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Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
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„Hoffentlich ist dir deine Lage nicht zu peinlich. Die Leute werden natürlich reden, aber sobald sich herumgesprochen hat, wie Frederick den Besitz hinterlassen hat, werden die Leute dich dafür loben, dass du deine Pflicht getan hast.“ Er sah auf sie hinunter. Wie unangenehm sie auch sein mag.
    Sie blinzelte ihn überrascht an. „Aber mir ist völlig gleichgültig, was die Leute denken.“
    Einen Augenblick lang hatte er vergessen, dass sie eine Westruther war. „Was beunruhigt dich dann?“
    Sie senkte den Blick. „Mir graut davor, es dem Duke of Montford zu sagen. Er war von Anfang an gegen unsere Verbindung.“
    Er runzelte die Stirn. „Du hast doch nicht etwa Angst vor ihm?“ „Nein! Es wird nur nicht so einfach, es ihm zu erklären.“ Sie breitete die Hände aus. „Er ist ein äußerst Respekt einflößender Mann. Wenn er sich etwas vornimmt, dann gelingt es ihm auch. Ich habe noch nie erlebt, dass einer seiner Pläne gescheitert ist, und war er noch so unwichtig.“ Sie begann, am Daumennagel zu knabbern. „Ich befürchte, dass er uns von einer Heirat abhalten wird, wenn er es will.“ Ihre Sorgen waren hoffentlich unnötig. „Was kann Montford tun? Er hat keine Kontrolle über dich.“
    „Ich weiß nicht. Auch wenn ich eine erwachsene Frau bin, komme ich mir in Montfords Gegenwart doch immer noch vor wie ein kleines Mädchen.“ Ihr Blick huschte zu Constantine. „Hat Lady Arden dir viel von mir erzählt?“
    Er schüttelte den Kopf.
    Sie atmete tief durch. „Ich war acht Jahre alt, als der Duke of Montford mich gefunden hat.“
    Sie gelangten an die Steinbrücke, die sich romantisch über den See wölbte. Jane hob die Röcke und begann sie zu erklimmen. „Meine Mutter ist kurz nach meiner Geburt von zu Hause weggelaufen. Sie hat mich mitgenommen. Ich erinnere mich nicht mehr an sie. Sie haben mir erzählt, dass sie kurz nach unserer Ankunft in London gestorben ist.“
    „Sie?“, wiederholte er.
    „Das Paar im Gästehaus, das mich aufgenommen hat.“ Ihre Lippen zitterten und ihre Augen verdunkelten sich, als wäre es eine angstvolle Erinnerung. „Es waren keine netten Leute. Ich hatte allerdings mehr Glück als die meisten anderen Kinder in diesem Teil Londons. Meine Pflegeeltern konnten zwar nicht herausfinden, wer ich war, sie dachten sich aber, dass ich von vornehmer Herkunft sei. Sie hätten sich das Geld, das meine Mutter hinterließ, unter den Nagel reißen und mich in ein Waisenhaus schicken können. Stattdessen haben sie mich aufgenommen, mir zu essen gegeben und mich gekleidet. Sie haben darauf gehofft, dass eines Tages jemand aus meiner Familie nach mir suchen und sie dann reich belohnen würde.“ Entsetzt lauschte Constantine ihren Worten. Seine zarte Jane in den Händen solcher Unmenschen? Er konnte sich nicht einmal ansatzweise vorstellen, was sie alles durchgemacht haben musste. Kein Wunder, dass sie Schwierigkeiten hatte, anderen zu vertrauen.
    „Und das ist dann auch geschehen.“ Seine Stimme klang in seinen eigenen Ohren rau. „Montford hat dich gefunden.“
    „Ja. Meine Pflegeeltern haben die Habseligkeiten meiner Mutter versetzt, Montford hat irgendwie Wind davon bekommen und sie gefunden. Er ist wie der Zorn Gottes über dieses schreckliche Paar hereingebrochen.“ Sie hob eine Schulter. „Ich weiß noch immer nicht, was mit ihnen passiert ist. Seine Gnaden hat mir gesagt, er hätte die Sache für mich erledigt und ich bräuchte mir deswegen nie mehr den Kopf zerbrechen. Zum ersten Mal im Leben habe ich mich sicher gefühlt.“ Sie hatten den Scheitelpunkt der sanft geschwungenen Brücke erreicht. Constantine nahm Janes Hand und hielt sie fest. Er hasste es, sie sich einsam und verängstigt vorzustellen. „Ich bin froh, dass jemand von Montfords Kaliber sich der beiden angenommen hat. Ich glaube, mit weniger wäre ich nicht zufrieden gewesen.“ Hoffentlich hatte der Duke den beiden den Hals umgedreht und sie in die Themse geworfen.
    Er zögerte. „Und dein Vater?“
    Sie blickte auf den See hinaus. „Ich war anscheinend nicht der ersehnte Erbe, das, was er sich gewünscht hatte. Er hat sich nicht die Mühe gemacht, nach mir zu suchen. Ich habe ihn nie kennengelemt, aber gehört, dass er kein netter Mensch war. Nach seinem Tod wurde der Duke mein Vormund. Als Tochter eines wohlhabenden Earls war ich ja eine reiche Erbin. Deswegen hat der Duke auch so eifrig nach mir gesucht.“
    Ein paar Momente schaute sie auf den strahlend blauen See hinaus. Dann hängte

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