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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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holte ein paar Papiere aus seiner Schublade und breitete sie auf dem Schreibtisch aus. Schaltete den Fernseher ein und klickte zu den Aktienkursen. Als es klopfte, saß er an seinem Schreibtisch, die Ärmel hochgekrempelt, den Taschenrechner in der Hand, das Jackett über die Lehne seines Chefsessels gehängt.
    »Herein!«, rief er.
    Ransome war jünger als erwartet und dazu sehr gepflegt gekleidet. Allan kannte HNWs, die weniger Schick an den Tag legten.
    »Schöne Umgebung zum Arbeiten«, lautete der Eröffnungszug des Detective. Allan war aufgestanden, um ihm über den Schreibtisch hinweg die Hand zu reichen. Er forderte Ransome mit einer Geste auf, Platz zu nehmen. »Jede Menge kostspielig aussehende Bilder an den Wänden«, fuhr Ransome fort. »Unten in der Lobby … auf den ganzen Korridoren …«
    »Die First Caledonian beschäftigt einen eigenen Kurator«, teilte Allan ihm mit. »Unser Portfolio hat einen Wert von über zwanzig Millionen.«
    Ransome stieß einen Pfiff aus. »Dürfen Mitarbeiter sich gelegentlich etwas für ein paar Tage ausleihen?«
    »Nicht auf meiner bescheidenen Managementebene.« Allan bemühte sich um ein selbstironisches Lächeln. »Worum geht’s, Inspector? Ich muss gestehen, dass ich neugierig bin.«
    »Es war wirklich nicht leicht, Sie aufzuspüren, Mr. Cruikshank. Das hat mich schon einige Kunststücke gekostet …« Der Detective schüttelte den Kopf. »Ich hatte ja nichts als Ihren Namen. Den und den Namen Ihrer Bank … Schon mal Probleme mit Geldwäsche gehabt?«
    »Mit Sicherheit nicht – das verhindern die Vorschriften.«
    »Aber es wäre doch auf jeden Fall von Nutzen, einen Banker zu kennen, oder? Wenn man Geld waschen wollte.«
    »Ganz im Gegenteil. Wie gesagt, wir sind gesetzlich verpflichtet, jede auffällige Geldbewegung den Behörden zu melden.«
    Keine von Allans Antworten schienen Ransome sonderlich zu interessieren. Trotzdem hörten die Fragen nicht auf. »So viel ich weiß, arbeiten Sie mit »High Net Worth«-Kunden, Mr. Cruikshank.«
    »Das stimmt.«
    »Ist Michael Mackenzie ein solcher Kunde?«
    »Diese Information fällt unter das Bankgeheimnis, Inspector. Ist etwas mit Mike?«
    »Sie kennen ihn also?«
    »Wir sind seit über einem Jahr befreundet.«
    »Und Charles Calloway?« Ransome unterbrach sich. »Verzeihung … Sie kennen ihn wahrscheinlich besser als ›Chib‹.«
    »Ich kenne ihn eigentlich überhaupt nicht – wir haben einmal in einer Weinbar mit ihm Bekanntschaft gemacht, aber das war’s auch so ziemlich.«
    »Sie meinen die Weinbar Shining Star? Gerade ein Stück diese Straße entlang?«
    »Genau.« Allan hatte mit einem aufgeschlagenen Notizbuch und Stift gerechnet, vielleicht auch mit einem rangniederen Kollegen, der wie ein stummer Wachhund vor der Tür wartete. Aber Ransome saß einfach nur so da, die Fingerspitzen aneinandergelegt, ein Bein über das andere geschlagen.
    »Wenn Sie sagen ›mit ihm Bekanntschaft gemacht …‹?«
    »Dann meine ich nichts anderes als das. Als er merkte, dass wir ihn ansahen, kam er an unseren Tisch und beeindruckte uns mit ein paar grimmigen Blicken und Knurrlauten.«
    »Das kann er gut, der Calloway.«
    »Ein Profi, würde ich sagen.«
    »Und nur Sie und Mr. Mackenzie waren dort …?« »Es war noch ein weiterer Freund dabei – Professor Robert Gissing.«
    Ransome hob eine Augenbraue. »Der Name kommt mir bekannt vor. Ist das nicht der, der hinzugezogen wurde, um einen Blick auf die Gemälde aus dem Grantoner Raub zu werfen?«
    »Genau. Er ist der Direktor des College of Art.«
    Ransome nickte nachdenklich. »Auf der Auktion haben Sie mit Chib also nicht gesprochen?«
    »Auf welcher Auktion?«
    »Der vor ein paar Wochen … und wieder – komischer Zufall – nur ein Stück diese Straße runter.«
    »Ich hatte keine Ahnung, dass Mr. Calloway sich für Auktionen interessiert.« Allan lehnte sich in seinem Schreibtischsessel zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Ransome lächelte und machte wieder ein nachdenkliches Gesicht. »Ich wüsste wirklich gern, worum es hier eigentlich geht, Inspector.«
    »Sie sagen, Calloway sei an Ihren Tisch gekommen und es habe ein kurzer Wortwechsel stattgefunden …«
    »Ja?«
    »Warum hat sich Ihr Freund Mackenzie aber dann zu Calloway an den Tresen gesetzt, hat sich mit ihm unterhalten und etwas mit ihm getrunken?«
    »Das kann höchstens passiert sein, nachdem ich gegangen war«, improvisierte Allan.
    »Loyalität ist eine bewundernswerte Eigenschaft, Mr.

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