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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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beeinflusst werden, nicht? War das eine Frage oder eine Feststellung gewesen?
    »Das Schicksal kann sehr wohl verändert werden«, sagte Danni plötzlich grimmig.
    »So? Und wer würde es verändern? Du?« Obwohl Colleens Worte nicht ganz ohne Zweifel waren, konnte sie den Eifer in ihrer Stimme nicht verbergen.
    »Vielleicht«, schränkte Danni ein.
    »Das klingt aber nicht sehr überzeugt, mein Kind. Vielleicht. Pfff! War es vielleicht, was Gott sich dachte, als er die Welt erschuf?«
    Danni zog die Augenbrauen hoch. »Vielleicht. Vielleicht ist sie ja deswegen so chaotisch.«
    Darüber musste Colleen lächeln. »Du hast eine spitze Zunge, Schätzchen. Eine Großmutter freut sich, das zu hören.« Sie tätschelte ihrer Enkelin die Hand. »Frag ruhig weiter!«, forderte sie sie schmunzelnd auf. »Denn wenn es eine Antwort gibt, wirst du ja doch keine Ruhe geben, bis du sie herausgefunden hast.«
    »Erzähl mir von dem Buch«, bat Danni leise. »Hat meine Mutter es hierher gebracht?«
    »Ich weiß nur, was ich gehört habe, und auch das sind nichts als Gerüchte, von denen ich nicht weiß, ob man sie glauben darf. Alles bloß Legenden, denke ich.«
    »Sean ist der Meinung, man dürfe das Buch nicht benutzen«, sagte Danni.
    Colleen hielt inne und überlegte. Danni hätte gern gewusst, was für Gedanken durch diesen scharfen Verstand gingen. Angespannt und unsicher wartete sie darauf, dass Colleen wieder das Wort ergriff.
    »Die Ballaghs sind schon immer als Heiler und Mystiker bekannt gewesen«, sagte sie nach einer Weile, als hätte sie gar nicht vor, auf Dannis Frage einzugehen. »Gezeichneter - das ist in etwa die Bedeutung unseres Namens. Und wie wahr, kann ich da nur sagen, denn gezeichnet waren wir im Laufe der Jahrhunderte. Sie waren mächtig und gefürchtet, unsere Vorfahren«, schloss sie mit einem bedeutungsvollen Blick auf Danni.
    »Habe ich deshalb diese Visionen?«, fragte Danni. »Weil Ballagh'sches Blut in meinen Adern fließt?«
    »Aye, du hast die Gabe sowohl von mir als auch von deiner Mutter.«
    »Meine Mutter ist eine Ballagh?«, murmelte Danni erstaunt und erinnerte sich an Cáthans Frage an Fia, ob Danni eine Verwandte von ihr sei, die jetzt auf einmal einen Sinn ergab.
    »Oh ja, sie entstammt einer Verbindung zwischen den MacGrath und Ballaghs. Dasselbe gilt für deinen Vater.«
    Danni versuchte, sich die Stammbäume der beiden Familien und die komplizierten Verflechtungen zwischen den Ballaghs und MacGrath vorzustellen.
    »Hat meine Mutter auch Visionen?«
    »Woher soll ich das wissen? Sie würde mich für verrückt halten, wenn ich sie danach fragte. Aber sie hat das gleiche Muttermal wie du. Und ich ...« Colleen schob ihren Ärmel hinauf und zeigte Danni das rosenförmige kleine Mal in ihrer Armbeuge.
    »Und Sean?«
    »Was ist mit ihm?«
    »Wer waren seine Eltern?«
    »Was sie waren, meinst du wohl. Mein Mann war ein Ballagh wie seine Frau, die starb, als sie Seans Vater zur Welt brachte. Und als Niall eine Frau nahm, war sie, wie du dir vielleicht schon denken kannst, auch wieder eine Ballagh.«
    »Also hat Sean nichts von den MacGrath'?«
    »Na ja, irgendwo in seinem Stammbaum wird es bestimmt auch eine oder einen MacGrath gegeben haben. Aber Sean ist mit ziemlicher Sicherheit der reinblütigste Ballagh seit Jahrhunderten.«
    »Und hat er auch Visionen?«
    »Wenn ja, hat er mir nie davon erzählt. Aber Visionen sind nicht das Einzige, wofür wir Ballaghs bekannt sind. Die Liste der Kräfte, die ein Ballagh haben könnte, ist sehr lang. Man erzählt sich, es habe einmal einen Ballagh gegeben, der den Tod daran hindern konnte, sich die Sterbenden zu nehmen.«
    Danni bekam einen trockenen Mund. »Und wie hat er das gemacht?«
    »Tja, wenn ich das wüsste, wäre ich Millionärin, nicht? Doch das hast du nicht gemeint, Kind, oder? Was ist es, was du wissen wolltest?«
    »Hat Sean ... magische Kräfte?« Danni kam sich albern vor, als sie die Frage stellte, aber noch absurder wäre es, zu ignorieren, was überall um sie herum geschah. Ballyfionúir war ein Ort voller Magie.
    »Oh ja, er ist ein großer Zauberer. Siehst du nicht, wie er dich schon in seinen Bann geschlagen hat?«, sagte Colleen trocken.
    Ein belustigtes Funkeln erschien dabei in ihren Augen, aber dahinter lag noch etwas anderes - ein Ausdruck, der Danni einen kalten Schauder über den Rücken sandte.
    »Ich habe gesehen, wie die Polizei dieses Grab aushob und Michaels Leichnam barg. Und deinen habe ich auch gesehen. Doch saß

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