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Der Lustmolch

Der Lustmolch

Titel: Der Lustmolch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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kann's kaum erwarten.«
    »Du brauchst nicht gleich sarkastisch zu werden«, sagte Gabe. »Wir versuchen bloß, dir zu helfen.«
    »Helfen? Helfen wobei? Kneipenschlägereien? Damit komme ich klar. Skateboard-Diebstahl? Kein Problem. Aber in meiner ganzen Polizeikarriere habe ich noch nichts erlebt, das mich auf so was wie das hier vorbereitet hätte.«
    »Da hat er recht, Gabe«, sagte Val. »Theo ist doch eher so was wie ein Miet-Polizist. Vielleicht sollten wir doch besser den Sheriff oder die Nationalgarde alarmieren.«
    »Und was wollt ihr denen erzählen?« fragte Theo. Miet-Polizist? Nicht mal das bin ich noch.
    »Da hat er recht«, sagte Gabe. »Genau betrachtet haben wir schließlich nichts.«
    »Der alte Blues-Sänger hat es gesehen«, sagte Val.
    Theo nickte. »Wir müssen ihn finden. Vielleicht wird er ...«
    »Er wohnt bei Estelle Boyet«, sagte Val. »Ich habe die Adresse von ihr in meinem Büro.«

-24-
    DER SHERIFF
    Sheriff John Burton stand neben den Überresten von Theos Volvo und hämmerte mit den Fingern auf die Tastatur seines Handy ein. Der Geruch der Kuhscheiße, in die er hineingetreten war, strömte von seinen Guccis in die Höhe und stieg ihm in die Nase, während der feuchte Wind seine silbrig schimmernde Gelfrisur in alle Himmelsrichtungen abstehen ließ. Sein schwarzer Armani-Anzug war mit der Asche verschmiert, in der er hinter Theos Hütte herumgestochert hatte, weil er dachte, daß vielleicht eine verkohlte Leiche darunter begraben war. Sheriff Burton war alles andere als glücklich.
    Ging denn kein Schwein mehr ans Telefon? Er hatte Joseph Leander angerufen, Theophilus Crowe und Jim Beer, den Besitzer der Ranch, doch niemand ging ran. Und haargenau das war der Grund, warum es ihn mitten in der Nacht nach Pine Cove verschlagen hatte und er kurz davor stand, in Panik auszubrechen. Die zweite Schicht von Speed-Köchen sollte in diesem Augenblick bei der Arbeit im Labor sein, doch es war niemand zu sehen. Seine ganze Welt fiel um ihn herum in Scherben, und schuld daran war nur ein verkiffter Constable, der vergessen hatte, daß Inkompetenz seine höchste Dienstpflicht war.
    Bei Crowe klingelte das Telefon. Burton hört ein Klicken, und augenblicklich wurde aufgelegt. »Scheiße!« Er klappte das Handy zu und steckte es in die Tasche seines Jacketts. Jemand ging bei Crowe ans Telefon. Entweder war er noch am Leben, oder Leander hatte ihn umgebracht, ihm das Telefon abgenommen und versuchte nun, ihn zu verarschen. Andererseits parkte Leanders Van vor Crowes Hütte. Wo war er also? Zu Hause jedenfalls nicht, da hatte Burton schon nachgesehen und nichts weiter vorgefunden als einen verschlafenen Babysitter und zwei völlig erledigte kleine Mädchen in Nachthemden. Würde Leander sich aus dem Staub machen und seine Töchter zurücklassen?
    Burton zückte erneut sein Handy und wählte die Nummer der Datenverarbeitung im Polizeirevier. Spider meldete sich.
    »Nailsworth«, sagte der Spider. Burton hörte ihn kauen.
    »Legen Sie das Twinkie weg, Sie elender Fettkloß. Sie müssen mir einen Namen und eine Adresse raussuchen.«
    »Es ist kein Twinkie, sondern ein Snoball. In Rosa. Und außerdem esse ich nur die Marshmallow-Glasur.«
    Burton fühlte, wie seine Schläfen zu pochen begannen, und gab sich große Mühe, seine Wut im Zaum zu halten. Er war so überstürzt nach Pine Cove aufgebrochen, daß er seine Blutdruckmedikamente vergessen hatte. »Der Name lautet Betsy Butler; was ich brauche, ist ihre Adresse in Pine Cove.«
    »Die Freundin von Joseph Leander?« fragte der Spider.
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich muß doch sehr bitten, Sheriff«, sagte der Spider und zog dabei indigniert die Nase hoch. »Sie wissen doch, mit wem Sie reden, oder?«
    »Geben Sie mir einfach die Adresse. «Burton hörte Nailsworth tippen. Der Spider war gefährlich, eine ständige Bedrohung seines Unternehmens, doch Burton bekam ihn einfach nicht zu fassen. Er war immun gegen Bestechung oder Drohungen jedweder Art, und es schien, als sei er einfach nur zufrieden mit dem, was er hatte, solange er auf diese Art erreichte, daß alle vor ihm im Staub kriechen mußten. Und den fettleibigen Informationsbeschaffer einfach zu feuern, traute Burton sich auch nicht, denn er hatte zuviel Angst davor, was dieser eventuell über ihn wußte. Vielleicht half ja der Fingerhut-Tee, den Leander bei seiner Frau verwendet hatte. Es war unwahrscheinlich, daß jemand Verdacht schöpfte, wenn ein Mann einen Herzanfall erlitt, der schon

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