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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Caly, erinnern Sie sich?«
    Gissings Augen weiteten sich ungläubig. »Es wäre Irrsinn, ihn hier ranzulassen!«, keuchte er.
    Mike war einen Schritt näher getreten. »Denken Sie nach, Robert: Calloway hat das Knowhow und die Manpower. Er kann uns den Transporter und die notwendigen Schusswaffen besorgen.«
    »Ich glaube, der einschlägige Terminus ist ›Schießeisen‹.«
    Mike lächelte versöhnlich. »Ich meine, wenn’s jemand anders gibt, der Ihnen auf Anhieb einfallen würde … jemand gleichermaßen Qualifiziertes … Denn wenn wir noch weitere Amateure unseres Kalibers mit an Bord nehmen – woher wissen wir, dass wir ihnen vertrauen können?«
    »Wollen Sie mir damit sagen, Sie halten Chib Calloway für einen Mann, dem man vertrauen kann?«
    »Er hat mehr zu verlieren als jeder Einzelne von uns. Bei seinem Vorstrafenregister würde der Staatsanwalt ihn gnadenlos auseinandernehmen.«
    »Durchaus wahrscheinlich«, räumte Gissing ein und verschränkte die Arme. »Aber warum sollte Freund Calloway uns in welcher Form auch immer helfen wollen?«
    Mike zuckte die Achseln. »Vielleicht wird er das auch nicht, aber zumindest könnte ich ja bei ihm vorfühlen. Vielleicht kann ich ihn davon überzeugen, dass es zum Wohl der Kunst geschieht. Calloway kommt allmählich selbst auf den Geschmack, und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie sich so was auf jemanden auswirken kann.«
    Gissing hatte sich wieder hinter seinen Schreibtisch verzogen. »Ich weiß nicht recht, Michael«, sagte er und ließ sich in seinen Drehsessel fallen. »Ich bin mir einfach nicht sicher, dass er nicht versuchen wird, uns auszubooten.«
    »Na ja, wir können die Sache ja jederzeit wieder abblasen«, erklärte Mike. »In diesem Stadium wäre das noch kein Problem – außer für mein Bankkonto, falls Westie irgendeine Art von Entschädigung verlangen sollte.«
    Hier lächelte Gissing. »Vielleicht haben Sie recht, mein Junge. Je mehr ich darüber nachdenke, desto klarer wird mir, dass Calloway gewisse … Qualitäten in das Projekt einbringen könnte.« Er fixierte Mike. »Wie genau würden Sie ihm die Sache verkaufen?«
    »Ich glaube, Calloway ist ein Mann, der den Wert eines Packens Banknoten kennt«, war alles, was Mike einfiel.
    »Dann haben Sie meinen Segen, sich mit ihm zu unterhalten.«
    Was Mike eine ziemliche Hochachtung vor der eigenen Überzeugungskraft einflößte. Nur dass der Professor eigentlich keiner besonderen Überzeugungsmaßnahmen bedurft hatte …
     
    ***
     
    »›Zum Wohl der Kunst‹?«, echote Chib Calloway und lachte laut los. »Ich werd dir was sagen, Mike, ich hatte schon den ganzen Tag eine kleine Aufheiterung gebraucht, also sei herzlich bedankt. Lang nicht mehr so amüsiert …«
    Sie saßen in Chibs BMW. Die beiden hatten nach ihrem gemeinsamen Drink im Shining Star Telefonnummern ausgetauscht. Mike hatte, kaum aus Gissings Büro, Chib angerufen und ein Treffen unter vier Augen vereinbart. Chib hatte vor dem Last Drop, einem Pub auf dem Grassmarket, gehalten und Mike einsteigen lassen, während Johnno und Glenn im Fond saßen und nach etwaigen Beschattern Ausschau hielten.
    »Sicherer so«, hatte Chib, der am Lenkrad saß, erklärt, bevor er Mike die zwei Gorillas vorstellte. Mike kannte sie schon von damals im Shining Star, aber Chib hatte zu viele Fragen über Kunstauktionen auf Lager gehabt, um sich mit Namen abzugeben. Mike nickte zum Gruß und fragte, ob es Probleme gebe. »Keine Probleme«, hatte Chib ihm versichert. Trotzdem war er ein paarmal rechts und ein paarmal links und wieder ein paarmal rechts abgebogen, bis sie schließlich erneut das Last Drop passierten.
    »Weißt du, warum der Laden so heißt?«, hatte Chib gefragt.
    »Ist das nicht der Ort, wo früher Verbrecher gehängt wurden?«, hatte Mike geantwortet.
    »Das heißt, Leute wie meine Wenigkeit. Die ganze Stadt war dann auf den Beinen, um sich die Show anzusehen, war ein richtiges Volksfest. Und die hängten nicht bloß Diebe und Straßenräuber, sondern auch Covenanter oder Hexen. Die haben damals jeden abgemurkst.«
    »Die Zeiten haben sich geändert.«
    »Aber für eine öffentliche Hinrichtung würde man noch immer ein ordentliches Publikum zusammenbekommen …«
    Schließlich hatte eine Stimme aus dem Fond erklärt, die Straße sei »sauber«, woraufhin Chib an den Bordstein fuhr und seinen Männern befahl auszusteigen. Sie hatten sich ein bisschen gesträubt, bis der Boss ihnen einen Zwanziger für ein Taxi gab und sagte, sie sollten

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