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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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»Aber als er mir von Wynnifrydd und ihrem Baby erzählte, bin ich wütend davongeritten. Ich musste... ich musste einfach weg von ihm. Von dem Gedanken an eine andere Frau... von allem. Das Pferd hat gescheut. Ich bin in den Fluss gefallen. Beinahe wäre ich ertrunken, doch ich wurde gerettet und habe überlebt. Aber das Kind hat es nicht geschafft.«
    Kieras Herz verkrampfte sich. Was wäre, wenn sie ihr Kind verloren hätte, ehe es überhaupt geboren worden war? Gäbe es überhaupt etwas, das so schlimm war? Tragischer? »Es tut mir so Leid... Elyn... lieber Gott.« Sie wollte ihre Schwester in den Arm nehmen, doch Elyn hob abwehrend eine Hand. Sie räusperte sich noch einmal und wandte den Kopf zur Seite. Ihre Traurigkeit schien noch größer als zuvor.
    »Also bin ich zurückgekommen«, sprach sie flüsternd weiter. »Um dich zu erlösen und um meinem Mann die Wahrheit zu sagen.« Sie lehnte sich so schwer gegen die Bretterwand, als könne sie nicht länger stehen. »Mittlerweise hast du dich allerdings in meinen Ehemann verliebt und bist vielleicht sogar selbst bereits schwanger.« Ihre Hand zitterte, als sie sich erneut das Haar aus den Augen strich. »Es ist ein schreckliches Durcheinander, was ich da angerichtet habe.«
    »Ein Durcheinander, das wir klären werden«, versprach Kiera und hielt den Arm ihrer Schwester fest. »Komm. Du bist erschöpft. Wir wollen ins Haus gehen. Dort kannst du dich ausruhen, und ich werde dir von der Köchin etwas Suppe und Wein bringen lassen, danach können wir uns unterhalten.«
    »Was wird das denn schon nützen?«, spottete Elyn nun laut. Im schwachen Mondlicht schien ihr Gesicht noch bleicher zu werden, als sie dabei in die Ferne schaute.
    »Ich weiß nicht, aber irgendwie muss ich einen Weg finden, Kelan die Wahrheit zu sagen. Ich habe es versucht, aber er hat mir nicht geglaubt«, sagte Kiera gerade, als sie ein Schnauben hinter sich hörte. Jemand hatte sie belauscht! Sie erstarrte für den Bruchteil einer Sekunde, holte tief Luft und wandte sich langsam um.
    »Die Wahrheit«, sagte Kelan, der auf seinem Pferd saß und von einer Schwester zur anderen sah. Sein Gesicht war hart. Dunkel. Unerbittlich. In seinen Augen spiegelte sich das fahle Mondlicht, die Lippen hatte er zusammengepresst. »Und was, so frage ich mich, ist die Wahrheit?«
    Kiera starb in dieser einen Sekunde hundert Tode.
    Kelan stieg von seinem Pferd, und ein zweites Pferd tauchte in ihrem Blickfeld auf, ein geflecktes Tier, auf dem der Konnetabel saß. Wenn möglich, wurde Kieras Herz noch schwerer. Kelan kam auf sie zu, ein jeder Schritt schien eine Ewigkeit zu dauern. Er malmte mit dem Unterkiefer, die Muskeln in seinem Hals traten hervor. Er sandte heiße, atemberaubende Wut aus.
    »Erklär sie mir«, knurrte er.
    Sie streckte die Hand aus, um sie bittend auf Kelans Brust zu legen, doch er packte ihr Handgelenk und funkelte sie aus eisig grauen Augen an. »Was ist die Wahrheit, Frau?«, verlangte er zu wissen. Seine Finger schlössen sich wie ein Schraubstock um ihr Handgelenk. »Was hast du mir zu sagen? Wer ist diese Frau, die dir so ähnlich sieht?« Mit dem Kinn deutete er auf Elyn, die verschreckt in den Schatten zurückgewichen war. Seine Augenbrauen zogen sich hoch, als er wieder Kiera ansah. »Ist das deine Schwester?«
    »Aye«, antwortete Kiera. Ihr wurde speiübel.
    »Kiera?«, fragte er mit bitterer Erheiterung.
    Kiera hob den Kopf und blickte zu Elyn. Dann schüttelte sie den Kopf.
    »Nun, es ist zumindest nicht deine jüngere Schwester, Penelope. Die habe ich auf der Hochzeit kennen gelernt.« Er runzelte die Stirn, und Kiera fühlte, wie es in seinem Kopf arbeitete, fühlte, wie er seine Gedanken in dem Durcheinander von Zweifeln, Vermutungen und Lügen zu ordnen versuchte. »Oder ist es gar andersherum?«, brachte er hervor.
    Der Konnetabel auf seinem Pferd räusperte sich. »M'lord?«
    »Kümmert Euch um die Pferde!«, befahl Kelan, dann wandte er sich wieder zu Kiera. »Komm, Frau!«, forderte er sie voller Verachtung auf. »In die große Halle. Du auch!« Er deutete auf Elyn. »Wir haben eine Menge zu besprechen.«
    »Sie ist krank«, protestierte Kiera.
    »Wir werden uns um sie kümmern, aber ich werde diese Unterhaltung nicht mitten im Schlosshof führen, wo jeder Diener und jeder Freibauer uns hören kann!« Er zerrte an ihrem Arm und schubste sie den Weg entlang, während Elyn, die versuchte, den Rest ihrer Würde zu bewahren, das Kinn hob und ihnen mühsam folgte.
    Also war

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