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Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition)

Titel: Der lockende Ruf der grünen Insel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Quinn
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zusammenfahren. Froh über die Ablenkung, lief sie schnell zu ihr hinüber und riss sie auf. Zu ihrer Überraschung war es Sean, der draußen stand. Seine bloße Präsenz - groß, stark und faszinierend, wenn sie ehrlich war - ließ ihr den Atem stocken. Wäre er tatsächlich ihr Ehemann, hätte sein Anblick ihren Puls wohl jeden Tag zum Rasen gebracht. Aber obwohl er immer noch kaum mehr als ein Fremder für sie war, konnte er sie doch schon vollkommen durcheinanderbringen.
    Da sie sich der aufmerksamen Blicke ihres Vaters bewusst war, schenkte sie Sean jedoch nur ein knappes Lächeln und trat zurück, um ihn hereinzulassen. »Ich bin gleich fertig«, sagte sie und lief zurück, um die Spüle auszuwischen und das Tuch zu falten. Bronagh erwartete eine blitzblanke Küche am Ende des Tages, und Danni wollte nicht ihren Unwillen erregen.
    »Ich warte auf der Veranda«, meinte Sean. »Ich möchte den Boden nicht beschmutzen.« Dann bemerkte er Cáthan, der lässig an der Arbeitsplatte lehnte, und runzelte die Stirn.
    »Sean, das ist Mr. MacGrath.« Zu ihrem Vater sagte sie: »Mr. MacGrath, das ist mein Sean, mein Ehemann.«
    Cáthan nickte ihm zu, trat aber nicht näher und reichte ihm auch nicht die Hand. In seinen Augen lag etwas Zurückhaltendes, Misstrauisches - als hätte er das Gefühl, etwas Wichtiges zu übersehen, das er jedoch deutlich spüren konnte.
    »Danni hat erzählt, Sie seien Nialls Cousin zweiten Grades«, bemerkte er.
    »Das ist richtig«, antwortete Sean.
    »Wer ist Ihr Vater?«
    Sean blinzelte erstaunt und hob das Kinn, um Cáthan in die Augen sehen zu können. »Was kümmert es Sie, wer mein Vater ist?«
    »Ich wundere mich nur, dass ich noch nie von Ihnen gehört habe.«
    »Tja, ich habe auch noch nie von Ihnen gehört.«
    Das ließ Cáthans Augenbrauen vor Überraschung in die Höhe fahren. »Wirklich nicht? Wo sind Sie denn aufgewachsen?«
    »In Killarney.«
    »Und was bringt Sie nach Ballyfionúir?«
    »Arbeit.«
    »Gab es in Killarney denn keine?«
    »Oh, bestimmt. Aber meine ... Colleen wird langsam alt. Sie ist die einzige Verwandte, die mir geblieben ist, deshalb wollte ich in ihrer Nähe sein.«
    »Und Niall?«
    »Was ist mit Niall?«
    »Er ist doch auch mit Ihnen verwandt?«
    Sean zuckte mit den Schultern und griff nach Dannis Hand, als sie zu ihm hinüberkam. Sie war angenehm warm, seine Hand, und so groß, dass sie ihre viel kleinere ganz umfasste. Sie hatte eine beruhigende Wirkung auf sie - und brachte ihr zu Bewusstsein, wie konfus und durch den Wind sie war. Überrascht warf sie Sean ein dankbares Lächeln zu.
    Der kleine Austausch blieb ihrem Vater nicht verborgen. Er hörte nicht auf, sie prüfend anzusehen, und nach einer Weile sagte er, als machte er ein Zugeständnis: »Na ja, hier gibt es ja genug Arbeit. Oder im Moment zumindest.«
    »Ich bin so weit«, erklärte Danni schnell. »Es war nett, mit Ihnen zu plaudern, Mr. MacGrath.«
    Sie nahm Seans Arm und wandte sich mit ihm zum Gehen. Bevor sie jedoch die Tür erreichten, bemerkte Cáthan leise: »Sie haben mir noch nicht gesagt, wer Ihr Vater ist, Sean Ballagh. Schämen Sie sich seiner?«
    Sean blieb stehen und drehte sich wieder zu ihm um. Was Cáthan mit seiner Bemerkung bezweckte, war nicht zu verkennen, nur konnte Danni sich nicht erklären, was ihn dazu veranlasste, Sean derart zu verhöhnen. Denn das hatte er gewollt, und nach Seans Gesichtsausdruck zu urteilen, war es ihm gelungen.
    »Wie kommen Sie denn darauf?«, versetzte Sean verärgert.
    Das Lächeln, das sich langsam auf Cáthans Gesicht ausbreitete, war kühl. »Ach, das war nur so ein Gefühl«, erwiderte er leichthin. »Natürlich wollte ich Sie damit nicht kränken.«
    Seans antwortendes Lächeln war mindestens genauso kalt. »Ich bin auch nicht gekränkt ... selbstverständlich nicht. Schließlich sind Sie nicht der erste MacGrath, der eifersüchtig auf das ist, was ein Ballagh hat, nicht wahr?«
    Cáthan wurde puterrot, doch bevor er protestieren konnte, hatte Sean bereits die Tür hinter ihnen zugezogen.

19. Kapitel
    W arum sollte es ihn verdammt noch mal interessieren, wer mein Vater ist?«, fauchte Sean, als er sich mit Danni vom Herrenhaus entfernte. »Was hat er dir gesagt? Muss ich zurückgehen und ihm Manieren beibringen?«
    »Nein«, antwortete Danni schnell, als sie den aufglimmenden Zorn in Seans Augen sah. »Er war sehr nett und höflich zu mir.«
    Sean gab nur ein abfälliges Geräusch von sich. Er sah müde und schmutzig aus, und sein

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