Der Maedchensammler
schwarz. »Das reicht«, sagte Trevor knapp. »Ich wollte Ihnen nur zeigen, dass wir diesen ganzen Aufwand nicht umsonst betreiben. Er hat den Köder gefunden, und jetzt müssen wir ihn dazu bringen, dass er anbeißt.«
»Nein, dafür muss ich sorgen.« Sie schluckte schwer. »Es dürfte eigentlich gar nicht so schwierig sein. Er will Cira und mich so sehr, dass ihm schon die Spucke im Mund zusammenläuft. Er ist … gierig. Als er sich nach dem Tuch bückte, hat er ausgesehen wie ein Kannibale.«
»Dann werden wir ihm gehörige Bauchschmerzen bereiten.«
Er ging zur Tür. »Ich zeige das Eve und Joe. Sie werden sich freuen, dass wir ihn im Visier haben.«
»Ist das die einzige Aufnahme, die wir von ihm haben?«
»Ja, die Kamera hat ihn nur einmal im Vomitorium erwischt.
Aber Sie können darauf wetten, dass er anschließend die Tunnel erkundet hat.«
Nachdem Trevor gegangen war, starrte sie noch eine ganze Weile auf den schwarzen Bildschirm. Sie sollte nicht so schockiert sein über Aldos Anblick. Sie wusste genau, was er für ein Monster war, sie brauchte diese Aufnahme nicht, um daran erinnert zu werden.
Aber dieser Gesichtsausdruck …
Um halb drei am nächsten Nachmittag saß Jane im Wohnzimmer, als ihr Handy klingelte.
Sie zuckte zusammen.
»Gehen Sie ran«, sagte Trevor. »Sie wissen, was Sie zu sagen haben.«
Ja, sie wusste es. Sie war es in Gedanken oft genug durchgegangen, seit sie sich beim letzten Mal so dumm angestellt hatte. Sie drückte die Sprechtaste. »Aldo?«
»Ah, du hast auf meinen Anruf gewartet? Sehr gut. So soll es sein. Ich warte schon seit Jahren auf dich.«
»Sie können bis in alle Ewigkeit warten, es wird Ihnen nichts nützen. Ich bin fast am Ziel. Noch zwei Tage, dann können Sie alle Frauen auf der Welt töten, die mir ähnlich sehen, und ich werde dennoch überleben. Mein Gesicht wird überall sein.«
Schweigen. »Zwei Tage? Das kann nicht stimmen. Vorgestern hast du mir noch gesagt, dass Eve gerade erst mit der Rekonstruktion angefangen hat und dass du –«
»Zwei Tage sind viel Zeit für Eve, wenn sie motiviert ist. Und ich habe sie motiviert, verlassen Sie sich drauf. Ich wollte Sie glauben lassen, dass Sie alle Zeit der Welt hätten, damit wir in Ruhe unsere Pläne verwirklichen konnten. Trevor hat Journalisten von allen großen Zeitungen der Welt eingeladen, bei der Enthüllung der fertigen Rekonstruktion dabei zu sein.
Eve ist im Begriff, ein Meisterwerk zu erschaffen. Das Gesicht der Rekonstruktion wirkt jung und lebendig, und wenn ich es anschaue, dann sehe ich mich selbst.«
»Dann siehst du den Teufel.«
»Nein, Sie sehen den Teufel. Ich sehe blühendes Leben und die Kraft, mich von Feinden wie Ihnen zu befreien.«
»Du wirst dich niemals von mir befreien. Ich bin deine Nemesis.«
»Sie sind ein armer, perverser Irrer, der sich hoffnungslos überschätzt.«
»Glaub ja nicht, dass ich mich von dir noch einmal provozieren lasse.« Er schwieg einen Moment. »Wo wird der Fototermin stattfinden?«
Nach kurzem Zögern antwortete sie: »Hier in der Bibliothek der Villa natürlich. Übermorgen Abend um einundzwanzig Uhr.« Dann fügte sie spöttisch hinzu: »Sie sind eingeladen.
Möchten Sie nicht miterleben, welchen Riesenwirbel die Rekonstruktion auslöst?«
»Du lügst. Die Enthüllung wird nicht in der Villa stattfinden.«
»Ach nein? Wo denn sonst?«
»Hast du wirklich geglaubt, ich würde all die Ausrüstung im Vomitorium nicht finden?«
»Oh, Sie haben spioniert. Also gut, Sie haben Recht. Wir haben uns gedacht, dass der Fototermin unten in den Tunneln viel effektvoller sein würde. Das würde Ihnen doch bestimmt entgegenkommen, falls Sie sich entschließen, an dem Ereignis teilzunehmen.«
»Glaubst du, ich weiß nicht, dass ihr alle da unten auf mich warten werdet?«
»Wir alle? Ich brauche keine Hilfe, um mich von Abschaum wie Ihnen zu befreien. Aber ich werde auf Sie warten. Ich werde Sie zerstören, bevor Sie mich zerstören.«
»Ich werde nicht kommen. Ich bin kein Narr.«
»Aber Sie sind ein Feigling.« Sie ließ einen Augenblick verstreichen. »Also gut, dann kommen Sie eben nicht zu der Pressekonferenz. Ich erwarte Sie morgen Abend um neun im Vomitorium. Ich werde Trevor bitten, den Sarg mit der Rekonstruktion in den Tunnel zu schaffen und dann zu verschwinden. Sie werden uns beide bekommen, wenn Sie Manns genug sind, um mich zu töten und das Skelett zu vernichten.«
»Morgen Abend.«
»Na, klingt das nicht verlockend? Kein Skelett
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