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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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furchterregender macht.«
    »Wie viel werden die kosten?«
    Chib schüttelte den Kopf. »Schießeisen und Mannschaft sind kein Problem. Die Jungs brauchen nicht mal zu wissen, für wen sie eigentlich arbeiten – ein Wort von mir genügt. Alles, was sie sehen, ist ein Lagerhaus. Was da rausgeholt wird, weiß keiner.«
    »Die werden’s schon sehen, wenn sie hinten im Transporter sitzen. Was uns zum nächsten Punkt bringt …«
    »Einen Transporter zu besorgen ist ein Klacks – vielleicht mit gefälschten Nummernschildern. Irgendwas Unauffälliges, eventuell ein Transit. Wenn bei so einer Karre die hinteren Fenster lackiert sind, denkt sich keiner was dabei …«
    »Leuchtet mir ein. Jetzt wären wir also wieder bei deinem Honorar …«
    »Wie klingen hundertfünfzig Riesen?«
    Mikes Adamsapfel hüpfte auf und ab. »Bisschen teuer eigentlich«, brachte er endlich heraus. »Steckst du irgendwie in der Klemme?«
    Chib lachte kurz und bellend auf, zog eine Hand aus der Tasche und klopfte Mike auf den Arm. »Kleiner Vorschlag zur Güte«, sagte er. »Ich würde dir auch ein Bild abnehmen, solange es so viel wert ist.«
    »Was?«
    »Auktionen sind nicht so mein Ding, Mike. Du hast vor, sieben Bilder zu klauen … auf eins mehr käme es da doch wohl nicht an.«
    »Du würdest es nie verkaufen können … nicht auf dem freien Markt.«
    »Ich hab auch nicht vor, es zu verkaufen.«
    »Sollte eine Fälschung identifiziert werden«, beharrte Mike, »würden die übrigen auch bald auffliegen …«
    Chibs Miene versteinerte sich. »Das ist mein Preis, Mike. Es sei denn, du bist bereit, den entsprechenden Betrag in bar zu blechen.«
    Mike dachte angestrengt nach. »Unser Fälscher steht schon so gewaltig unter Zeitdruck«, lautete das Ergebnis.
    »Dann machen wir ihm eben noch mehr Druck.« Chib stand jetzt ganz dicht vor Mike. Obwohl der Gangster eine gute Handbreit kleiner war als er, kam sich Mike im Moment wie ein Zwerg vor. Die Stadt war nicht mehr zu sehen, die Temperatur deutlich gefallen und die Frau mit ihrem Kind verschwunden. Kein Auto weit und breit, keine anderen Leute in Rufweite. »Sind wir im Geschäft?«, fragte Chib drohend. »Oder soll ich mich wieder darüber aufregen, dass du mich im Museum angelogen hast?«
    Eine der Enten war unter die Oberfläche des locks getaucht. Mike konnte sich allmählich vorstellen, was das für ein Gefühl sein musste …
     
    * * *
     
    Den großformatigen Umschlag hatte ein Kurier am Empfang abgegeben. Allan öffnete ihn in seinem Büro und gratulierte sich im Nachhinein dazu, dass er diese Aufgabe nicht seiner Sekretärin überlassen hatte: eine größenidentische Fotokopie von Gissings Grundrisszeichnung.
    »Ganz schön schwachsinnig, Robert«, murmelte Allan.
    Ohne jede Vorwarnung; ohne jede Vorsicht. Und jetzt eine säuberlich abgeheftete Empfangsbestätigung bei der Kurierfirma – Eilzustellung von Dokumenten, Prof. R. Gissing, Edinburgh College of Art, an Mr. A. Cruikshank, HNW Relationship Manager, First Caledonian Bank. Allan schüttelte ungläubig den Kopf. Der Beginn einer Spur von belastenden Dokumenten. Trotzdem war er froh, jetzt den Grundriss zu haben. Er würde ihn in seinen Aktenkoffer legen, ihn abends mit nach Hause nehmen, die Vorhänge zuziehen und sich vergewissern, dass seine Haustür verriegelt war. Und erst dann würde er ihn auf dem Tisch ausbreiten, sich ein Glas Rioja einschenken und anfangen, ihn zu studieren.
    Entschlossen, sich zu bewähren.
    Entschlossen, was für sein Geld zu tun.
    Vielleicht würde er sogar das Glas beiseiteschieben, um einen klaren Kopf zu behalten – für später, wenn eine Nachtfahrt zum Gewerbegebiet und den Lagerhäusern von Granton angebracht wäre.
     
    11
     
    An dem Abend traf sich Chib zum Essen mit einer Frau, die eine Hostessenagentur betrieb. Ein paar Jahre zuvor hatte er ihr seine geschäftliche Unterstützung angeboten, und sie hatte rundheraus abgelehnt. Trotzdem mochte Chib sie inzwischen ganz gern. Sie war taffer als die meisten Männer, die er kannte, auf jeden Fall taffer als Glenn und Johnno – Johnno, der noch immer an seinem verstauchten Handgelenk und seinem verletzten Stolz laborierte. Die Begegnung mit dem Wikinger schien ein halbes Leben zurückzuliegen. Chib sollte sich noch heute Abend, spätestens morgen bei ihm melden. Der Zettel mit der Nummer steckte in seiner Tasche, aber was hätte er ihm zu sagen?
    Zwischen Chib und dieser Frau lief nichts Ernstes. Nur ab und zu ein Abendessen, anschließend

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