Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Lilith Code - Thriller

Der Lilith Code - Thriller

Titel: Der Lilith Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Calsow
Vom Netzwerk:
State of Israel, her citizens and residents. IDF soldiers will operate according to the IDF values and orders, while adhering to the laws of the state and norms of human dignity, and honoring the values of the State of Israel as a Jewish and democratic state.
     
    Human Life
– The IDF servicemen and women will act in a judicious and safe manner in all they do, out of recognition of the supreme value of human life. During combat they will endanger themselves and their comrades only to the extent required to carry out their mission.
    Aus: Offizielles Ethik und Mission Statement der IDF (Israel Defence forces)
     
    Das Mena House ist ein alter Hotelkomplex in Kairo aus dem 19. Jahrhundert, der nur dreihundert Meter nördlich der Cheops-Pyramide liegt. Er teilt sich in einen alten, heruntergekommenen Bereich und einen neuen stilfreien Bau mit weiteren Zimmern. Hier hatten die Kommunikationsabteilungen der Mitgliedstaaten das Treffen ihrer Regierungschefs angekündigt.
    Westliche Reiseführer verweisen gern auf Winston Churchill und andere Engländer, die ihre Zeit hier verbrachten. Nie erwähnen sie, wie verhasst die ehemalige Kolonialmacht hier war und immer noch ist. Wie selbstverständlich geht man im Westen davon aus, dass diese Kulturgüter im Sand der ganzen Welt gehören.
    Kairo hat sich von Osten immer weiter an das Hotel herangeschoben. Östlich des Hotels verläuft die Verbindungsstraße nach Alexandria, südlich begrenzt der hoteleigene Golfplatz, der äußerst reizvoll unterhalb der Pyramiden gelegen ist, die Anlage. Der Kreisverkehr, der die Straße zu den Pyramiden und nach Alexandria reguliert, wurde jetzt von drei hintereinander positionierten Straßensperren blockiert. Ein Schützenpanzer der ägyptischen Armee rollte mit quietschenden Ketten die Straße hinunter, stoppte neben einer Sperre.
    Keiner wollte heute ein Risiko eingehen.
    Die Straße vor der Kreuzung, die normalerweise den Händlern von Antik-Plagiaten, Papyrusrollen und Kaftanen vorbehalten schien, war mit Übertragungswagen aller großen TV-Stationen der Welt zugestellt, die Geschäfte waren geschlossen.
    Heute würde man die gemeinsam erarbeitete Verfassung der Arabischen Nation bekannt geben wollen, so waren jedenfalls die Gerüchte aus dem Umfeld der alten Mubarak-Clique zu deuten gewesen. Lautes Sirenengeheul hatte die Karawane schon Minuten vorher angekündigt.
    Acht Limousinen und mehrere Dutzende Vans mit schwarz verdunkelten Fenstern und offenen Heckfenstern, aus denen schwerbewaffnete Soldaten mit Sonnenbrillen blickten, waren vor wenigen Minuten die Auffahrt hereingeprescht. Ohne Fototermin waren die Politiker unter einem riesigen Sonnendach fast hereingestürmt. Kaum einer konnte sie erkennen.
    Der Luftraum sollte schon gesperrt sein, und so wunderte sich der Kommandeur Oberst Abu Zikri, der im Eingangsbereich des Mena Houses eine Zigarette rauchte, über die vier Gulfstreams, die jetzt südlich von ihm über den Nil donnerten und weiter Richtung Westen flogen. Er schnippte die Kippe auf die Auffahrt, wo ein dicker Junge in roter Livree sofort den Dreck mit einem Kehrblech entfernte. Über seinen Sprechfunk im Ohr und am Handgelenk rief Zikriseine Posten einzeln ab; solange die Tagung andauerte, wollte er eine kurze Besprechung über den weiteren Fortgang und eventuelle Auffälligkeiten in den letzten Stunden abhalten. Nacheinander kamen seine Offiziere, teils mit Golfwagen, die sie vom nahen Platz requiriert hatten, teils zu Fuß unter dem Vordach des Hotels zusammen. Sie schwitzten unter ihren schusssicheren Westen, der Schweiß lief ihnen in kleinen Bahnen über die Gesichter. Umso fröhlicher begrüßten sie den Tee, den der junge Kellner auf einem Tablett brachte. Er hielt es in die Mitte, so dass die sieben Männer nacheinander, natürlich erst nachdem ihr Chef sich sein Glas genommen hatte, zugriffen. Keiner achtete wirklich auf den Jungen und auch nicht auf sein leise geflüstertes Gebet.
    Der Plastiksprengstoff war unter dem Tablett befestigt. Mit der linken Hand zündete der vierzehnjährige Hamsa jedoch auch den Sprengstoffgürtel unter seiner roten Livree und ging, so glaubten er und seine Familie, in der nächsten Sekunde in das Paradies ein.
    Der Ü-Wagen des arabischen Senders Al Jazeera scherte aus seiner Parkbucht aus, die Luke auf dem Dach zur Ausrichtung der Satellitenschüssel öffnete sich, und ein mit einer Wollmaske vermummter Mann zielte mit einem Maschinengewehr auf die Soldaten der ersten Sperre. Vom

Weitere Kostenlose Bücher