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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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Dann, als sie merkte, dass er sich zurückzog, klärte sich ihr Blick allmählich wieder, und ihre grauen Augen blickten ihn nun prüfend an. Ein Teil von ihm geriet außer Kontrolle, zerfiel wie vom Wind verwehte Asche, als er in diese schönen Augen starrte und sah, wie sie sich vor Erstaunen weiteten.
    »Ist es eine Farce, was dich dazu bewegt, meinen Namen auszusprechen, als wäre er ein Gebet?«, fragte Sean sie leise. »Eine Farce, die dich um meine Zärtlichkeiten betteln lässt?«
    Ihre Augenbrauen zogen sich zusammen, und eine heiße Röte stieg von ihrem schlanken Hals zu ihren Wangen auf.
    »Du bist mehr meine Frau, als irgendeine verheiratete es dem Namen oder ihrer Heiratsurkunde nach ist. Das solltest du in Zukunft nicht wieder vergessen.«
    Und damit wandte er sich zum Gehen und ließ die beschädigte Tür - und sein Herz - weit geöffnet zurück.

33. Kapitel
    Z uerst war es nur Überraschung, was Danni erfasste. Wie vom Donner gerührt, starrte sie die Tür an, ohne sich darum zu scheren, dass die Dusche noch immer ihren warmen Strahl abgab oder dass sie nackt in der kalten Zugluft stand. Dann hörte sie eine Stimme, die zugleich in ihr und außerhalb von ihr zu sein schien, flüstern: Was glaubt er, wer er ist? Wie kann er es wagen, so mit dir zu reden? Tu ihm weh! Tu ihm weh!
    Die Stimme entfachte einen Ärger in ihr, der schwelte und brodelte und immer mehr ein Eigenleben zu entwickeln schien. Er brannte sich von ihrem Kopf zu ihren Füßen durch und brachte sie in Bewegung, bevor ihr Gehirn Gelegenheit bekam, das ungeheure Ausmaß seiner Kraft zu registrieren.
    Sie stellte die Dusche ab, schnappte sich ein Badetuch und stürmte pitschnass aus dem Bad heraus. Bean beeilte sich, ihr aus dem Weg zu gehen, aber Sean stand in der Küche und merkte nichts von dem herannahenden Sturm. Danni zitterte, ihr ganzer Körper bebte vor Empörung. Sie versuchte, zu sprechen und die aufgebrachten Worte, die ihr in der Kehle steckten, loszuwerden, doch ihre Wut war viel zu groß. Was fällt ihm ein, dich so zu behandeln? Wie kann er es wagen, Forderungen zu stellen, zu denen er kein Recht hat - und auch nicht die Macht, um sie zu untermauern? Die Stimme schürte Dannis Zorn. Er ist tot, Herrgott noch mal! Und damit ohnehin kein Mann, den du als Ehemann wollen würdest.
    Ihr Blick fiel auf einen kristallenen Aschenbecher auf dem Tisch, und impulsiv hob sie ihn auf, um ihn nach Sean zu schleudern.
    Das schwere Glas traf den Schrank neben ihm und fiel krachend auf den Boden, ohne zu zerspringen. Sean fuhr herum, doch sein schockierter Blick erboste sie nur noch mehr. Die heimtückische Stimme lobte ihre Bemühungen und drängte sie, es noch mal zu versuchen.
    »Was guckst du so? Dachtest du etwa, ich würde mir das gefallen lassen? Dass die liebe kleine Danni zu nett ist, um sich zu wehren, nachdem sie im Bad so mies behandelt wurde? Dachtest du, wegen gestern Nacht könntest du mich anfassen, wann immer du es willst? Ich gehöre dir nicht - und werde dir auch nie gehören, Sean.«
    Die wütend hervorgestoßenen Worte waren wie Balsam für Dannis verletzten Stolz und ihre angeschlagenen Emotionen. Wenn sie es nur laut genug aussprach, es nur oft genug wiederholte, würde es sich vielleicht sogar bewahrheiten. Während sie ihr Handtuch noch fester um sich zog, stürmte sie in das Schlafzimmer hinter dem Vorhang. Doch Sean hatte sich schon von seiner Überraschung erholt und war vor ihr dort und ließ sie nicht vorbei.
    »Was?«, fuhr sie ihn an. »Willst du sehen, ob du mich an die Leine legen kannst? Oder mich ans Bett ketten?«
    Die Vorstellung schien nicht ohne Reiz für ihn zu sein, denn seine Lippen verzogen sich zum Anflug eines Lächelns, bevor er klug genug war, diese Regung zu unterdrücken. Aber es reichte schon. Die nörglerische Stimme in Dannis Kopf verlangte, dass sie diesen selbstgefälligen Blick mit einer Ohrfeige quittierte. Danni hatte in den letzten Tagen zu viel durchgemacht. Ihre Emotionen waren gespalten und in Konflikt zueinander gebracht worden. Sie selbst war zu etwas verändert worden, das sie nicht erkannte, zu jemandem, dessen Reaktionen sie nicht länger kontrollieren konnte. Und deshalb holte sie aus, um Sean zu schlagen. Aber er fing ihre Hand noch rechtzeitig in der Luft ab.
    Erbittert wollte sie mit der anderen Hand zuschlagen, doch auch die ergriff er früh genug und schob Danni an ihren Handgelenken rückwärts zu der Wand zurück, wo er sich so vor sie hinstellte, dass es kein

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