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Der Mackenzie Coup

Der Mackenzie Coup

Titel: Der Mackenzie Coup Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Der Professor nahm seine Pistole immer wieder von der einen Hand in die andere. Er versuchte, sie sich in die Innentasche seines Tweedjacketts zu stecken, aber da drohte sie herauszufallen. »Vielleicht ziehe ich morgen besser etwas mit geräumigeren Taschen an.«
    »Was auch immer Sie anziehen, es muss entbehrlich sein«, erinnerte ihn Mike. »Keine Lieblingshemden oder -mäntel. Anschließend muss alles restlos entsorgt werden.«
    »Richtig«, bestätigte Allan. Er hatte sich die Waffe vorn in die Hose gesteckt. »So kastriere ich mich glatt, wenn ich mich hinsetze«, jammerte er. Er schob sich die Pistole ins Kreuz. »So geht’s«, entschied er.
    »Dann wäre alles klar, ja?« Mike wartete, bis seine zwei Freunde nickten. Etwas gab ihm zu denken. Sieben falsche Namen für die Führung … von Gissing schon vor Wochen angemeldet. Dann hatte der also gewusst, dass sie Verstärkung brauchen würden. Er wandte sich zu Gissing und sagte, was ihm durch den Kopf ging.
    »Ich hatte nicht daran gedacht«, korrigierte ihn der Professor. »Meine Überlegung war – je mehr ›Geister‹ ich in die Gruppe hineinbringen konnte, desto weniger reale Besucher würden da sein, mit denen ich mich am Tag X würde auseinandersetzen müssen. Zufällig waren noch sieben Plätze frei, also habe ich sieben Namen genannt. Ende der Geschichte.«
    Mike richtete die Augen auf Allan – seinen »Mann für die Details«. Allan verzog den Mund und räusperte sich dann.
    »Das Einzige, was mir immer noch nicht gefällt«, sagte er, »ist Westies Freundin.«
    »Ganz meine Meinung«, knurrte Gissing. »Vielleicht sollte ich wegen dieser Überraschung ein paar Takte mit unserem jungen Freund reden.«
    »Aber erst, wenn er mit seiner Arbeit fertig ist«, mahnte Mike. »Wir können uns nicht leisten, dass er unkonzentriert wird.«
    »Wir können uns alle nicht leisten, unkonzentriert zu sein«, fügte Allan hinzu.
    »Was erforderlich machen könnte, das eine oder andere Geschäftsessen ausfallen zu lassen«, stichelte Gissing.
    »Wollen Sie vielleicht, dass ich meine Arbeitsroutine ändere?«
    »Allan hat nicht unrecht«, warf Mike ein. »Nach außen hin muss es business as usual sein.« In diesem Moment meldete sich Allans Handy. Es war eine Textnachricht, und er begann sie zu lesen. Mike verspürte den Impuls, seinem Freund das Ding aus der Hand zu schlagen, bezweifelte aber, dass dies zur Stärkung des Teamgeistes beigetragen hätte.
    Als er Mikes inneren Konflikt bemerkte, lächelte Gissing schief und artikulierte lautlos die Worte »business as usual«, bevor er seinen Revolver auf das Handy richtete und so tat, als würde er es in tausend Stücke schießen …
     
    * * *
     
    Mike hatte vorgeschlagen, seinen Quattroporte zu nehmen, aber Allan war der Meinung, dass ein solcher Wagen zu sehr auffalle, also fuhren sie stattdessen in seinem Audi – Gissing auf dem Beifahrersitz und Mike im Fond, weit nach vorn gebeugt. Gissing hatte sich ebenfalls nach hinten setzen wollen, doch Allan erinnerte ihn daran, dass er morgen am Lenkrad sitzen würde. Besser, wenn er sich an die Aussicht von vorn gewöhnte.
    »Sie haben ja wirklich an alles gedacht«, sagte Gissing.
    »Wahrscheinlich nicht«, gab Mike zu bedenken. »Deswegen auch die heutige Aufklärungsfahrt.«
    Schnell kam man nirgendwohin. In weiten Teilen des Stadtzentrums wurden Straßenbahnschienen verlegt, was Baustellen, Staus und mobile Ampeln bedeutete. Im Radio ein Klassiksender – angeblich zur Beruhigung. Gissing fragte, ob das dieselbe Route sei, die sie am nächsten Tag nehmen würden.
    »Hängt davon ab, ob Sie unterwegs zu mir stoßen wollen«, antwortete Mike, »oder lieber allein direkt zur Übernahmestelle fahren.«
    »Und wo ist die?«, wollte Allan wissen.
    »In Gracemount – da fahren wir jetzt gerade hin. Wo genau der Transporter stehen wird, weiß ich noch nicht – Chib schickt mir morgen früh eine SMS.«
    »Wir können den Transporter also nicht vorher ausprobieren?« Gissing klang skeptisch. »Ist das nicht riskant?«
    »Genau das habe ich auch gesagt«, warf Allan ein.
    »Chib hat mir versichert, dass er seinen Zweck erfüllen wird«, betonte Mike.
    »Und er ist Fachmann, ja?«
    Mike starrte den Professor an. »Bislang muss ich sagen, ja, ist er – jedenfalls im Vergleich zu uns.«
    »Dann werde ich mich auf Ihr Wort verlassen.«
    Mike griff in seine Tasche und holte zwei zweimal gefaltete Blätter heraus. »Die habe ich aus dem Internet ausgedruckt – die beste Route

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