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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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Extravaganz“, erwiderte sie. „Vermutlich darf sie außer Ihnen nur Ihr Stallbursche fahren.“
    „Sie vermuten richtig.“ Mit einer Spur Belustigung sah er auf sie hinab. „Warum? Begehren Sie meine Braunen, Jane?“
    „Ich gebe zu, ich bin ein wenig neidisch“, räumte sie ein. Constantine lachte.
    Sie seufzte. „Frederick konnte Pferde nicht beurteilen. Leider konnte man ihn nicht zur Einsicht bringen.“
    „Sie sind eine reiche, unabhängige Frau. Sie können sich jetzt Ihre eigenen Tiere kaufen.“
    Sie verzog das Gesicht. „So unabhängig, dass ich allein zu Tattersall gehen könnte, bin ich leider auch wieder nicht.“
    „Ich höre mich einmal um, wer seine Tiere privat verkauft. Dann könnten Sie selbst urteilen.“
    Jane sah ihn erstaunt an. „Wirklich? Oh, das wäre wirklich herrlich. Nicht dass ich Ihrem Urteil nicht trauen würde.“
    „Ich verstehe schon“, versicherte er ihr. „Das ist eine sehr persönliche Angelegenheit.“
    Sie schien erfreut über sein Verständnis. „Ja, das ist es. Frederick hat immer geglaubt, er wisse alles besser.“
    „Als ob ich das nicht wüsste!“, murmelte Constantine. „Hat er Ihnen je erzählt von ...“Er unterbrach sich. „Nun ja, ich glaube, wir sollten nicht schlecht von dem armen Kerl reden, jetzt, wo er tot ist.“ „Sie dürfen so schlecht von ihm reden, wie Sie wollen“, erwiderte Jane. „Ich bin so wütend auf ihn wegen des Testaments. Außerdem sehe ich nicht recht ein, was der Tod an der Lebensführung eines Menschen ändern sollte.“
    Ihre Gefühle spiegelten die seinen so genau wider, dass er verblüfft schwieg.
    Nach einem Augenblick sagte sie leise: „Ich muss Ihnen herzlos Vorkommen.“
    Er atmete laut aus. „Nein, überhaupt nicht. Wenn ich ehrlich bin, bin ich erleichtert, das von Ihnen zu hören.“ Er hatte keine große Lust, eine Frau zu heiraten, die seinem Cousin nachtrauerte.
    Constantine wechselte das Thema. „Wenn ich sterbe, wünsche ich mir, dass meine Freunde und Verwandten auf mich anstoßen. Sie sollen ein paar Witze auf meine Kosten reißen und sich dann verabschieden.“
    „Ich werde mich bemühen, daran zu denken“, sagte sie mit gespieltem Ernst.
    Es klang vielversprechend. Unter hochgezogenen Brauen warf er ihr einen spöttischen Blick zu. „Sind Sie so sicher, dass ich vor Ihnen sterbe?“
    Sie wedelte mit der Hand. „So ist das eben mit Männern und Frauen. Und außerdem sind Sie Jahre älter als ich.“
    Er lachte. Sie schien Sinn für Humor zu haben und das sprach für sie. In der kurzen Zeit, die sie einander kannten, hatte sie nicht allzu viele Scherze gemacht. Allerdings war er viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sie zu provozieren, sodass es nicht viel Gelegenheit gegeben hatte, gemeinsam zu lachen.
    Ihr schlanker Körper näherte sich seinem immer wieder auf betörende Weise. Der flüchtige Druck ihres Schenkels an dem seinen, ihre Hand auf seinem Arm, wenn sie um eine scharfe Ecke bogen, ihre Schulter, die seine streifte, wenn er einen hastigen Schlenker machte, um einem Schaf auszuweichen, das genau in diesem Augenblick ihren Weg querte.
    „Was für ein angenehmer Tag“, sagte Lady Roxdale ein wenig atemlos.
    Seine Stimme klang etwas rau. „Ja, nicht wahr.“
    Ein kräftiger Wind hatte die Wolken weggeblasen und die Sonne strahlte auf sie herab. Constantine hatte beinahe den Wunsch vergessen, seinen Braunen die Zügel zu geben und direkt nach London zurückzufahren.
    Nein, er konnte den Pflichten nicht entkommen, die Frederick ihm in den Schoß gelegt hatte, und wenn er ehrlich war, wollte er es auch gar nicht mehr. Es kam ihm merkwürdig vor. Nachdem er sich als junger Mann so schmerzlich von Broadmere hatte trennen müssen, hätte er nie gedacht, dass er sich jemals wieder so rasch in ein zweites Heim verlieben würde.
    Die schmalen Landstraßen von Lazenby waren von den Regengüssen der letzten Wochen tief zerfurcht. Die Reparatur würde jedoch warten müssen, bis er mit Jane zu einem Einvernehmen gekommen war.
    Obwohl Frederick in vielerlei Hinsicht ein ordentlicher Gutsherr gewesen war, gab es auf einem Gut dieser Größe immer etwas zu reparieren oder zu warten. Die Kirche zum Beispiel, hatte der Pfarrer ihm erzählt, brauche ein neues Dach.
    Doch seine erste Sorge galt der Weberei. Er wollte das Anwesen von der enormen Hypothekenlast befreien und den Damm entfernen, der verhinderte, dass das Wasser floss und die Maschinen antrieb. Er wollte die Arbeiter zurückholen, sie fair

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