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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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sicher. Er richtete seinen Blick wieder auf Gerrard. Vane lächelte, lässig. Er wartete, bis Patience einen Bissen von ihrem Toast im Mund hatte.
    »Eigentlich«, meinte er gedehnt, »hatte ich daran gedacht, heute Morgen auszureiten. Hat jemand Interesse?«
    Gerrards eifrige Antwort kam sofort, Patience' Reaktion, auch wenn sie nicht so eifrig war, kam genauso schnell. Vane unterdrückte ein Lächeln beim Anblick ihres erstaunten Gesichtsausdrucks, als sie hörte, wie Gerrard die Einladung mit unverhüllter Begeisterung annahm, auch wenn sie wegen ihres vollen Mundes nichts sagen konnte.
    Patience warf einen Blick durch die großen Fenster des Zimmers. Es war ein schöner Tag, der frische Wind trocknete die Pfützen schnell. Sie schluckte den Bissen hinunter und sah dann Vane an. »Ich dachte, Sie wollten heute abreisen.«
    Er lächelte ein lässiges, teuflisch faszinierendes Lächeln. »Ich habe mich entschlossen, ein paar Tage zu bleiben.«
    Verdammt! Patience sprach dieses Wort nicht laut aus. Sie sah Edmond an, der auf der anderen Seite des Tisches saß.
    Doch der schüttelte nur den Kopf. »Ich nicht. Die Muse ruft – ich muss ihr Gerechtigkeit widerfahren lassen.«
    Patience fluchte insgeheim und richtete den Blick auf Henry. Er dachte darüber nach, doch dann verzog er das Gesicht. »Eine gute Idee, aber ich sollte mich zuerst um Mama kümmern. Wenn es möglich ist, komme ich nach.«
    Vane senkte den Kopf, mit einem Lächeln sah er zu Gerrard. »Wie es aussieht, werden wir zwei also allein ausreiten.«
    »Nein!« Patience hustete, um ihre voreilige Antwort ein wenig zu mildern, dann nippte sie an ihrem Tee und blickte auf. »Wenn Sie warten, während ich mich umziehe, dann werde ich auch mitkommen.«
    Ihr Blick begegnete dem von Vane, und sie sah, dass seine Augen schelmisch aufblitzten. Doch dann senkte er anmutig den Kopf und akzeptierte ihre Gesellschaft. Und mehr interessierte sie sowieso nicht. Sie stellte ihre Teetasse ab und stand auf. »Wir treffen uns dann in den Ställen.«
    Vane stand mit der ihm eigenen Anmut auf und sah ihr nach, als sie das Zimmer verließ, dann sank er zurück auf seinen Stuhl. Er hob seine Kaffeetasse und verbarg dahinter sein siegreiches Lächeln. Immerhin war Gerrard ja nicht blind. »Zehn Minuten, glauben Sie das nicht!« Mit hochgezogener Augenbraue sah er Gerrard an.
    »Oh, mindestens.« Gerrard grinste und griff nach der Kaffeekanne.

4
    Als Patience dann endlich den Stallhof betrat, hatte sie sich wieder gefangen. Vane Cynster war kein passender Mentor für Gerrard, aber wenn sie ihren Augen trauen konnte, dann hatte Gerrard bereits einen ungesunden Respekt für ihn entwickelt, und das konnte leicht zur Bewunderung führen. Zur Heldenverehrung. Zu einer gefährlichen Nacheiferung.
    In ihrem Kopf war alles sehr deutlich zu sehen.
    Die Schleppe ihres lavendelfarbenen Reitkleides aus Samt trug sie über ihrem Arm, als sie den Stallhof betrat und ihre Schritte auf den Pflastersteinen widerhallten. Sofort bestätigte sich ihre Vermutung.
    Vane saß mit lässiger Eleganz auf einem riesigen grauen Jagdpferd und hatte keine Mühe, das unruhige Tier unter Kontrolle zu halten. Neben ihm plauderte Gerrard fröhlich. Er saß auf einem rotbraunen Wallach und sah glücklicher und viel entspannter aus als in der ganzen Zeit, in der sie hier waren. Patience entging das nicht, sie blieb im Schatten des Torbogens zum Stallhof stehen, und ihre Aufmerksamkeit galt Vane Cynster.
    Ihre Mutter hatte ihr oft erklärt, dass »wahre Gentlemen« ungewöhnlich gut auf dem Rücken eines Pferdes aussahen. Sie unterdrückte ein Naserümpfen – ihre normale Reaktion auf diese Beobachtung, die sie immer auf ihren Vater bezogen hatte – doch dann musste Patience zögernd zugeben, dass sie jetzt verstand, wovon ihre Mutter gesprochen hatte. Es lag etwas in der kontrollierten Kraft dieses Mannes, mit der er die Kraft des Tieres beherrschte, dass sich ihr Magen bei diesem Anblick zusammenzog. Das Klappern der Hufe hatte ihre Schritte übertönt, so starrte sie noch eine Minute länger auf das Bild, das sich ihr bot, doch dann riss sie sich zusammen und ging weiter.
    Grisham hatte die braune Stute, die sie bevorzugte, für sie gesattelt und wartete auf sie. Patience stieg auf die Aufsteigehilfe, dann kletterte sie in den Sattel. Sie rückte ihre Röcke zurecht und griff nach den Zügeln.
    »Fertig?«
    Die Frage kam von Vane, Patience nickte.
    Natürlich führte er die Gruppe an.
    Der Morgen war frisch

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