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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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schleunigst zu ihr zurückkommt, bevor sie sich's anders überlegt und keine Lust mehr hat.
    >Wir sind 'n bißchen klamm<, sage ich. >Aber gleich morgen kassieren wir fünfhundert Dollar ab, wenn du also so nett wärst, uns 'ne Flasche auf Kredit zu geben. < Und dann zeig ich ihm den Catfish.
    Der Kerl hätte sich am liebsten in die Hosen geschissen, was mir ganz recht gewesen wäre, weil das vielleicht den Geruch überdeckt hätte, der ihm ansonsten entströmte. Aber statt dessen sagt er nur: >Bis morgen früh wart ich nicht. Wenn ihr 'ne Flasche wollt, müßt ihr mir jetzt was von dem Catfish abschneiden. Und zwar 'n ordentliches Stück.<
    Smiley und ich überlegen uns die Sache. Und es dauert nicht lang, da haben wir eine Zwei-Liter-Flasche Corn Mash, und der alte Elmore hat genug Catfish, um seine Weiber und Kinder und die, die beides sind, eine Woche oder noch länger durchzufüttern.
    Wir fahren die Straße wieder ein Stück weit zurück, um uns von dieser alten Hure namens Okra den gleichen Vortrag über Geld anzuhören. Außerdem besteht sie darauf, daß wir ein Bad nehmen, bevor sie uns auch nur in die Nähe ihrer Mädels läßt. Ich tische ihr im Gegenzug wieder die Geschichte mit den fünfhundert Dollar auf, aber sie meint nur, mit den fünfhundert Dollar können wir dann ja morgen wieder kommen. Wenn wir allerdings heute nacht noch scharf auf Pussys sind, will sie ein fettes Stück von dem Catfish auf dem Rücksitz. Und diese Huren können auch 'ne ganz schöne Ladung Catfish wegspachteln - das kann ich dir sagen. Ich dachte schon, daß Smiley jetzt endlich den Blues kriegt, als ich ihn sagen höre, daß er 'ne Ladung Catfish im Wert von hundert Dollar nur für 'n Bad abgegeben hat. Aber er hatte es sich nun mal so ausgesucht. Er sitzt also im Wagen, bis ich fertig bin, und dann machen wir uns auf den Weg, um uns 'n Plätzchen zu suchen, wo wir übernachten können, bis wir am nächsten Morgen den Fisch zu Bargeld machen.
    Wir fahren also von der Seitenstraße runter in die Büsche, genehmigen uns ein paar Schlucke aus der Flasche, um besser schlafen zu können, und rate mal, wer genau in dem Moment aus den Büschen kommt? Eine Meute von Kerls in weißen Bettlaken und mit langen spitzen Hauben auf dem Kopf. Und sie sagen: >Hey, Nigger, du hast wohl das Schild nicht gelesen.<
    Und dann binden sie uns an dem alten Catfish fest und zwingen uns, ihn in den Wald zu schleifen, wo sie schon ein fettes Feuer brennen haben.
    Das war schon übel, das kann ich dir sagen. Bis heute kann ich nicht an 'ner Wäscheleine mit Bettlaken vorbeigehen, ohne daß es mir eiskalt den Rücken runterläuft. Ich weiß genau, daß unser letztes Stündchen geschlagen hat, und ich sage sämtliche Gebete auf, die ich kenne, während die Typen mir in die Zähne treten und überall hin und Stücke von dem Catfish verspachteln, den sie auf Spieße gesteckt und gebraten haben.
    Dann spüre ich es plötzlich, und die Tritte hören auf. Ich sehe den alten Smiley, wie er im Dreck liegt und seine Arme über den Kopf hält und mit einem blutigen Auge zu mir rüberschaut. Und er spürt es auch.
    Die Klansmänner stehen da und starren in den Wald, als würde ihre lange verschollene Mom rauskommen. Sie strahlen übers ganze Gesicht, und die Hälfte von ihnen reibt sich die Schwänze förmlich durch die Hosen. Und dann kommt sie auch schon rausgerauscht. Dick und fett wie 'n D-Zug, und sie brüllt, daß einem das Blut aus den Ohren trieft. Und mit dem ersten Bissen verschwinden auch schon gleich zwei von den Typen.
    Ich muß Smiley nicht erst 'ne Extraeinladung schreiben. Wir reden nicht lange rum, sondern rennen los, immer noch festgebunden an das, was von dem Catfish noch übrig ist, und sehen zu, daß wir zur Straße kommen. Wir schnappen uns ein Messer aus dem Auto und schneiden uns los. Smiley steht vorne an der Kurbel, und ich sitze am Steuer und rackere mich mit der Zündung ab. Hinter uns im Wald ist ein Heidengejohle und Geschrei - die reinste Musik in meinen Ohren, weil die Klansmänner alle aufgefressen werden.
    Dann wird's ganz ruhig. Man hört nur noch den eigenen Atem und Smiley, der sich an der Kurbel abmüht. Ich brülle ihn an, er soll sich beeilen, weil ich höre, wie das Ding durch den Wald angewalzt kommt. Schließlich springt der Motor endlich an, aber ich kann ihn kaum hören, weil dieses Drachenvieh aus dem Wald gerauscht kommt und einen Höllenlärm veranstaltet. Ich sag Smiley, er soll einsteigen, doch er rennt um den Wagen

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