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Der Lord und die Betrügerin

Der Lord und die Betrügerin

Titel: Der Lord und die Betrügerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Jackson
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begreifen schien.
    »Natürlich dich auch«, erklärte Kiera, damit ihrer Schwester klar wurde, wie ernst die Lage war. Sie erinnerte sich nur zu gut an den stahlharten Unterton in Kelans Stimme gestern Abend, als er sie gewarnt hatte, ihn nicht noch einmal zu hintergehen. »Und Hildy! Möchtest du an ihrem Tod schuld sein? Hör mir zu, wir stecken alle zusammen in dieser Sache.« Kiera war verzweifelt. »Bitte, Penelope, hilf mir.«
    »Ich... ich denke, ich habe keine andere Wahl«, stotterte diese und lugte über ihre Schulter, als fürchte sie, dass jemand sie hören könnte.
    »Das stimmt. Das ist der einzige Ausweg. Du musst also dafür sorgen, dass niemand in Elyns Zimmer geht.«
    »Und was soll ich tun, wenn er rauskommt?«
    »Das sollte kein Problem sein. Solange er mich nicht sieht. Er wird lange schlafen, denke ich.«
    Penelopes Augen zogen sich zusammen. »Warum?«
    »Weil er müde ist!«, fuhr Kiera sie an und merkte, dass auch sie selbst sich kaum auf den Beinen halten konnte. Sie hatte so wenig geschlafen. »Er ist stundenlang geritten, um hierher zu kommen, dann gab es die Hochzeit und die Feier und... und all den Wein und den Schlaftrunk. Er hat viel getrunken. Er wird noch für Stunden im Bett bleiben.«
    Penelope zog misstrauisch die Augenbrauen hoch, als würde sie Kiera ihre Entschuldigungen nicht glauben. »Und du hast tatsächlich mit ihm geschlafen?« Klang da etwa Verwunderung aus ihrer Stimme?
    »Ich habe nur sehr wenig geschlafen«, lenkte Kiera ab, denn wenigstens das war die Wahrheit. Doch sie schmückte sie noch ein bisschen, um die Neugier ihrer Schwester zu befriedigen. »Es fiel mir schwer zu schlafen, weil er so laut geschnarcht hat.«
    »Im Bett, zusammen mit dir?«
    »Ja«, zischte Kiera, denn etwas anderes würde ihre Schwester ihr nicht glauben. »Ich war die ganze Nacht über schrecklich nervös. Ich habe kein Auge zugetan. Und jetzt sorge dafür, dass das Essen nach oben gebracht und vor die Tür gestellt wird! Du kannst ja sagen, dass Elyn und ihr Mann essen wollen... allein.« Ihr Kopf dröhnte mittlerweile. Wie lange konnte sie diesen Betrug aufrechterhalten? Elyn musste zurückkommen. Sie musste. Und zwar bald. »Sieh an all den Stellen nach, an denen Elyn sich am liebsten versteckt, am
    Glockenturm und im Webraum und... und im Weinkeller. Ich werde auf dem Heuboden nachsehen und...« Schwere Schritte dröhnten die Treppe hinauf, und die fette Wäscherin watschelte mit einem riesigen Korb Bettwäsche schwer atmend durch den Flur.
    »M'ladys«, sagte sie und nickte freundlich. »Guten Morgen Euch beiden.«
    »Guten Morgen«, antwortete Kiera. Penelope sah aus, als würde sie jeden Moment ohnmächtig umfallen.
    »Sie hat uns gesehen«, zischte Penelope, als die Wäscherin um die Ecke verschwunden war.
    »Sie sieht uns jeden Tag.«
    »Aber nicht... du weißt schon, nicht beim Schwindeln und hier im Dunkeln.«
    Kiera hätte Penelope am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Das Mädchen war derart einfältig! Aber sie war auch gutherzig. »Los jetzt.« Kiera zerrte ihre jüngere Schwester aus dem Schatten. »Denk nicht mehr daran. Und wenn du Elyn findest, schick sie um Himmels willen in ihr Schlafzimmer!«
    »Wird der Lord von Penbrooke nicht wissen, dass es eine andere ist? Ich meine, dass nicht du es bist?«
    Aus irgendeinem unerfindlichen Grund hätte ihr Kiera am liebsten zugestimmt. Das Herz tat ihr weh, und der Schmerz in ihrem Kopf wurde schlimmer. »Es war dunkel gestern Abend. Er hatte viel getrunken. Wie ich schon gesagt habe, er... er ist eingeschlafen.«
    »Aber...«
    »Tu einfach nur das, was ich dir gesagt habe, Penelope, bitte!«, schnauzte Kiera sie an. »Versuch, Elyn zu finden, denn wenn sie von ihrem Treffen mit Brock heimgekehrt ist, versteckt sie sich jetzt irgendwo, damit niemand sie sieht, weil sie ja eigentlich im Schlafzimmer sein sollte, bei ihrem neuen Ehemann!«
    »Das werde ich tun, aber was ist, wenn es nicht klappt?«
    »Was soll denn schon passieren?«
    »Es könnte doch sein, dass wir sie nicht finden.«
    Kieras Mut sank, denn Penelope sprach ihre größten Ängste aus. »Dann werde ich draußen nach ihr suchen. Wir treffen uns im Stall, und du sagst mir dann Bescheid. Entweder schüttelst du den Kopf, wenn du sie nicht gefunden hast, oder du nickst, wenn sie da ist.« Sie legte eine Hand auf die schmale Schulter ihrer Schwester. »Und was auch immer du tust, lass niemanden in Elyns Schlafzimmer. Sorg dafür, dass Vater und die Dienstmägde und auch

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