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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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einer besonderen Note.
    »Wie trinken Sie ihn«, fragte er schließlich.
    »Schwarz«, sagte ich.
    Er füllte zwei Becher und stellte sie auf den Tisch. Dann setzte er sich mir gegenüber, nippte längere Zeit an seinem und sah mich über den Becherrand hinweg an. Ich revanchierte mich auf gleiche Weise.
    »Vielen Dank«, sagte ich schließlich. »Den hatte ich nötig.«
    Er nickte.
    »Werden Sie mir jetzt wohl erzählen, was hier vor sich geht? sagte ich. »Wieso sitzt da ein Mann vom County vor der Tür?«
    »Darüber sprechen wir noch, nachdem ich Ihnen einige Fragen gestellt habe. Wenn Sie nicht eigenmächtig da hochgegangen wären, hätten wir’s schon hinter uns.«
    »Chief, bitte«, sagte ich. »Spielen Sie doch mit mir nicht das Scharfer-Hund-Spiel, okay? Ich war acht Jahre lang Polizeibeamter in Detroit, und ich habe in dieser Rolle die allerbesten gesehen. Mein Gott, sogar bei uns oben im Soo haben wir einen Chief, der Ihnen noch ein paar Tricks beibringen könnte, glauben Sie mir.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    »Zum allerersten können Sie das nie in einem Raum wie dem hier spielen«, erklärte ich. »Sie brauchen dafür ein heruntergekommenes winziges Verhörzimmer. Auf Ihrer Wache. Sie wissen schon, von wegen Heimspiel. Und Sie sollten dabei rauchen, so daß Sie mir den Rauch ins Gesicht blasen können. Und, um Himmels willen, niemals für mich Kaffee kochen.«
    »Wir haben keine Polizeiwache«, sagte er. »Wir haben einen einzelnen Raum auf der Rückseite vom Rathaus. Ich bin der einzige Vollzeitbeamte, mit vier Teilzeitkräften. Ich rauche nicht, und wenn ich es täte, bestimmt nicht in einem Krankenhaus. Und den Kaffee habe ich Ihnen gemacht, weil ich sowieso für mich selbst einen machte. Ich spiele auch kein ›Scharfer-Hund-Spiel‹ mit Ihnen, wie Sie es zu nennen belieben, Mr.   McKnight. Wenn ich denke, es ist an der Zeit, ein scharfer Hund zu werden, glauben Sie mir, das werden Sie mitkriegen. Wenn wir nun mit Ihrer Kritik fertig sind, darf ich Ihnen dann einige Fragen stellen?«
    »Ja, Chief. Stellen Sie Ihre Fragen.«
    Er nippte erneut am Kaffee und zog dann eine Karte aus der Tasche seines Hemds. Seine Uniform war perfekt gebügelt, sein Schlips perfekt geknotet. »Ist das Ihre Karte«, fragte er und legte sie auf den Tisch.
    »Ja.«
    »Prudell-McKnight, Ermittlungen«, sagte er.
    »Ja.«
    »Sie wurde in Mr.   Wilkins’ Rocktasche gefunden. Ich nehme an, er hat Sie engagiert?«
    »Nicht eigentlich«, erklärte ich. »Er war ein Freund von mir, vor urlanger Zeit. Ich wollte ihm helfen, jemanden zu finden.«
    »Bleiben wir doch noch einen Moment bei Ihrem ›nicht eigentlich‹. Das ist nämlich wichtig. Falls er Sie nämlich engagiert hat, brauchen Sie nicht darüber auszusagen, was Sie für ihn tun sollten.«
    »Er hat meinem Partner Geld gegeben, mir aber nicht.« Einen Moment lang dachte ich über meine Aussage nach. »Das heißt, etwas Geld hat er mir schon gegeben, aber nur fürs Benzin. Dafür, daß ich ihn rumgefahren habe.«
    Er runzelte die Stirn. »Wenn er Ihrem Partner Geld gegeben hat, hat er Sie beide engagiert. Wenn Sie Ihr Geschäft gemeinsam betreiben.«
    »Hören Sie, das spielt keine Rolle«, sagte ich. »Ich habe nichts vor Ihnen zu verbergen. Ich sollte ihm helfen, ein Mädchen wiederzufinden, das er vor langer Zeit einmal kennengelernt hat. In Detroit. Wir haben sie nicht gefunden, und so ist er wieder nach Hause geflogen. Das habe ich jedenfalls angenommen.«
    »Ein Mädchen«, sagte er.
    »1971 war sie ein Mädchen«, erklärte ich. »Jetzt ist sie über vierzig.«
    »Er hat nach einem Mädchen gesucht, das er in Detroit mal getroffen hatte, 1971«, sagte er. Er holte einen Notizblock heraus und schreib darauf ›Detroit 1971‹. »Wie hieß sie?«
    »Maria Sowieso.«
    Er blickte auf und sah mich an.
    »Ihren wirklichen Nachnamen kennen wir nicht«, sagte ich. »Es könnte Valeska oder Valenescu oder Muller sein.«
    Er ließ mich alle drei Namen buchstabieren. Er schüttelte bedächtig den Kopf, während er sie niederschrieb.
    »Wann haben Sie Mr.   Wilkins zuletzt gesehen?«
    »Vor drei Tagen. Ich habe ihn zum Flughafen gebracht.«
    »Wohin wollte er?«
    »Zurück nach Los Angeles.«
    »Haben Sie selbst gesehen, wie er das Flugzeug bestiegen hat?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich habe ihn am Terminal abgesetzt.«
    »Okay. Hat er jemals irgend etwas von Orcus Beach gesagt?«
    »Nein.«
    »Und Sie haben keine Idee, warum er hierhin zurückgekommen sein

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