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Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Der Linkshänder – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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ja was zum Lachen.«
    »Warum um Himmels willen sollten Sie mich denn verhaften«, fragte ich ihn. »Ich sitz doch bloß hier und versuche ein Bier zu kriegen.«
    Er sagte nichts. Ich konnte sehen, wie seine Knöchel weiß wurden, während er den Hörer in der Hand hielt.
    »Macht nichts«, sagte ich. »Ich bin sicher, daß euch Jungs schon was einfallen würde.«
    »Wir warten auf Ihre Geschichte«, sagte sie. Sie griff nach ihrer Zigarettenpackung und nahm sich eine Zigarette. »Haben Sie Feuer?«
    »Ich bin Nichtraucher.«
    Harry hängte den Hörer wieder ein und hatte plötzlich ein Feuerzeug in der Hand. Während er es an die Spitze ihrer Zigarette hielt, nahm er wieder keine Sekunde den Blick von mir. Der Mann war begabt.
    »Sie mögen wohl kräftige Männer um sich herum, die auf Sie aufpassen, wie?« bemerkte ich.
    »Sie sind auch nicht gerade eine halbe Portion«, sagte sie. »Ich muß zugeben, Sie sind besser gebaut als irgendeiner von den anderen Männern, die Charles hinter mir hergeschickt hat.«
    »Mit Charles, nehme ich an, meinen Sie Mr.   Harwood.«
    »Sind Sie denn nicht der Typ, der mir in den letzten Tagen in einem weißen Cadillac hinterhergefahren ist?«
    »Nein, Ma’am, ich fahre einen Kleinlaster.«
    »Wer zum Teufel sind Sie denn?« fragte sie. »Nein, warten Sie. Lassen Sie mich raten.« Sie zog energisch an ihrer Zigarette und blies den Rauch senkrecht zur Decke. »Ich wette, ich weiß es. Mein Bruder hat mir erzählt, letzte Woche seien zwei Männer in seinem Haus gewesen und hätten nach mir gefragt. Mutter hat ihn überzeugt, daß Charles sie nicht geschickt hat, aber so ganz will Leo das noch immer nicht glauben.«
    »Ich denke, Ihr Bruder haßt es, wenn man ihn Leo nennt.«
    »Aha, dann waren Sie also einer von den Männern«, sagte sie. »Ich dachte aber, er hat Sie weggeschickt, ohne Ihnen zu verraten, wo ich bin.«
    »Ms. Zambelli,« sagte ich. »Maria.« Harry fuhr auf, als ich ihren Namen aussprach, als hätte ich etwas Schlüpfriges zu sagen gewagt. »Hat Ihr Bruder Ihnen nicht gesagt, wer wir sind?«
    »Ich glaube, er hat zwei Namen genannt«, sagte sie und zog an ihrer Zigarette. »Aber ich kann mich nicht an sie erinnern.«
    »Ich heiße Alex McKnight. Was Ihnen nichts sagen kann. Aber der Mann, mit dem ich da war, heißt Randy Wilkins.«
    Sie sah mich an, ohne etwas zu sagen. Nach einer langen Weile sah sie wieder weg.
    »Erinnern Sie sich an ihn?« fragte ich.
    »Er war der Mann, der hier vor zwei Tagen niedergeschossen worden ist. In dem Zusammenhang habe ich den Namen gehört. Der Chief hat ihn erwähnt.« Sie sah zu Harry hinüber, aber der merkte es nicht. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, mich im Auge zu behalten.
    »Ja«, sagte ich. »Randy hat nach Ihnen gesucht. Können Sie sich an ihn erinnern? Von vor dreißig Jahren?«
    »Nein«, sagte sie. »Das ist lange her.«
    Ich zögerte. »Sie können sich nicht an ihn erinnern? Ihre Mutter konnte es. Sofort, als sie ihn gesehen hat.«
    »Meine Mutter hat ein gutes Gedächtnis«, sagte sie. »Das ist eine ihrer vielfältigen Gaben. Unglücklicherweise habe ich die meisten davon nicht geerbt.«
    »Mein Gott«, sagte ich. »Ich kann das nicht glauben. Sie erzählen mir, Sie erinnern sich nicht an ihn. Und er hat sie hier nicht gefunden? Ich meine, bevor man auf ihn geschossen hat? Er hat überhaupt nicht mit Ihnen gesprochen?«
    »Harry«, sagte sie, »ich glaube, ein paar Gäste wollen was von dir.« Sie wies mit dem Kopf auf zwei Männer auf der anderen Seite der Theke. Sie hatten zwei leere Gläser vor sich und wirkten so, als seien sie mit ihrer Geduld am Ende.
    Harry bewegte sich nicht. Er beobachtete mich weiter.
    »Mach schon«, sagte sie. »Ich glaube, er ist harmlos. Du kannst ihn aber auch nach Waffen absuchen, wenn dich das beruhigt.«
    Er wich langsam zurück und ging dann zu den beiden Männern. Er behielt mich weiter im Auge, während er zwei Bier zapfte.
    Maria hielt die Hände vors Gesicht. Ohne mich anzusehen flüsterte sie etwas.
    »Ich kann Sie nicht verstehen«, sagte ich.
    »Psst«, sagte sie mit leiser Stimme. Sie hielt die Hände weiter vors Gesicht. »Verhalten Sie sich ganz natürlich. Sagen Sie, Sie hätten sich geirrt, und gehen Sie dann. In zwanzig Minuten gehe ich zu meinem Wagen. Folgen Sie mir einfach.«
    Sie nahm die Hände vom Gesicht und drückte ihre Zigarette aus. Sie stampfte sie in den Aschenbecher, als wolle sie sie bestrafen. »Tut mir leid«, verkündete sie laut, als Harry zu

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