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Der Liebesschwur

Der Liebesschwur

Titel: Der Liebesschwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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eigentlich sein sollte. Doch es gelang ihr nicht. Sie setzte sich bequemer in die Kissen. »Also, was haben Sie in Northampton herausgefunden?«
    Er warf einen Blick zu ihr zurück, dann ging er zwischen der Liege und dem Fenster hin und her. »Gerrard und ich haben die Bekanntschaft eines sehr hilfreichen Mannes gemacht – genauer gesagt, des Gildemeisters von Northampton.«
    Patience runzelte die Stirn. »Von welcher Gilde?«
    »Von der Gilde der Geldverleiher, der Diebe und der Halunken – falls es so jemanden überhaupt gibt. Er war von unseren Nachforschungen fasziniert und belustigt genug, um uns zu helfen. Seine Kontakte sind sehr weit reichend. Nach zwei Stunden, in denen er den besten französischen Brandy getrunken hat – auf meine Kosten natürlich – , hat er uns versichert, dass niemand in letzter Zeit versucht hat, irgendwelche Gegenstände, wie wir sie suchen, zu verkaufen.«
    »Glauben Sie denn, dass man ihm trauen kann?«
    Vane nickte. »Er hatte keinen Grund zu lügen. Die Gegenstände, wie er so deutlich hervorhob, sind von so geringer Qualität, dass sie sein persönliches Interesse nicht wecken konnten. Er ist dafür bekannt, der richtige Mann zu sein, mit dem man sich in Verbindung setzen muss.«
    Patience verzog das Gesicht. »Werden Sie auch in Kettering nachfragen?«
    Vane lief noch immer hin und her. Er nickte.
    Patience beobachtete ihn, und es gelang ihr, ein unschuldiges Gesicht zu machen. »Und was haben Mrs. Chadwick und Angela gemacht, während Sie und Gerrard sich mit dem Gildemeister getroffen haben?«
    Vane blieb stehen. Er sah Patience an – betrachtete sie ganz genau. Sein Gesichtsausdruck verriet nichts von seinen Gedanken. Schließlich sagte er: »Ich habe nicht die leiseste Ahnung.«
    Seine Stimme hatte sich verändert. Ein Unterton neu erwachten Interesses war herauszuhören. Patience riss die Augen auf. »Sie meinen, Angela hat Ihnen nicht jede Einzelheit auf dem Weg zurück erzählt?«
    Mit ein paar langen Schritten kam Vane auf sie zu. »Sie ist – beide Wege – in der Kutsche gefahren.«
    Vane war neben der Liege stehen geblieben. Seine Augen glänzten mit der Zufriedenheit eines Raubtieres. Er beugte sich näher zu ihr …
    »Patience? Sind Sie wach?«
    Gleich nach dem Anklopfen wurde bereits die Klinke der Tür heruntergedrückt.
    Patience wirbelte herum – soweit sie das konnte. Vane richtete sich auf. Als die Tür geöffnet wurde, griff er hinter die Liege. Noch ehe er den Knoten des Schals lösen konnte, betrat bereits Angela das Zimmer.
    »Oh!« Angela blieb stehen, ihre Augen weiteten sich erfreut. »Mr. Cynster! Perfekt! Sie müssen mir unbedingt Ihre Meinung sagen über die Dinge, die ich eingekauft habe.«
    Vane betrachtete die Schachtel in Angelas Hand mit deutlicher Missbilligung, dann nickte er ihr zur Begrüßung unverbindlich zu. Während Angela eifrig auf einen der Sessel zuging, die vor der Liege stand, beugte er sich ein wenig vor und griff nach dem Knoten des Schals, der durch seine Beine nicht zu sehen war, doch dann richtete er sich schnell wieder auf, als sich die Tür weit öffnete und Mrs. Chadwick das Zimmer betrat.
    Angela, die sich in einen der Sessel gesetzt hatte, blickte auf. »Siehst du, Mama, Mr. Cynster kann uns sagen, ob die Borte, die ich gekauft habe, den richtigen Farbton hat.«
    Mit einem ruhigen Nicken zu Vane und einem Lächeln für Patience ging Mrs. Chadwick zu dem zweiten Sessel. »Also wirklich, Angela, ich bin sicher, Mr. Cynster hat andere Dinge zu tun …«
    »Nein, wie kann er das? Sonst ist doch niemand hier. Außerdem« – Angela lächelte Vane süß und vollkommen unbefangen an – , »so verbringen doch die Gentlemen der vornehmen Gesellschaft ihre Zeit – sie machen Bemerkungen über die Mode der Damen.«
    Der erleichterte Seufzer, den Patience hinter sich hörte, endete abrupt. Für den Bruchteil einer Sekunde war sie ernsthaft versucht, sich umzudrehen und herauszufinden, ob Angelas Meinung von seinem Charakter als dem eines Stutzers ihm wohl mehr behagte als ihre Charakterisierung zuvor, als sie, Patience, ihn einen Schwerenöter genannt hatte. Doch es hatten wohl beide zum Teil Recht. Vane, da war sie sicher, würde eine Bemerkung über die Mode der Damen machen, während er dabei gleichzeitig deutlich machte, dass er sich nicht dafür interessierte.
    Mrs. Chadwick seufzte in mütterlicher Verzweiflung auf. »Eigentlich, meine Liebe, ist das nicht ganz richtig.« Sie warf Vane einen entschuldigenden Blick

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