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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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hatten.
    Seine Überraschung wich einer solch aufrichtigen, liebevollen Zuneigung, dass sich Dannis Herz verkrampfte. Seans grimmige Gesichtszüge glätteten sich zu einem Grinsen, bei dem sogar die Grübchen an seinen bärtigen Wangen zu erkennen waren. Dann beugte er sich vor und küsste seine Großmutter auf die Stirn. »Ich denke nicht, dass du die verdammte Queen von England bist, Nana, sondern eine Schönheit aus dem fernen Hollywood.«
    Zu Dannis Überraschung errötete Colleen wie ein junges Mädchen.
    »Es tut meinen alten Augen gut, dich zu sehen, Junge«, sagte sie leise.
    Sean reichte Danni den Tee mit Milch. Dankbar hielt sie die heiße Tasse zwischen ihren Händen und atmete das Aroma ein. »Woher wusstest du, wie ich ihn mag?«, fragte sie nach einem kleinen Schluck.
    Seans Mundwinkel zuckten, und sein Blick glitt langsam über ihr Gesicht und ihre Schultern, wo sie ein heißes Kribbeln hinterließen, das sich durch ihren ganzen Körper fortsetzte. Der Sean, mit dem sie erwacht war, war sogar noch entwaffnender als der, der vor zwei Tagen an ihrer Tür erschienen war. Sie fühlte sich nervös und hilflos, unruhig und liebebedürftig in seiner Gegenwart. Entschlossen starrte sie daher in ihren Becher und weigerte sich, auf die stumme Forderung zu reagieren, die sie in seinen Augen sah.
    »Was für ein Ehemann wäre er, wenn er nicht wüsste, wie seine Frau ihren Tee trinkt?«, bemerkte Colleen, während sie knusprige, mit grobem Pfeffer bestreute Bratkartoffeln, dicke Würstchen und Berge von Rührei auf zwei Teller häufte. Neben den Eiern lag ein Kranz von etwas, das wie eine Wurst aussah, aber wie keine, die Danni je gegessen hatte. Colleen stellte noch einen Teller mit gerösteten Brotscheiben auf den Tisch. Dannis Arterien verhärteten sich schon beim Anblick dieser Völlerei, aber ihr Magen knurrte eifrig.
    Colleen, die neben ihnen stand, wartete ungeduldig darauf, dass sie ihr Besteck aufnahmen. Danni probierte zuerst das Rührei und lächelte anerkennend, während sie den ersten Bissen aß. Colleen strahlte und wartete darauf, dass Sean es seiner »Ehefrau« gleichtat.
    Er hob seine Gabel auf und starrte den Berg von Essen auf seinem Teller an. Dann nahm er sich ein Stückchen Kartoffel, hielt kurz inne und ließ es einen Moment auf seiner Zunge liegen, während er geradezu verzückt die Augen schloss. Dann kaute er langsam und schluckte. Angesichts seines Gesichtsausdrucks fragte sich Danni, was Colleen in die Kartoffeln gab. Sie probierte sie selbst und fand sie köstlich, jedoch nicht so, dass sie Seans ekstatischen Gesichtsausdruck rechtfertigt hätten, als er sich über sein Frühstück hermachte, jeden Bissen kostete und ihm schnell einen weiteren folgen ließ. Als wäre er völlig ausgehungert.
    Nein. Als hätte er seit Jahren kein Essen mehr wirklich genossen ...
    »Was ist das?«, fragte Danni, als sie ihren Blick von der schon beinahe sinnlichen Verzückung auf seinem Gesicht losriss und auf das runde, wurstähnliche Ding auf ihrem Teller zeigte.
    »Kennst du das nicht?«, gab Colleen überrascht zurück. »Das ist weißer Pudding.« Auf Dannis verständnislosen Blick hin erläuterte sie: »Es ist eine Wurst, die aus Schweinefleisch, Brot, Gewürzen natürlich, Hafermehl und Zwiebeln hergestellt wird. Oder möchtest du lieber den schwarzen Pudding? Sean mag ihn nicht so wie den weißen, aber ich habe beide da.«
    »Oh nein, danke, das ist wunderbar so. Ich wollte nur wissen, was es ist.«
    Für einen Moment sah Colleen sie prüfend an, als suchte sie nach Anzeichen, dass Danni nicht die Wahrheit sprach. Dann, offenbar zufrieden mit dem Gesehenen, kehrte sie zu ihrer Pfanne auf dem Herd zurück. Zu ihren Füßen stieß Bean ein kleines, entschuldigendes Bellen aus.
    »Ich weiß schon, dass du da bist, meine Kleine. Aber warte ab wie eine Dame, bis du an der Reihe bist«, sagte Colleen, als redete sie mit einem Kind.
    Dann ging die Hintertür auf, und ein Mann und ein halbwüchsiger Junge fegten mit einer feuchten Brise und schmutzig grauem Tageslicht herein. Danni, die geglaubt hatte, noch bizarrer könne der Morgen nicht mehr werden, stockte der Atem, als die beiden sich ihr und Sean zuwandten.
    Der Mann war groß, so groß wie Sean und auch genauso fit wie er. Sein militärisch kurzer Haarschnitt verlieh den ergrauenden Strähnen an seinen Schläfen etwas Pfeffer- und Salzfarbenes. Seine Augen waren von einem dunkleren Grün als Seans, aber sein Gesicht wies die gleichen starken,

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