Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Lord ihres Herzens

Titel: Der Lord ihres Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Brooke
Vom Netzwerk:
wiederherzustellen.“
    Möglicherweise war es Lady Arden vor dem Erbe des Titels kein so großes Anliegen gewesen, Constantine wieder zu etablieren. Was für ein zynischer Gedanke! Doch Jane durfte nicht vergessen, dass Lady Arden und der Duke of Montford aus demselben Holz geschnitzt waren, wenn es darum ging, die Interessen ihrer Familien zu fördern.
    „Du hast recht, ich habe versagt“, meinte Lady Arden zu Janes Überraschung. „Normalerweise gebe ich mich niemals geschlagen, aber in diesem Fall war es anders.“ Unglücklich zuckte sie die Schultern. „Ich konnte Constantine nicht helfen, weil er sich nicht helfen lassen wollte. Er ging direkt zum Teufel und ich konnte nichts dagegen unternehmen.“
    „Und seine Familie?“
    Lady Arden schüttelte den Kopf. „ Sein Vater hat ihn verstoßen und seine Mutter und seine Schwestern waren natürlich zu ängstlich, sich gegen seine Autorität zu stellen. Constantines Bruder George war der Einzige, der zu ihm hielt, doch George ist ein Landedelmann und jüngerer Sohn. Seine Unterstützung zählte in der Gesellschaft wenig.“ Jane rutschte unbehaglich auf dem Sitz herum. „Es tut mir leid, Madam, aber ich komme mir illoyal vor, so über Constantine zu reden.“
    „Meine Liebe, es ist nicht illoyal, darüber zu sprechen, was wir für ihn tun können. Wir beide haben doch nur sein Bestes im Sinn. Und er würde dir das weiß Gott nie selbst erzählen. Der Umstand, dass er sich in der vornehmen Gesellschaft überhaupt noch sehen lassen kann, ist zum Großteil mein Verdienst. Ich muss sagen, es war nicht leicht, vor allem weil Constantine so entschlossen war, sich selbst zu schaden.“
    Sie machte eine kurze Pause. „Du sagst, du machst dir nichts aus der Gesellschaft. Vielleicht glaubst du das auch, aber denke einmal darüber nach, wie es sich anfühlen würde, wenn dich eine alte Freundin auf offener Straße schneidet oder wenn deine Kinder von Gleichaltrigen gemieden werden. Wie würdest du damit zurechtkommen, wenn dich deine eigenen Cousins und Cousinen auf Harcourt nicht mehr empfangen dürften?“
    „Ich bin überzeugt, dass das nie passieren würde.“
    Lady Arden breitete die Hände aus. „Vielleicht nicht. Aber so etwas kommt vor. Wusstest du, dass Constantines Vater ihm das eigene Heim verboten hat? Der arme Junge hat seinen Vater vor dessen Tod nicht mehr gesehen. Es ist nicht einfach, am Rand des Abgrundes zu leben. Du weißt nicht, wie es ist, ausgestoßen zu sein, Jane, und ich hoffe, du wirst es auch nie erfahren.“
    Jane runzelte die Stirn. „Willst du mir damit sagen, ich soll ihn nicht heiraten?“
    „Ich will dir damit sagen, dass du ihm helfen musst. Du bist eine Westruther, eine nahe Verwandte des Duke of Montford. Schon eure Heirat wird einiges dazu beitragen, ihn wieder zu etablieren, aber ganz wird es nicht ausreichen. Du musst der Welt zeigen, dass du voll und ganz hinter ihm stehst, ebenso wie deine Familie.“
    Bei der Aussicht spürte Jane eine leichte Panik in der Brust. Sie würde alles lieber tun, als in London auf Bälle und Gesellschaften zu gehen. Aber sie konnte Lady Ardens Bitte nicht ignorieren.
    Ein wenig schüchtern fragte sie: „Du hast ihn gern, nicht wahr?“ „Oh ja, allerdings! Er war so ein stürmischer, wilder junger Mann,
    aber er hatte immer ein freundliches und gutes Herz.“ Sie schüttelte den Kopf. Ihre dunklen Augen wirkten traurig. „Ich habe nie verstanden, warum er sich Miss Flockton gegenüber nicht anständig verhalten hat. Jeder konnte sehen, dass er völlig verrückt war nach dem Mädchen. Wir alle dachten, es wäre nur eine Frage der Zeit, bis die Bande geknüpft. Und dann kam dieser schreckliche Skandal.“ Lady Arden nippte an ihrem Tee. „Er und Miss Flockton wurden bei einer Hausgesellschaft in seinem Schlafzimmer ertappt. Wie konnte Constantine nur so indiskret sein? Warum hat er nicht bis zur Hochzeitsnacht warten können, frag ich dich? Männer! Manchmal denken sie nicht mit dem Gehirn, wenn du verstehst, was ich meine.“ Jane konnte die Andeutung nicht missverstehen. Ihre Wangen wurden heiß. Sie versuchte nicht an die unbekannte Miss Flockton in Constantines Bett zu denken.
    „Der Duke hat mir erzählt, Miss Flockton hätte einen Anwalt geheiratet“, brachte sie hervor.
    „Nun ja, was sollte das arme Mädchen auch tun, nachdem ihr Bruder so taktlos war, Constantine zum Duell zu fordern. Ihre empörten Eltern hatten die Schande in ganz London herumposaunt. Wahrscheinlich hatten sie

Weitere Kostenlose Bücher