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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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    6. Kapitel
    Lieber Gott, was habe ich getan ?
    Kieras Herz klopfte angstvoll, als sie langsam ein Auge öffnete. Ein starker Männerarm lag um ihre Taille, und ein muskulöses Bein hatte sich über ihres geschoben.
    Vorsichtig öffnete sie auch das andere Auge, dann zuckte sie zusammen, als sie so nah in Kelan von Penbrookes Gesicht starrte. In das Gesicht des Ehemannes ihrer Schwester. Obwohl Kiera die Eheschwüre gesprochen hatte und obwohl sie diese Lüge einer Ehe vollzogen hatte, war sie dem Gesetz nach nicht Kelans Frau. Und das würde sie auch niemals sein. Elyns Name hatte in diesem walisischen Gesetz Vorrang vor Kieras Taten, obwohl Kelan Gründe genug haben würde, um diese Ehe annullieren zu lassen, wenn er das wollte... Sie hatte einen nicht mehr zu reparierenden Fehler gemacht... viele Fehler. Und jetzt... jetzt hatte sie auch noch ihre Jungfräulichkeit verloren, ihre eigene Reinheit. Welcher Mann würde sie jetzt noch haben wollen?
    Und welchen Mann würdest du haben wollen? Kannst du überhaupt an einen anderen Mann denken, wo dein Körper noch wund ist von den Freuden, die dieser Mann dir geschenkt hat, der Mann deiner Schwester?
    Sie betrachtete Kelan schweren Herzens und bemerkte jede winzige Einzelheit. Sein Gesicht war entspannt, sein Mund ein wenig geöffnet, und sein warmer Atem strich über ihre Haut. Dunkles Haar fiel ihm ins Gesicht, und in seinem Schlaf sah er beinahe jungenhaft aus. Aber er brauchte nur ein Auge zu öffnen, um sofort wieder den Herrn des Hauses zu signalisieren, den harten Krieger. Er lag halb auf ihr, seine Brust drückte ihren Arm hinunter, seine Hand schloss sich um ihre nackte Brust.
    Sie fühlte, wie ihr eine heiße Röte in den Nacken stieg. Was sollte sie nur tun? Wenn Elyn zurückkam... O Gott, vielleicht war sie längst wieder im Schloss... wartete nur darauf, ihren rechtmäßigen Platz einnehmen zu können!
    Elyn hätte in diesem Bett liegen sollen. In ihrem Bett. Sie hätte diejenige sein sollen, deren Hemd ihr über den Kopf gezogen worden war, deren Brüste geküsst worden waren, deren Beine man auseinander gespreizt hatte...
    Bilder der letzten Nacht stiegen in Kieras Gedächtnis auf, und der Schmerz in ihrem Kopf wurde nur noch gesteigert durch ihr Schuldgefühl. Wieder einmal erinnerte die Wundheit zwischen ihren Schenkeln sie daran, wie dumm sie gewesen war. Während der Nacht hatte sie sich wieder und wieder Kelan von Penbrooke hingegeben. Als wäre er wirklich ihr Ehemann. Sie hatte gewusst, dass es falsch war, doch hatte sie diesem Mann nicht widerstehen können, dem Ehemann ihrer Schwester.
    Oh, Himmel, was würde geschehen, wenn Elyn sich zurück ins Schloss geschlichen hatte? Sie durfte niemals wissen, durfte niemals erfahren, dass Kiera mit ihrem Ehemann geschlafen hatte. Scham brannte heiß in Kiera, als sie versuchte, sich Kelan zu entwinden. Was sollte sie jetzt nur tun, nachdem sie erfahren hatte, wie es war, von einem Mann berührt zu werden? Was würde jetzt aus ihr werden, da sie ihre Jungfräulichkeit verloren hatte und sie nicht mehr in eine echte Ehe mitbringen konnte?
    Und wo zum Teufel war Elyn?
    War sie von ihrem Stelldichein mit Brock zurückgekehrt und wartete bereits in einem versteckten Alkoven darauf, den Platz mit ihr zu tauschen?
    Oder wurde sie noch vermisst?
    Kiera wagte nicht zu atmen, aus Angst, sie würde Kelan aufwecken. Vorsichtig entzog sie ihm ihren Körper, sie zuckte zusammen bei dem Schmerz, den sie zwischen ihren Beinen fühlte, und stellte dann die Füße auf den Boden. Sie entdeckte den Fleck auf dem zerwühlten Laken und dachte an das Fläschchen mit dem Schweineblut, das unnötig geworden war. Denke nicht daran. Suche Elyn. Sofort. Erkläre ihr, dass... dass... was willst du ihr erklären ? Dass du, auch wenn du schließlich ihrem Plan zugestimmt hast, deinen Teil der Vereinbarung nicht eingehalten hast? Dass es zu lange gedauert hat, bis der Schlaftrunk gewirkt hat? Dass du dich Kelan von Penbrooke nicht widersetzen konntest? Dass du so benommen warst vom Wein, dass du diesen Mann unwiderstehlich fandest? Was für bemitleidenswerte Entschuldigungen waren das denn ?
    Kiera schob die nagenden Zweifel beiseite, die ihr durch den Kopf schössen. Sie konnte das Stundenglas nicht mehr zurückdrehen, konnte den Lauf der Sonnenuhr nicht mehr ändern. Es war geschehen. Sie hatte so getan, als sei sie ihre Schwester, so, wie es geplant gewesen war. Doch dann waren die Dinge nicht so gelaufen, wie

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