dass sie auf die eine oder andere Art Gerrard dafür verantwortlich gemacht hatten. Aber er schien deutlich ungerührt zu sein, und das konnte nur eines bedeuten. Aus welchem Grund auch immer – Vane Cynster hatte an ihrer Stelle eine Lanze für ihn gebrochen und das unbegründete Misstrauen des Haushaltes Gerrard gegenüber abgewendet. Sie runzelte die Stirn noch heftiger, als sie Gerrards Stimme hörte. Voller jugendlicher Begeisterung beschrieb er einen Ausritt in der Nähe.
    Mit großen Augen nahm Patience ihren Teller und wandte sich um. Sie ging auf den Tisch zu, zu dem Stuhl neben Gerrard. Masters rückte ihr den Stuhl zurecht, bevor sie sich setzte.
    Gerrard wandte sich an sie. »Ich habe Vane gerade erzählt, dass Minnie die besten Jagdpferde von Sir Humphrey behalten hat. Und die Ausritte hier in der Nähe sind recht anständig.«
    In seinen Augen glänzte ein Licht, das Patience bisher noch nicht darin entdeckt hatte. Lächelnd wandte er sich wieder an Vane. Mit sinkendem Herzen sah auch sie Vane an. Er war entspannt, um seine breiten Schultern schmiegte sich eine graue Reitjacke, er lehnte sich bequem in seinem Stuhl zurück, eine Hand lag auf der Armlehne des Stuhls, die andere auf dem Tisch, seine langen Finger schlossen sich um die Kaffeetasse.
    Bei Tageslicht war sein Gesicht genauso kantig, wie sie es in Erinnerung hatte, genauso stark. Seine schweren Lider verbargen seine Augen, und mit lässigem Interesse lauschte er Gerrard, der die Pferde des Gutes lobte.
    Rechts von ihr saß der General. Er schob seinen Stuhl zurück, auch Whitticombe stand auf. Einer nach dem anderen verließen sie den Raum. Mit gerunzelter Stirn widmete sich Patience dem Frühstück und versuchte, ein anderes Thema zu finden, über das sie sich unterhalten konnten.
    Vane war ihre gerunzelte Stirn nicht entgangen, und er machte sich daran, über diese neueste Herausforderung nachzudenken. Sie würde seine Nähe meiden, dessen war er

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