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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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zum Tisch. „Warum bist du denn so übel gelaunt, Constantine? Hast du schlechte Nachrichten erhalten?“
    Er runzelte die Stirn. „Nein.“ Er versuchte das Thema zu wechseln. „Wusstest du, dass ich zusammen mit dem Haus ein Mündel geerbt habe?“
    „Ein Mündel geerbt?“, wiederholte Lady Arden. „So etwas habe ich ja noch nie gehört.“
    „Nicht direkt geerbt“, verbesserte er sich. „Frederick hat mich zum Vormund von Luke Black ernannt.“
    „Diesem entzückenden schwarzhaarigen Kobold, den ich hier schon des Öfteren gesehen habe?“, fragte Lady Arden.
    Constantine nickte. „Genau der. Er ist der Sohn von Mary und Ernest Black, glaube ich. Zumindest hat Greenslade mir das so gesagt. Ich habe von ihnen noch nie gehört. Anscheinend sind sie an einem Fieber gestorben, als er noch ein Baby war.“
    Lady Arden blinzelte. „Der Junge ist doch kaum älter als sieben, oder?“
    „Sechs“, erklärte Constantine. „Warum?“
    „Mein lieber Constantine, wenn er das Kind dieser beiden wäre, wäre die Geburt ein Wunder gewesen. Mary war damals schon mindestens fünfundfünfzig Jahre alt.“
    Er runzelte die Stirn. „Vielleicht habe ich etwas falsch verstanden oder Greenslade. Jedenfalls bin ich jetzt für den Jungen verantwortlich.“
    Ein Heim, ein Kind und vielleicht eine Frau. Seine Londoner Freunde würden sich vor Lachen schütteln. Plötzlich verspürte er den dringenden Wunsch zur Flucht.
    Er führte die Serviette an die Lippen. Genau das würde er tun. Er würde fliehen. Aber nur für einen Morgen. Er ließ sein halb gegessenes Frühstück stehen und klingelte, damit man seinen Phaeton vorfahren ließ.
    Lady Arden beobachtete ihn genau. „Was für eine hervorragende Idee. Ich habe immer festgestellt, dass eine Ausfahrt sehr beruhigend für die Nerven ist. Frag doch Jane, ob sie dich begleiten möchte. Bestimmt ist das arme Ding seit Tagen nicht mehr aus dem Haus gekommen.“
    „Ich möchte nicht.“ Er verstummte, als er Lady Ardens drohendem Blick begegnete. Seufzend sagte er: „Ja, ich frag sie. Obwohl Cousine Jane ja dazu neigt, es sehr genau zu nehmen. Gut möglich, dass sie Einwände hat, mit mir allein auszufahren.“
    Lady Arden zuckte mit den Achseln. „In einer offenen Kutsche und im Beisein deines Stallburschen kann es keine Einwände geben.“ Er lächelte schwach. „Du solltest meine Findigkeit nicht unterschätzen, liebe Tante.“
    Sie warf ihm einen warnenden Blick zu. „Vorsicht, Constantine. Ich lasse euch gern gewisse Freiheiten, aber du darfst nicht vergessen, dass dein Benehmen auch auf mich zurückfällt. Ich lasse nicht zu, dass Janes Ehre befleckt wird.“
    Er hob die Augenbrauen. „Mit anderen Worten: Finger weg?“ Sie warf ihm einen langen kühlen Blick zu. „Mit anderen Worten, Constantine, sei diskret.“

10. Kapitel
    .
    M it einem subtilen Zucken des Kinns gab Constantine dem Stallburschen zu verstehen, dass er nicht gebraucht wurde. Kiever trat von den Köpfen der Pferde zurück und sie setzten sich rasch und geschmeidig in Bewegung.
    Jane erhob keine Einwände, dass er Kiever nicht mitnehmen wollte. Vielleicht war sie ebenso froh wie Constantine, dem Haus für eine Weile entkommen zu können.
    Und auf welche Art konnte man einer Frau besser den Hof machen, als sie zu einer Ausfahrt im Sonnenschein einzuladen?
    „Sie sind ziemlich frisch heute Morgen“, sagte er und nickte zu den glänzenden kastanienbraunen Pferden, die sich schnaubend ins Geschirr legten. „Sie sollten sich erst einmal austoben.“ Er ließ die Hände sinken und die Tiere galoppierten pfeilschnell durch den grünen Tunnel des Eichenwäldchens.
    Jane hielt ihren Hut mit der Hand fest und lachte ein wenig über die Geschwindigkeit. Ihr Lachen klang silberhell, wie Wasser in einem Bächlein.
    Er hatte sie noch nie so lebendig gesehen. Ihr Kleid mochte schwarz und düster sein, doch ihre Augen glänzten lebensfroh und ihr Teint wirkte frisch und rosig. Ihre köstlichen Lippen teilten sich zu einem fröhlichen Lächeln.
    Er wollte diese Lippen noch einmal unter den seinen spüren. Er würde schon einen Weg finden, bevor die Fahrt vorüber war. Ein süßer, lockender Kuss konnte den Weg freimachen für mehr.
    „Luke wird mich so beneiden“, sagte Jane. „Er würde sagen, diese schönen Kreaturen könnten sich echt sehen lassen !“
    „Nicht wahr? Es sind die weichsten Mäuler von ganz England. Sie sind die einzige Extravaganz, die ich mir erlaube.“
    „Gute Pferde sind keine

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