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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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bekannt vor?«
    Weil ich deine Tochter bin ...
    Als hätte sie Dannis Gedanken gelesen, weiteten sich Fias Augen, und sie wurde kreidebleich. »Jesus«, wisperte sie und starrte Danni an.
    Ein kleiner Hoffnungsschimmer erwachte in Danni. Endlich hatte ihre Mutter sie erkannt! Aber genauso schnell erstarb die Hoffnung wieder, weil es kein Erkennen war, was sich in Fias Gesicht abmalte, sondern unverhohlenes Entsetzen.
    »Sie waren das in jener Nacht, nicht wahr?«, flüsterte sie mit belegter Stimme. »Sie waren es, die ich im Haus meiner Mutter in einer Ecke sah ... Doch wie kann das sein? Das ist doch schon so lange her ...«
    Sie sprach von der Nacht, in der Danni Fias Schwester Edel das Buch von Fennore hatte benutzen sehen. Dessen war sich Danni völlig sicher.
    »In jener Nacht, dort in den Schatten ...«, fuhr Fia fort. »Sie waren da, um sich das Buch zu holen. Sie waren es, die es gestohlen hat!«
    Danni furchte die Stirn und schüttelte den Kopf. Sie hatte das Buch nicht einmal angerührt. »Das Buch von Fennore?«
    Fia wich zurück und schüttelte den Kopf. »Wie haben Sie das gemacht?«, fragte sie. »Und wozu wollten Sie es haben? Sie wissen doch gar nicht, was es ist und was es bewirken kann. Sie sind eine Närrin, falls Sie die Absicht haben, es zu benutzen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen. Ich habe nichts gestohlen ...«
    Aber Fia hatte sich schon abgewandt und lief durch den offenen Turmeingang zu einer weiteren Wendeltreppe, die hinunterführte. Als Danni aus dem hohen, schmalen Fenster des Turms hinausblickte, sah sie Fia aus der Ruine und zum Haus hinüberlaufen, als wäre ihr der Teufel auf den Fersen.
    Danni schlug die Hände vors Gesicht. Was hatte Fia nur gemeint? In der Nacht, als ihre Vision sie zu Fias Haus geführt hatte, wo Edel das Buch von Fennore benutzt hatte und danach verschwunden war, war Danni von Fia bemerkt worden, doch was brachte sie auf die Idee, Danni hätte das Buch gestohlen? Sie hatte es ja nicht mal angefasst!
    Noch nicht.
    Die Worte waren schneller in ihrem Kopf, als sie sie denken konnte. Und was bedeuteten sie? Dass Danni irgendwann vor heute Nacht noch einmal zu dem Haus zurückkehren und dieses Mal das Buch mitnehmen würde?
    Der bloße Gedanke ließ ihr Blut gefrieren und ihre Beine zittern. Kraftlos lehnte sie sich an die Wand und ließ sich langsam auf den Boden sinken. In der Vision von Seans Eltern hatte sie den Ausgang nicht verändern können, aber es immerhin geschafft, Sean mitzunehmen. Und wenn sie Colleen glauben durfte, war sie es gewesen, die beide zu dem Ballyfionúir ihrer Vergangenheit gebracht hatte. Doch Danni wusste immer noch nicht, wie sie das zustande gebracht hatte.
    Du kannst tun, was immer du dir vornimmst, hatte Colleen gesagt.
    Sie hatte auch gesagt, Danni solle das Buch benutzen, wenn sie es für richtig hielt.
    Aber war es das, verdammt? Konnte es die Lösung sein, das Buch von Fennore zu verwenden?
    Und angenommen, sie könnte wieder dorthin zurückkehren, wo sie es zuletzt gesehen hatte, wäre sie dann überhaupt imstande, das Buch aus der Vision herauszubringen? Sean hatte sie mitgenommen, doch könnte sie das auch mit einem Gegenstand? Mit etwas so Machtvollem wie dem Buch von Fennore?
    Offenbar schon, denn warum hätte Fia es wohl sonst gesagt?
    Danni befeuchtete ihre Lippen und atmete tief durch. Es war gegen Mittag, denn die Sonne stand bereits an ihrem höchsten Punkt. Bis sie unterging und die Dunkelheit mitbrachte, würden noch Stunden vergehen, und trotzdem lief Danni die Zeit davon. Sie konnte sich nicht mehr mit Fragen aufhalten; sie musste Antworten suchen, und zwar so schnell wie möglich.
    Musste das bisschen Zeit, das ihr noch blieb, nutzen, um es zu versuchen.

31. Kapitel
    D anni schloss die Augen und zwang sich, tief durchzuatmen und ihre verkrampften Glieder zu entspannen. Auf einem Steinboden vor einer Mauer sitzend, war das alles andere als leicht, aber nach und nach gelang es ihr, die Anspannung in ihren Muskeln zu lindern und das Durcheinander in ihrem Kopf zu ordnen. Schließlich nahm sie den keltischen Anhänger an ihrer Halskette in die Hand, konzentrierte sich auf jene Nacht, in der sie Fias Haus gesehen hatte, und rief sich den Sturm, das Fenster und die Kälte in Erinnerung.
    Und im Bruchteil einer Sekunde spürte sie auch schon den feuchten Wind in ihrem Gesicht, kämpfte sich durch seine Kälte voran und wehrte sich nicht gegen die Furcht, die sie ergriff und ihr die Nackenhaare sträubte. Als

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