Der Lilith Code - Thriller
Nähe der Judenwiege nach etwas Größerem zu suchen. So ließ er den jungen Fischer allein mit dem Grabungsleiter zurück. Tag und Nacht gruben sie, immer argwöhnischer beäugt von den Besatzungstruppen der Engländer und freien Franzosen. Sie hatten sich als Holländer ausgegeben, ihre Tarnung war perfekt. Und so fanden sie in einer klaren Nacht die erste Statue. Dann folgten die Planeten. Und jeden Tag, wenn er in der Hitze des Sommers in seinem Zelt dämmerte, erschien ihm die Göttin und wies ihm den Weg. Auch seine durch die Niederlagen der Wehrmacht erzwungene Rückkehr ins Reich konnte ihn nicht davon abhalten, weiter über den Kult zu arbeiten. Die Feinde hatten lange Jahre die Oberhand, und so kehrte er Ende der Fünfziger wieder in den Nahen Osten zurück, baute für Hafiz die Sondereinheiten aus, trainierte die Spezialtruppen, aber ließ sich in der regulären Armee nie blicken. Zu groß war das Risiko, entdeckt zu werden. Zwar setzten die Niederlagen gegen die Juden auch ihn unter Druck, aber seine Einheiten konnten wirksame, psychologisch einprägsame Schläge gegen die verhasste Brut im Süden erlangen.
Der Alte schaute auf den Trog, der über und über mit Fliegen bedeckt war.
Die Kopfhaut Wolfgangs war durch die Insekten an den Seiten über den Ohren schon verschwunden. Aus seinem rechten Augenwinkel wand sich eine kleine, gelb schimmernde Made. Der süßliche Geruch von Verwesung erfüllte vollständig den Raum, die nahende Hitze des Tages würde durch die kreisrunde Öffnung hereinströmen, das Sonnenlicht selbst auf den Trog strahlen. Er beugte sich ganz nah zu Wolfgang hinab. Sein Auge blickte das schmerzerfüllte Gesicht des Mannes an, der wusste, dass er, aber nicht wann er sterben würde. Der Alte sprach leise ein Gebet. Wolfgang nahm seine letzte verbliebene Energie und warf den Kopf hin und her. Die Hand des Alten glitt über den Kopf, schob die verbliebene Haut vom Knochen. Dann drückte er die aufgeweichte, löchrige Nase zur Seite. Spielend leicht löste sich derKnorpel und hinterließ zwei Löcher, die die neue Heimstatt kleiner Larven offenbarten. Wolfgang atmete stoßweise und unregelmäßig. In wenigen Minuten würde sein Kreislauf zusammenbrechen. Der Greis presste noch schnell die Ohren vom Kopf, wo er auch auf Larven und Maden stieß, die sich an Fischers verkrüppelter Hand hinaufwanden. Er schüttelte seinen Arm. Interessiert blickte Fischer ihnen nach. Sie fielen in kleinen gelben Klumpen in den Sand der Wüste. Ein kurzes Aufbäumen des Mannes. Dann war es vollbracht.
Günther tupfte die Hände und das Gesicht des Alten mit Erfrischungstüchern ab. Jetzt war es Zeit, die Gruppe in die Abläufe der nächsten Tage einzuweihen, allerdings nur so viel Wissen preiszugeben, wie es für die Missionen der einzelnen Starken wichtig und nützlich war. Sie waren durch die Bildung der Union verunsichert genug.
Der Alte saß auf einem herausgebrochenen Mauerstück und begann mit leiser, brüchiger Stimme zu sprechen: »Sturm werden wir säen. In dieser Woche gehen sie mit den Funden in London an die Öffentlichkeit. Michael hat das hervorragend vorbereitet. Sein Konzern wird die mediale Wirkung, wie es heute so schön heißt, garantieren. Und kein Muslim wird den Gegenbeweis antreten können. Ich bitte dich, Roman, dein Augenmerk auf das Paar zu verwenden, sie haben wohl Hinweise gefunden, die Wolfgang im Crac übersehen hatte. Sie sind jetzt in Istanbul. Unsere türkischen Freunde waren so nett, uns über ihre spontanen Reisetätigkeiten zu unterrichten. Sie gilt es, endgültig zu stoppen.«
Er öffnete seine Hand, und Günther reichte ihm ein Glas Wasser. Fischer trank in schnellen Zügen.
»Wir haben dann noch den Judenbengel, der uns zunehmend mehr Ärger macht. Sein Gefechtsstand liegt in dem Kloster. Darum kümmern sich aber meine Kameraden von den Spezialkräften. Freunde, die Stunde ist gekommen. Die Nacht wird zum Tag, und der Tag verblasst unter der schwarzen Sonne.«
Kairo, Siwa, 19. 06., 9.15 Uhr
Ethics
– The Israel Defense Forces are the state of Israel’s military force. The IDF is subordinate to the directions of the democratic civilian authorities and the laws of the state. The goal of the IDF is to protect the existence of the State of Israel and her independence, and to thwart all enemy efforts to disrupt the normal way of life in Israel. IDF soldiers are obligated to fight, to dedicate all their strength and even sacrifice their lives in order to protect the
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