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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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vor ihr.
    »Ich werde niemandem sagen, dass Sie fliehen wollen«, versicherte Danni leise. »Deswegen bin ich nicht hier.«
    »Nein? Dann klären Sie mich doch bitte über Ihre wahren Gründe auf, warum Sie sich in meinem Haus aufhalten. Und warum Sie mich verfolgen. Ich weiß, dass es nicht mein Mann ist, hinter dem Sie her sind. Ich hätte es bedauert, dass er Sie belästigt hat, aber es tat zu gut, das Blut an seinem verdammten Mund zu sehen und zu wissen, dass das Ihr Werk war.« Fia schnaubte verächtlich. »Sie haben mehr Mut als ich. Doch ich weiß, dass Sie nicht ohne Grund hier sind, also sagen Sie mir, warum.«
    Ein langes Schweigen folgte, als Danni nach einer Antwort suchte. Ich bin hier, um meine Vergangenheit zu ändern, würde Fias Vertrauen ganz bestimmt nicht wecken.
    Als hätte sie gehört, was Danni dachte, wandte sich Fia mit einem weiteren verächtlichen Laut ab, und Danni erschrak, als ihr bewusst wurde, dass sie gehen wollte.
    »Warten Sie ... ich ... es gibt da etwas, das ich Ihnen sagen muss.«
    Fia blieb stehen. »Über meinen Mann? Bemühen Sie sich nicht. Ich kenne ihn.«
    »Nein, etwas über heute Abend«, entgegnete Danni.
    »Und was glauben Sie über heute Abend zu wissen?«, fragte Fia scharf.
    »Dass Ihr Mann Sie erwischen wird«, erwiderte Danni. »Und Ihnen und den Menschen, die Sie lieben, wehtun wird.«
    Fia sah sie mit ruhigen, eindringlichen Augen an. Sie fragte nicht, wieso Danni das wusste. Aber sie drehte sich auch nicht um und ließ sie einfach stehen. »Er hat uns bereits wehgetan.«
    »Doch wenn heute Abend alles vorbei ist, werden Niall und Michael tot und Ihre Familie zerstört sein.«
    »Das wäre möglich«, gab Fia ruhig zu. »Oder vielleicht auch nicht.«
    Danni holte tief Luft und rief sich in Erinnerung, dass Fia nicht wusste, wer sie wirklich war. Warum sollte sie also ihren Worten Glauben schenken? »Hören Sie einfach nur auf mich, und was auch immer Sie sich für heute Abend vorgenommen haben, tun Sie es nicht! Gehen Sie nicht fort!«
    »Ich soll nicht fortgehen?«, wiederholte Fia ungläubig. »Sind Sie sicher, dass das irgendetwas ändern würde? Sie scheinen ja zu wissen, was geschehen wird, wenn ich gehe, doch was, wenn ich bleibe? Was dann, Mrs. Ballagh? Was würde dann geschehen?«
    Danni schwieg, hin- und hergerissen, wie viel sie preisgeben konnte, wie viel ihre Mutter ihr glauben würde.
    »Genau das können Sie nicht sagen, Danni. Aber ich werde Ihnen sagen, was ich weiß. Es war schon immer so, dass ich mich zwischen zwei Wegen entscheiden musste. Ich habe sie stets klar genug gesehen, ohne dass man es mir erst erklären musste. Auf der einen Seite riskiere ich alles, was ich will und mir mein Leben lang erhofft habe, während ich auf der anderen das Einzige aufs Spiel setze, das mir etwas bedeutet - meine Kinder. Ich hatte gehofft, mich getäuscht zu haben, doch nun weiß ich, dass dem nicht so ist. Er hat das Buch gefunden und benutzt es. Wenn ich nicht fliehe, wird er die Kinder gegen mich benutzen. Er wird sie mir nehmen und sie für seine eigenen Zwecke verwenden. In welcher Weise auch immer er es für nötig hält - verstehen Sie, was ich meine? Was mich angeht, so werde ich verschwinden und nie gefunden werden. So oder so. Gleiches Schicksal, anderer Ort.«
    Angesichts der Tragweite ihrer Worte, der Endgültigkeit ihres Tonfalls ließ Danni die Schultern hängen. Gleiches Schicksal, anderer Ort.
    »Was Niall angeht, so ist er sich der Risiken bewusst - ich habe nichts beschönigt, was ihm widerfahren wird, denn sein Schicksal ist an meins gebunden. Sollte mein Ehemann die Macht haben, es zu tun, dann wird er Niall und seine Kinder aus dem Weg räumen. Und auch das weiß Niall.«
    »Dann sind Sie also sicher, dass es für Sie nur diese beiden Wege gibt? Wegzulaufen oder untätig zu bleiben? Warum behaupten Sie sich nicht und wehren sich gegen Ihren Mann?«
    »Mich gegen ihn wehren? Haben Sie ihm in die Augen gesehen? Haben Sie gesehen, was in ihm ist? Ein Kampf mit Cáthan wäre ein Kampf auf Leben und Tod. Und wer, glauben Sie, wird diesen Kampf wohl überleben? Ich? Meine Kinder? Sind Sie wirklich so naiv?«
    »Aber es muss doch irgendetwas geben, was Sie tun können.«
    »Niemand wäre froher als ich, wenn es so wäre.« Fia runzelte die Stirn, als sie Danni prüfend ins Gesicht sah. »Ich habe das Gefühl, als müsste ich Sie kennen«, bekannte sie. »Doch ich weiß, dass wir uns vorher noch nie begegnet waren. Wieso kommen Sie mir also so

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